Training

Vier Schritte: Endlich Schluss mit unnötigen Fehlschlägen


20. Juni 2024 , Redaktion Golf.de


Nicht schon wieder! Verpatzte Schläge passieren schnell, wenn die Vorbereitung nicht stimmt.
Nicht schon wieder! Verpatzte Schläge passieren schnell, wenn die Vorbereitung nicht stimmt. | © golfsupport.nl/Bert van der Toorn

Mit der passenden Vorbereitung auf den Schlag schaffen Sie die Voraussetzung für ein erfolgreiches Spiel – so sparen Sie sich unnötige Schläge. Frank Pyko erklärt, worauf Sie achten sollten.

von Frank Pyko

Jeden Schlag technisch fehlerfrei durchzuführen, gelingt auch der Weltspitze nicht. Was wir hingegen in der Hand haben, ist unsere Vorbereitung auf die Schläge, wie fokussiert wir am Ball stehen und ob wir den vergangenen Schlag abhaken können. Eine eigene Spielroutine mit immer wiederkehrenden Abläufen auf hohem Niveau umzusetzen, schafft die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schlag und spart mentale Ressourcen. Ich empfehle ambitionierten Spielern, ihre Spielroutine auf das nächste Level zu heben, denn hier steckt ein häufig unterschätztes Verbesserungspotenzial. Helfen kann das Konzept der Zugegenheit,das aus drei Phasen besteht: vor dem Schlag, im Schlag und nach dem Schlag.

  1. Zukunft – was soll geschehen: Wo soll der Ball hin? Welchen Schläger wähle ich? Probeschlag.
  2. Gegenwart – Ball spielen: Die Aufmerksamkeit ist fokussiert. Man ist bei sich, im Körper und in der Schlagbewegung. 
  3. Vergangenheit – was ist geschehen: letzten Schlag auswerten und abhaken.

Routinen sind stets individuell, sie müssen zum Spieler passen. Das Konzept der „Zugegenheit“ ist deshalb keine Checkliste, sondern es stellt die erforderlichen Qualitäten für erfolgreiche Schläge in den Vordergrund. So lassen sich unnötige Fehlschläge reduzieren und die Scores fallen. Für Phase eins, „vor dem Schlag“,  bedeutet das:

Vier Schritte zu einer bewussteren Vorbereitung

a) Zum Ball gehen und ankommen
Wer im ruhigen, konzentrierten Modus ist, wird das Spielgeschehen aufmerksamer wahrnehmen. Wer dagegen hastig und angespannt zum Ball geht, trifft schnell unkluge Entscheidungen. Bewährt hat sich ein Ankommen, bei dem Sie für einen Moment ruhig stehen und mit beiden Füßen einen guten Bodenkontakt spüren.

b) Das Ziel für den Schlag bestimmen
Die Zielbestimmung kann in sehr unterschiedlicher Qualität erfolgen: Von einem kurzen Blick auf den Ball bis hin zur präzisen Bestimmung von Richtung, Länge, Landepunkt und Visualisierung des Ballfluges. Wer hier ungenau oder überkontrolliert vorgeht, ist eingeladen, einen fluiden Spielmodus zu trainieren.

c) Schlägerwahl
Erst nach der Zielbestimmung ist der passende Schläger zu wählen. Dazu ist es wichtig, seine Schlaglängen zu kennen. Ein typischer Fehler: Man erreicht seinen Ball und noch bevor der Trolley zum Stehen kommt, zieht man bereits einen Schläger aus dem Bag.  

d) Probeschlag machen
Im Probeschlag ist die Bewegung als Ganzes innerlich abzuspeichern. Typische Fehler sind zu schnelles Schwingen oder die Konzentration auf technische Details. Bei jenen Schlägen, bei denen es auf eine genaue Dosierung ankommt, ist es ratsam, den Probeschlag mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit auszuführen. Das erleichtert die Kalibrierung der gewünschte Schlagdistanz.

Praxistipps: 

  • Spielen Sie mit besseren Spielern und beobachten Sie deren Spielroutine. Was machen sie besser?
  • Trainieren Sie die Spielroutine. Schlagen Sie zehn Bälle mit der vollständigen Routine und unterschiedlichen Schlägern. Das Bag sollte etwas weiter weg stehen.

Eine Spielroutine auf hohem Niveau hält den Score zusammen – und im Idealfall kommen Sie in den Flow. 

 

Pyko-Tipp 2: So bereiten Sie sich auf den Schlag vor


Über den Experten: 

Frank Pyko ist ein erfahrener Golfcoach, der mit Spitzenspielern der Bundesliga und ambitionierten Amateuren arbeitet. Er hat zahlreiche Übungshilfen und Tools zur Verbesserung des Golfspiels entwickelt, darunter sein Konzept „Zugegenheit“. Sein Ziel ist es, Golfer dabei zu unterstützen, die vielen Puzzleteile eines erfolgreichen Spiels für sich als Ganzes zusammenzufügen und so zu verinnerlichen, dass die Anwendung auf der Runde leichtfällt. Pyko ist auch Verleger des Buchklassikers „Inner Game Golf“. Seine Golfkurse zur Verbesserung der Spielroutine finden Sie unter diesem Link: www.inner-golf.de/golfcoaching/routine


Pyko-Serie auf Golf.de

1) Der Selbstcheck: Besser spielen ohne technische Anweisungen
2) Vier Schritte: Endlich Schluss mit unnötigen Fehlschlägen
3) Veröffentlichung im Juli 2024
4) Veröffentlichung im Juli 2024