PGA Champ.

Schauffele sichert sich ersten Major-Sieg


20. Mai 2024 , Thomas Fischbacher


Sieger in Kentucky: Xander Schauffele
Sieger in Kentucky: Xander Schauffele | © Andrew Redington/Getty Images

Xander Schauffele kürt sich bei der PGA Championship erstmals zum Major-Sieger. Der Amerikaner setzt sich knapp vor Bryson DeChambeau durch.

Man müsse besonders widerstandsfähig sein in seiner Situation, erklärte Xander Schauffele während der PGA Championship. Der Amerikaner ging einerseits als Nummer drei der Welt in das zweite Major des Jahres. Aber auch als ein Spieler, der seit der Zurich Classic 2022 auf einen Sieg auf der PGA Tour wartet. Schauffele hatte zuletzt in erstaunlicher Regelmäßigkeit um Titel gespielt, aber keinen geholt. 

Zwölf Starts standen vor dem Highlight in Kentucky in seiner Bilanz in diesem Jahr, zwölf Mal schaffte er den Cut, elf Mal landete er unter den Top 25, acht Mal unter den Top 10. Er wurde Dritter beim American Express, Vierter beim Genesis Invitational und jeweils Zweiter bei der Players und zuletzt bei der Wells Fargo Championship. Geduld und die erwähnte Widerstandsfähigkeit waren gefragt, um sich nicht unterkriegen zu lassen und zu warten, bis alles in seine Richtung läuft.

Im Valhalla GC war es nun so weit. Der Kalifornier mit deutschen Wurzeln setzte an einem packenden und birdie-reichen Finaltag mit einem Schlag Vorsprung auf Bryson DeChambeau durch – und kürte sich erstmals in seiner Laufbahn zum Major-Sieger. Mit einem finalen Birdie auf dem Par 5 der 18 im Valhalla GC sorgte der 30-Jährige für die Entscheidung. Die Eckdaten: 65 Schläge am Sonntag und ein Gesamtergebnis von 21 unter Par. 

Major-Rekord für Schauffele

Schauffeles Gesamtergebnis ist das niedrigste in der Geschichte der Major-Turniere für Männer, und seine 25 Birdies sind die meisten, die ein Spieler jemals bei einer PGA Championship erzielt hat. Der Grund dafür war neben der unglaublichen Qualität im Feld: Die Regenfälle während der Turnierwoche hatten den Platz aufgeweicht, was den Spielern vor allem bei den Schlägen in die Grüns zugute kam.

Trotz des Rekordergebnis musste der Olympiasieger von Tokio hart für seinen Durchbruch kämpfen. Ein Bogey auf Loch zehn, einem Par 5, das zu den leichtesten Löchern der Anlage gehört, hatte ihm zwischenzeitlich die Führung gekostet, doch Schauffele konterte mit zwei Birdies und holte sich diese schnell wieder zurück. Überhaupt lag er nach seiner 62 zum Auftakt (geteilter Major-Rekord) an jedem einzelnen Turniertag zumindest in geteilter Führung. 


„Breite Palette an Emotionen”

„Es fühlt sich unglaublich an”, freute sich die neue Nummer zwei der Welt. „Ich habe eine breite Palette von Emotionen. Ein sehr befriedigender Sieg. Ich kann es kaum erwarten, mit meinem Team zu feiern. Ich bin sehr geduldig geworden und habe in den letzten Jahren keinen einzigen Sieg errungen. Die Menschen, die mir am nächsten stehen, wissen, wie stur ich sein kann. Gewinnen, das habe ich schon gesagt, ist ein Ergebnis. Das ist großartig. Aber wenn ich es genau betrachte, bin ich wirklich stolz darauf, wie ich heute mit bestimmten Momenten auf dem Platz umgegangen bin, anders als in der Vergangenheit.”

Schauffele sichert sich neben Ruhm, Punkten und Privilegien 3,3 Millionen Dollar an Preisgeld, DeChambeau (64 am Sonntag) erhält für seinen zweiten Platz 1,99 Millionen, Viktor Hovland (66), der zwischenzeitlich die Führung übernahm und die Ziellinie als Dritter überquerte, darf sich über einen 1,258 Millionen freuen. Platz vier teilen sich Thomas Detry  (66) und Collin Morikawa (71, jeweils 888.000 Dollar).

Scheffler wiedererstarkt, deutsches Duo weit über Par

Scottie Scheffler fand am Sonntag wieder zurück zur Top-Form, notierte eine 65 und beendete das Turnier als geteilter Achter. Am Samstag war der Weltrangliste nach einer 73 aus der Spitzengruppe gefallen. Bei der Fahrt zur Anlage am Freitag war er wegen eines vermeintlichen Verkehrsdelikts zwischenzeitlich verhaftet worden. 

Rory McIlroy, der vor zehn Jahren im Valhalla GC seinen bislang letzten Major-Sieg gefeiert hatte, belegte Rang zwölf. 

Für Martin Kaymer und Stephan Jäger endete das Turnier enttäuschend. Das Duo blieb jeweils weit über Par und rutschte ab. Kaymer beendete seine Woche mit einer 76 und als 73. des Tableaus, Jäger kartete zum Abschluss eine 78 ( Platz 76). 

Superstar Tiger Woods hatte den Cut verpasst. 

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