Tour-Vorschau

Hamburger Heimspiel und Millionen-Major


28. Mai 2024 , Daniel Dillenburg


Die geteilten Zweiten bei der European Open 2023: Marcel Siem und Max Kieffer.
Die geteilten Zweiten bei der European Open 2023: Marcel Siem und Max Kieffer. | © golfsupport.nl/Richard Martin-Roberts

Südöstlich von Hamburg, in Winsen (Luhe), findet mit der European Open das erste von zwei DP-World-Tour-Events auf deutschem Boden statt. In den USA messen sich die besten deutschen sowie internationalen Golferinnen beim höchstdotierten LPGA-Major. Die Tour-Vorschau:

DP World Tour: European Open

Green Eagle Golf Courses, Winsen, 30. Mai bis 2. Juni

Das nächste deutsche Tour-Event steht an. Nach dem Amundi German Masters powered by VcG auf der Ladies European Tour vor zwei Wochen, sind nun die Herren von der DP World Tour dran. Die European Open geht in ihre insgesamt 41. Ausgabe. In Winsen (Luhe) bei Hamburg ist man das siebte Mal zu Gast. Hier erwarten einige der besten Golfer der Welt den schwierigsten Platz Deutschlands. Der Par-73-Platz von Green Eagle misst stattliche 7.208 Meter und ist damit der längste Platz auf der Tour. Allzu tief ging es die vergangenen drei Jahre nicht. 2023 gewann der Nordire Tom McKibbin mit -9 seinen ersten Titel auf der Tour.

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Die European Open war zuletzt ohnehin ein Turnier der Premierensiege. Vor McKibbin feierten auch Kalle Samooja (2022) und Marcus Armitage (2021) ihre jeweiligen Debüterfolge auf dem Green Monster, wie der Nordkurs gerne genannt wird. Deutsche Spieler, die beinahe in Winsen gewinnen konnte, gab es etliche. Allen John wurde 2018 geteilter Zweiter. Bernd Ritthammer folgte 2019. Und im vergangenen Jahr reihten sich mit Marcel Siem und Maximilian Kieffer gleich zwei Deutsche auf dem ersten Verfolgerrang ein.


Zumindest Siem und Kieffer zählen auch in dieser Woche wieder zu den deutschen Titelhoffnungen. Doch sie sind nur zwei von 16 Deutschen im Feld. Weitere DP-World-Tour-Champions sind Yannik Paul und Nick Bachem. Tiger Christensen, Carl Siemens und Tim Tillmanns halten die Amateurfahne hoch. Außerdem sind Yannick Schütz, Marc Hammer, Anton Albers, Hurly Long, Marcel Schneider, Maximilian Rottluff, Freddy Schott, Nicolai von Dellingshausen und Jannik de Bruyn am Start. Ausreichend Kandidaten für den ersten deutschen Heimsieg seit 16 Jahren sind also definitiv vorhanden. Dem Sieger in dieser Woche winken 340.000 US-Dollar.

LPGA Tour: US Women’s Open

Lancaster Country Club, Pennsylvania, 30. Mai bis 2. Juni

Es vergeht derzeit kaum eine Woche ohne Major. Ab Donnerstag steigt im Lancaster Country Club in Pennsylvania das höchstdotierte Damengolfevent der Welt. Zwölf Millionen US-Dollar werden bei der US Women’s Open ausgeschüttet. Das sind nochmal eine Million mehr als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig ist dieses Event das älteste der fünf Damen-Majors. Entsprechend prestigeträchtig ist natürlich die Trophäe, die es am Sonntag zu gewinnen gibt. LPGA-Legenden wie Babe Zaharias, Mickey Wright oder Annika Sörenstam konnten die US Women’s Open bereits mehrmals gewinnen. Die letzte Wiederholungssiegerin war Inbee Park 2013. Im vergangenen Jahr sicherte sich die US-Amerikanerin Allisen Corpuz den Zwei-Millionen-Siegerscheck.


Das erste Mal, als die US Women’s Open im Lancaster Country Club stattfand (2015), triumphierte die Südkoreanerin Chun In-gee. Damals lag das Siegerergebnis bei -8. Deutsche Spielerinnen spielten vor neun Jahren zwei mit: Sandra Gal und Caroline Masson. Letztere ist auch in dieser Woche wieder dabei. Die Elite-Team-Germany-Spielerin nimmt bereits an ihrer zehnten US Women’s Open teil. Sechsmal schaffte sie den Cut. Ihren Platz im Feld sicherte sich die 35-Jährige über einen Qualifier vor zwei Wochen. Auch Isi Gabsa konnte ihr Major-Ticket über eines der vielen Quali-Events ziehen.

