Golf-Gastro

„Ich mag meinen Gast“: 35 Jahre Küsters Küche im GC Feldafing


21. Juni 2024 , Thomas Kirmaier


Sie betreiben seit 35 Jahren die Golf-Gastro im GC Feldafing: Für Marianne und Karl-Werner Küster ist es eine Herzensangelegenheit. © GC Feldafing
Sie betreiben seit 35 Jahren die Golf-Gastro im GC Feldafing: Für Marianne und Karl-Werner Küster ist es eine Herzensangelegenheit. © GC Feldafing

Mediterran, bodenständig oder auch mal asiatisch: Im GC Feldafing verwöhnt Küsters Küche den Gaumen – und die Seele. Und das bereits im 35. Jahr.

35 Jahre? Damit gehört die Golf-Gastro des GC Feldafing im Lennépark direkt am Starnberger See zu jenen in Deutschland, die am längsten von ein und dem selben Wirt betrieben werden. 35 Jahre Golf-Gastro. Wie macht man das in diesen schnelllebigen Zeiten? „Ich denke, dass man sich auf die Menschen einlassen sollte. Wir haben keine klare Zielgruppe, aber das verbindende Element ist der Golfsport. Das Geheimnis ist, herauszufinden, was die Gäste wollen. Ein Sportleressen für jene, die nach der Runde zu uns kommen, oder ein Gericht für jene, die nur zum Dining kommen“, erklärt Karl-Werner Küster.

Was dem 64-jährigen Feldafinger zugute kommt, ist seine solide Ausbildung als Koch. Dazu kommen Wanderjahre in verschiedenen Häusern plus Wirtschaftsfachschule im Hotel- und Gaststättenwesen, wo sich er und seine Frau Marianne kennen gelernt hatten. Im Klartext: Der Genuss ist das eine, aber so ein Gastronom muss auch betriebswirtschaftlich denken – und genau da kommt Küster, der das Restaurant im GC Feldafing gemeinsam mit seiner Frau als Familienunternehmen führt, seine langjährige Erfahrung zugute.

Und natürlich das Wissen, was die Menschen wollen. „Ich mag meinen Gast, liebe es, mit Menschen zusammen zu sein. Ich mag auch die schwierigeren, eher unentschlossenen Gäste, bin gerne Gastgeber.“ Es gehe darum, den Golfern, wenn sie von der Runde kommen, ein schönes Ambiente zu schaffen, damit sie heimgehen und sagen: Das war ein schöner Tag. „Das kann kaum jemand so gut wie Herr Küster“, sagt Geschäftsführer Florian Kohlhuber. Im Golfclub Feldafing, Gastgeber der DM AK30 (28. bis 30. Juni 2024), wissen sie genau, was sie an den Küsters haben, die zum Ende des Jahres allerdings in den Ruhestand gehen werden.

Im Clubrestaurant des GC Feldafing gibt es Spezialitäten aus Küsters Küche.
Im Clubrestaurant des GC Feldafing gibt es Spezialitäten aus Küsters Küche. | © GC Feldafing


Das Klientel in Feldafings Golf-Gastro? Members & Friends. Wichtig ist dabei: Präsenz. Die Küsters sind seit Jahrzehnten ansprechbar, schaffen eine familiäre Atmosphäre und Willkommenskultur. Da hat sich über die Zeit eine Vertrautheit aufgebaut, die du dir erst erarbeiten musst. Wenn der Wirt die Großeltern, die Eltern, die Kinder und Enkelkinder sowie deren Befindlichkeiten kennt, fühlt sich der Gast wohl. Dazu legt das Team höchsten Wert auf Qualität der Speisen sowie des Service. Dabei ist der Chef im gastronomischen Sinne ein Springer. Er hilft dort, wo er gebraucht wird. Mit Leidenschaft und Demut. „Ich habe das gefunden, was für mich passt und stimmig ist, und das ist erfüllend.“

Die Küsters haben sich über die Jahrzehnte einen Erfahrungsschatz angeeignet. Sie müssen planen und einkaufen nach Wetter und Events. „Ohne Wirtschaftlichkeit funktioniert es nicht. Man kann nur das gut machen, was sich lohnt“, erzählt Küster. Er bietet eine frische Küche. Viel Fisch, Steinpilze, Spargel, sommerliche Gerichte und ein Menu du Jour. Preis-Leistung sollten dabei stimmen - bei durchgehender Küche von 12 bis 20.30 Uhr. Feldafinger Spezialität? Apfelpfannkuchen karamellisiert.

Bei all dem Genuss steht der Kontakt des aufgeschlossenen Rheinländers Küster zu den Menschen im Vordergrund. Wenn Gäste nach Hause gehen, steht der Chef an der Tür und sagt „Auf Wiedersehen!“ So hat er das in der Ausbildung gelernt und pflegt diesen Stil bis heute. „Man muss seinen Beruf mögen und lieben, ihn als Bühne betrachten.“ Tut er. Seit 47 Jahren, davon 35 Jahre im GC Feldafing. Das nennt man Kontinuität.