LIV
Els: „Das ist kein echtes Golf“
14. Mai 2024 , Thomas Kirmaier
Südafrikas Golf-Legende Ernie Els übt scharfe Kritik am LIV-Format, ist enttäuscht von seinen auf die Saudi-Serie gewechselten Landsmännern und hofft auf einen schnellen Deal mit der PGA Tour.
Ihm habe nie ein Angebot vorgelegen, zu LIV Golf zu wechseln. Wenn es aber eines gegeben hätte, er hätte es auf jeden Fall abgelehnt. Ernie Els hat scharfe Kritik an der Saudi-Serie geübt. Südafrikas lebende Golf-Legende erklärte in einem Interview mit Yellowhammer News, einem Medienportal aus dem US-Bundesstaat Alabama: Für ihn sei LIV kein „richtiges Golf“. Er kenne einige der LIV-Verantwortlichen, aber das Format könne sich in dieser Form einfach nicht durchsetzen.
54 Löcher, Kanonenstart, Teamwertung – und dazu dröhnenden Musik aus den Boxen. „Golf but louder“ ist der Slogan der LIV-Serie. Für Ernie Els hat das alles keine Zukunft. Der viermalige Major-Sieger ist ein Golf-Held. Nicht nur in seiner Heimat Südafrika. Els war über viele Jahre der Publikumsliebling auf der Tour. Auch bei den Events in Deutschland strömten die Zuschauermassen rund ums Fairway, wenn „Big Easy“ am Tee stand. Ganz so easy sieht Els die Konkurrenz zwischen LIV und der PGA Tour nicht.
Bereits vor einem Jahr war ein Deal zwischen dem saudischen Public Investment Fond (PIF) und der PGA Tour angekündigt worden. Bis heute gibt es kein Ergebnis. Els mahnt zur Einigung, besser früher als später: „Natürlich hoffe ich, dass sie ihre Differenzen beiseite legen, weil dieses Durcheinander nicht gut für unseren Sport ist.“ Laut Els funktioniere das LIV-Format „nicht in der Art, wie sie im Moment spielen. Vielleicht gibt es einen Platz für Teamgolf im globalen Zeitplan“. Vielleicht als zweimonatige Saison. „Aber lasst uns den Rest des Jahres echtes Golf spielen.“
Els hatte LIV sogar schon als Zirkusgolf bezeichnet. Und er sei etwas enttäuscht, dass zahlreiche seiner Landsmänner dem Reiz der hohen Preisgelder verfallen und gewechselt seien. Louis Oosthuizen, Charl Schwartzel, Branden Grace und Dean Burmester bilden das LIV-Team Stinger GC und hätten Els nie um dessen Meinung gefragt. Er habe einen engen Kontakt zu ihnen gehabt. Els hielt deren Entscheidung pro LIV immer für falsch. Für ihn wäre das ganz sicher nichts gewesen, egal zu welchem Zeitpunkt seiner Karriere.