Mit Esther Henseleit und Alexandra Försterling verdienten sich zwei weitere Spielerinnen aus dem Golf Team Germany ihren Platz im Feld über die Top 75 der Weltrangliste. Gerade Försterling reist mit ordentlich Rückenwind nach Pennsylvania, nachdem sie zuletzt zwei LET-Events in Folge gewinnen konnte – darunter das Heimspiel beim Amundi German Masters powered by VcG. Komplettiert wird das deutsche Aufgebot von der ehemaligen Open-Siegerin, Sophia Popov, sowie der Amateurin Chiara Horder, die als amtierende Women’s-Amateur-Champion weitere wertvolle Major-Erfahrung sammeln darf.

PGA Tour: RBC Canadian Open

Hamilton Golf & Country Club, Ontario, 30. Mai bis 2. Juni

Es war ein Finale, das in die kanadische Sportgeschichte einging: Nick Taylor lochte auf dem vierten Playoff-Loch zum Eagle aus mehr als 20 Metern und gewann damit als erster Kanadier seit 1954 die heimische Open. Dabei war Taylor mit einer 75 ins Turnier gestartet und schaffte den Cut gerade so auf der Linie. Ein solches Szenario wird aus kanadischer Sicht schwierig zu toppen sein. Das letzte Mal, dass die Canadian Open in aufeinanderfolgenden Jahren von Kanadiern gewonnen wurde, liegt bereits über ein Jahrhundert zurück. Die gut zwei Dutzend Kanadier im Feld haben also eine Mission bei ihrem Heimspiel im Hamilton Golf & Country Club.

Der Platz feiert übrigens eine Rückkehr nach fünf Jahren Pause. Eine Pause, die zur aufwändigen Renovierung der 18 Löcher genutzt wurde. Der Par-70-Platz wurde nicht nur verlängert, auch die Grüns und Bunker wurden alle überarbeitet. Das letzte Mal, als die Canadian Open hier in Ontario zu Gast war, konnte Rory McIlroy das Turnier gewinnen. Damals mit sieben Schlägen Vorsprung. Der Nordire ist auch in dieser Woche wieder dabei und gilt als Top-Favorit, was auch an seinen zwei Siegen zuletzt liegt. McIlroys größten Konkurrenten heißen Sahith Theegala, Shane Lowry und Alex Noren.

Elite-Team-Germany-Spieler Matti Schmid ist als einziger Deutscher dabei. Nach zuletzt vier verpassten Cuts in Folge geht es für ihn darum, wieder Punkte für die Saisonwertung zu sammeln. Dort belegt er aktuell den 115. Rang. Bei seiner ersten Teilnahme an der Canadian Open im vergangenen Jahr verpasste Schmid das Wochenende.

Ladies European Tour: Dormy Open

Allerum Golf Club, Schweden, 31. Mai bis 2. Juni

Parallel zum LPGA-Major trägt die Ladies European Tour die Dormy Open – ehemals Helsingborg Open - aus. In den vergangenen drei Jahren fand ein Event mit demselben Namen noch auf der Challenge Tour statt. Von nun an kämpfen also die Damen um den Titel bei der Dormy Open, die im Allerum Golf Club in Helsingborg ausgetragen wird. 300.000 Euro werden bei dem 54-Löcher-Event ausgeschüttet und es ist das erste von zwei aufeinanderfolgenden Events in Schweden. Titelverteidigerin ist die Schwedin Lisa Petterson, die vor zwölf Monaten ihren ersten Titel auf der LET holte.

Deutsche Spielerinnen sind in dieser Woche etliche am Start. Per Einladung rutschte Helen Briem ins Feld. Die erfolgreiche Amateurin überzeugte bereits beim Amundi German Masters powered by VcG bei Berlin, als sie die Top Ten nur knapp verpasste. In Schweden spielt die Junior-Team-Germany-Spielerin nun ihr zweites LET-Event. Laura Fünfstück reist mit zwei Top-Ten-Ergebnissen in Folge im Gepäck nach Skandinavien. Zudem sind Patricia Isabel Schmidt, Leonie Harm, Leticia Ras-Anderica, Carolin Kauffmann, Sarina Schmidt und Helen Tamy Kreuzer dabei.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour Champions: Principal Charity Classic
Wakonda Club, Iowa, 31. Mai bis 2. Juni

Alex Cejka und Bernhard Langer

Korn Ferry Tour: UNC Health Championship
Raleigh Country Club, North Carolina, 30. Mai bis 2. Juni

Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller