European Open

Federn gelassen: Zahlenspiele zum Moving Day


1. Juni 2024 , Sebastian Burow


Jannik De Bruyn, Tiger Christensen, Laurie Canter, Riesenrad
Jannik De Bruyn, Tiger Christensen, Laurie Canter, Riesenrad | © European Open

Zahlenspiele zu den sechs Deutschen, die bei der European Open bei Hamburg den Sprung ins Wochenendklassement geschafft haben. Besonders positiv: Jannik De Bruyn bleibt mit Siegchancen oben dran.

Nach langen ersten beiden Turniertagen mit Golf bis weit nach 21 Uhr hatten die sechs Deutschen, die den Sprung ins Hauptfeld der European Open geschafft hatten, folgende Positionen inne: Jannik de Bruyn T2 (-9, 64, 73), Tiger Christensen T15 (-4, 74, 68), Nicolai von Dellingshausen T33 (-2, 71, 73), Yannik Paul T48 (Par, 74, 72), Nick Bachem T48 (Par, 72, 74) und Yannick Schütz T59 (+1, 75, 72).

Zählt man nun die Positionen 2, 15, 33, 48, 48 und 59 zusammen, kommt eine Summe von 205 heraus. Und zählt man nun die Positionen der sechs deutschen Hoffnungsträger nach Runde drei zusammen, so ergibt sich eine Summe von 228. In Runde drei kamen sie auf gemeinsame neun über Par - allerdings mit starken Lichtblicken und durchaus erfreulichen Resultaten.

Yannik Paul konnte sich auf dem Nord Course der Green Eagle Golf Courses mit einer starken 71er Runde (-2) um 22 Ränge auf Position 26 steigern. 

Jannik De Bruyn verteidigte bärenstark seine Spitzenposition und hielt sich mit einer 72er Runde (-1) wacker bei zehn unter Par, wobei er Höhen und Tiefen durchlebte und beispielsweise an der Fünf aus dem Bunker zur Zwei einlochte, aber auch an der Elf mit Wasserball und Strafschlag eins von drei Bogeys wegstecken musste. Als geteilter Zweiter gestartet, ging er als geteilter Vierter zwei Zähler hinter Spitzenreiter Laurie Canter aus dem Moving Day.

Nicolai von Dellingshausen verlor drei Positionen mit einer 74er Runde (+1) bis auf Rang 36.

Nick Bachem verbesserte sich um zwei Ränge mit einer Level-Par-Runde auf Position 46. Auf der 16, einem langen, wasserreichen Par 5 eine Sieben notieren musste, die er allerdings mit Birdies von den Löchern 15 und 17 einrahmen konnte.

Der Hamburger Amateur Tiger Christensen verlor am Ende eines sonnigen Samstags 31 Positionen bis auf Rang 46, da die sechs Bogeys auf seiner Karte "nur" von zwei Unterspielungen von den Bahnen 1 und 18 eingerahmt wurden.

Und Yannick Schütz kassierte eine 80 und verlor elf Positionen bis auf den 70. und letzten Rang, nachdem ihm bei einer Unterspielung (Loch 4) sechs Bogeys und ein Doppel-Bogey von Loch 13 unterliefen.

"Grandios vom ersten Tee an"

"Es waren sehr, sehr viele Leute da und ich habe es einfach nur genossen", sagte Jannik De Bruyn nach seiner Eins-unter-Par-Runde, mit der er sich in Position halten konnte. "Es war grandios vom ersten Tee an." Der Mönchengladbacher aus dem National Team Germany sei deutlich weniger nervös und angespannt als am Vortag gewesen und das habe ihm sehr geholfen: "Dann hatte ich auch noch ein bisschen Glück auf den ersten Neun und hatte sehr ordentlich gespielt und es am Ende gut zusammengehalten, so dass ich eine gute Ausgangsposition für morgen habe. Ich freue mich einfach genau so, wie auf heute, und werde jeden Moment genießen."

Der gelochte Bunkerschlag auf Bahn 5 gab ihm einen "Extra-Boost": "Das wäre da sehr wahrscheinlich das Bogey geworden", so der 24-Jährige vom GC Hösel über den in schlechter Lager aus dem Sand etwas zu beherzt getroffenen Schlag. "So wurde es das Birdie und ich konnte gefühlt das Momentum mitnehmen", das er dann auch ganz gut "durchgetragen" habe.

Auf die Frage nach dem Mindset zu einem Sieg auf heimischem Boden meinte der Lefty: "Kein Mindset - nur genießen, raushauen - dann schaue ich, was heraus kommt."

Canter: "Schwierige Runde hinter mir"

Der Brite Laurie Canter (-12, 68, 66, 73) meinte: „Ich bin ziemlich zufrieden, dass ich am Ende des Tages da oben auf dem Leaderboard stehe, denn ich habe nicht wirklich gut gespielt. Es waren gerade zu Beginn der Back Nine ein paar verzogene Drives dabei. Das ganze Spiel hat sich nicht so gut angefühlt, aber ich habe es gut zusammengehalten und hatte ein paar gute Up-and-Downs. Ich will gewinnen. Ich habe nichts zu verlieren und werde morgen versuchen, das Turnier als Sieger zu beenden. Ich habe meine schwierige Runde hinter mir und werde alles versuchen morgen. Ich freue mich drauf.”

Stimmen von Yannik Paul, Nicolai von Dellingshausen und Nick Bachem

Yannik Paul meinte zu seiner 71er Runde: "Es war auf jeden Fall schöner heute, ein bisschen in der Sonne zu spielen. Ich habe okay gespielt, nicht supertoll. Ich würde nicht sagen zufrieden, aber ich hab’s ganz gut zusammengehalten." Nicolai von Dellingshausen zu seiner 74: "Ich bin heute eigentlich gut in Tritt gekommen, dann das Momentum verloren. Habe den ganzen Tag Kopfschmerzen gehabt und selbst mit zwei Ibus immer noch. Das war nicht so optimal. Hinten raus habe ich den Fokus nicht so richtig gefunden. Eigentlich habe ich keine granatenschlechten Schläge gemacht, keine supertollen Chancen gegeben – und so eben am Ende eins über gespielt." Nick Bachem zu seiner 73: "Es war ein bisschen anstrengend heute, weil es sich irgendwie eigentlich sehr gut angefühlt hatte und ich das Gefühl habe, auch eigentlich ganz nah dran zu sein an einer guten Runde. Doch dann habe ich an der 16, meinem siebten Loch, aus dem Nichts einen Socket geschlagen. Das ist natürlich für die Runde nicht so richtig hilfreich. Ich habe dann entspannt weitergespielt, sauviele gute Schläge gemacht, die dann aber nicht ganz da waren, wo sie sollten. Gute Putts gemacht – die sind nicht reingegangen. Ja, es war alles irgendwie, die ganzen 18 Löcher lang, knapp dran, aber dann doch irgendwie nicht."

Runde vier der European Open 2024 beginnt um 7.40 Uhr und De Bruyn wird im vorletzten Flight mit Bernd Wiesberger (67, -9) und Tom Vaillant (68, -10) um 11.54 Uhr abschlagen. Canter folgt um 12.05 Uhr mit Niklas Norgaard (71, -11) und Guido Migliozzi, der mit einer 67 auf den gemeinsamen Spitzenscore von -12 kam.

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