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Sechs Tipps für den besten Score Ihres Lebens


20. Mai 2024 , Felix Grewe


Grund zur Freude: Vielleicht laufen Sie bald ähnlich euphorisch wie Nick Taylor über den Platz.
Grund zur Freude: Vielleicht laufen Sie bald ähnlich euphorisch wie Nick Taylor über den Platz. | © golfsupport.nl/Julian Avram/ism

Vom Abschlag bis aufs Grün: Wenn Sie diese sechs Tipps beherzigen, stehen die Chancen gut, dass Sie bald besser spielen als je zuvor.

Zugegeben: Die Flut der Tipps zur Verbesserung des Golfspiels kann einen manchmal erdrücken. Unser Sport ist schließlich durchaus komplex – und irgendwie gibt es ja immer etwas zu tun. Langes Spiel, kurzes Spiel, Spezialschläge, Putts. Man könnte problemlos 100 und mehr Vorschläge zusammentragen, aus denen Sie dann auswählen müssten, welche am wichtigsten sind, damit Sie Ihren Wunschscore erreichen. Oder Sie lassen uns das machen, besser gesagt: Ged Walters. Der ist nämlich Top-50-Coach in den USA und erklärt in einem Video auf dem Portal Golf Monthly (s. unten) sechs Fähigkeiten, an denen Sie arbeiten müssen, um Ihr Handicap sukzessive zu verbessern. Es sind Basis-Tipps, die dennoch für fast jedes Level wichtig sind. Bereit? Los geht’s!

1) Nutzen Sie den Abschlag zu Ihrem Vorteil

Schon am Abschlag passieren oft die ersten Fehler. Zum Beispiel, wenn die Bahn nicht richtig gelesen und deshalb die Position des Tees unglücklich gewählt wird.  Besser: Sie machen sich ein Bild von der Situation, die Sie erwarten wird und kennen gleichzeitig Ihre Spieleigenschaften. Wenn Sie zum Beispiel dazu neigen, den Ball zu slicen, sollten Sie dies bei der Wahl Ihrer Tee-Position berücksichtigen. Wenn Sie klug entscheiden, wo Sie Ihren Ball abschlagen, können Sie den Ball im Spiel halten und ärgerliche Strafschläge vermeiden.

Sie sollten also wissen, ob Sie zu einem Draw oder einem Fade neigen. Wenn Sie einen Fade von links nach rechts schlagen, versuchen Sie, Ihren Ball auf der rechten Seite des Abschlags aufzuteen. Wenn Sie zu einem Draw neigen, versuchen Sie es auf der anderen Seite, um die Chance zu erhöhen, das Fairway zu treffen. 

2) Rettung aus dem Fairway-Bunker

Klar, am besten landet ihr Ball gar nicht im Sand. Aber mal ehrlich: Können Sie die Bunker wirklich immer umspielen? Vermutlich nicht. Deshalb sollten Sie den Schlag aus dem Sand heraus unbedingt beherrschen. Bedeutet: Üben Sie ihn! Und: Wählen Sie den richtigen Schläger, möglichst mit etwas mehr Loft, also einem größeren Neigungswinkel der Schlagfläche. Konzentrieren Sie sich dann auf Ihre Technik, vor allem aber: Vertrauen Sie Ihren Fähigkeiten. Nichts ist weniger hilfreich vor einem schwierigen Schlag als die Angst vor dem Versagen.  

3) Spielen Sie clever

Bestimmt waren Sie auch schon einmal in einer Situation, in der sie wussten, dass sie besser hätten konservativ spielen sollen, dann aber doch das Risiko gesucht haben – der Schlag übers Wasser, obwohl die Distanz offensichtlich zu groß war, der Angriff aufs Grün, obwohl so viele Äste den Weg versperrten. Am Ende haben Sie sich unnötigerweise in Schwierigkeiten gebracht, anstatt von vornherein einen Schlag mehr zu akzeptieren und dafür sicher das Grün zu erreichen. Also: Spielen Sie lieber konservativ, wenn Sie Ihren Score verbessern wollen. Fordern Sie Ihr Glück nicht zu sehr heraus – denn oft endet das nicht so, wie Sie es sich wünschen. 

4) Trainieren Sie Sicherheitsschläge

Wir alle brauchen einen Schlag, auf den wir uns vom Tee aus verlassen können, wenn das Loch besonders eng ist oder wenn der Druck wirklich groß ist. Dann gilt es: Hauptsache aufs Fairway. Zum Beispiel mit einem flachen Schlag, der vielleicht weniger spektakulär ausschaut, dafür aber umso wirkungsvoller sein kann. Möglicherweise wechseln Sie dafür vom Driver zum Eisen, zumindest zum Hybrid. Achten Sie auf ein kontrolliertes Tempo und zielen Sie gegebenenfalls auf die sichere Seite der Bahn. Das Üben dieses Schlags auf der Range und das Vertrauen in ihn auf dem Platz sind eine echte Hilfe, wenn Ihr Drive mal nicht funktioniert.

5) Tempokontrolle beim Putten

Längen- bzw. Geschwindigkeitskontrolle ist die Voraussetzung für ein solides Spiel auf dem Grün – und das wiederum brauchen Sie zwingend für niedrige Scores. Oft fehlt die Tempokontrolle gerade auf den ersten Löchern. So starten Sie plötzlich mit mehreren Drei-Putts auf die Runde und bringen sich innerhalb kürzester Zeit in eine schwierige Ausgangslage für ein gutes Ergebnis. Deshalb: Üben Sie vor dem Spiel unbedingt das Putten, damit Sie ein Gefühl für die Grüns bekommen. Tipp von Walters: Eine gute Übung vor dem Spiel ist es, einige Bälle an den Rand des Grüns zu putten. Dabei müssen Sie nicht auf die Linie achten, sondern einfach nur versuchen, den Ball bis zur Kante des Grüns zu schlagen. Er erklärt es im Video (s. unten) genau. Probieren Sie es aus verschiedenen Entfernungen und Winkeln aus, um festzustellen, wie sich die Neigungen auf die Geschwindigkeit auswirken, und nehmen Sie dann das Gelernte mit auf den Platz.

6) Kurze Putts trainieren

PGA-Tour-Spieler treffen im Durchschnitt fast 97 % der Schläge aus einer Entfernung von weniger als anderthalb Metern. Amateure patzen gerade aus dieser kurzen Distanz viel zu häufig. aber ich bin mir sicher, dass Sie fast so viele Schläge verfehlen, wie Sie aus dem längeren Teil dieser Distanz treffen. Eine gute Übung, um die kurzen Putts zu verbessern, ist die Übung „Round the World", die Walters ebenfalls im Video erklärt. In Kürze: Positionen Sie vier Bälle um ein Loch herum und versuchen Sie, so viele wie möglich hintereinander zu lochen. Sie können sogar einen kleinen Wettkampf mit sich selbst starten und etwa erst dann aufhören, wenn Sie alle Bälle nacheinander im Loch versenkt haben. 
 

Im Video: Sechs Tipps für Ihren besten Score