DLM 2024

Oppenheimer und Heß holen die Titel


12. Mai 2024 , Stefan Bluemer


Leopold Heß und Alena Oppenheimer holen Gold (© DGV/stebl)
Leopold Heß und Alena Oppenheimer holen Gold (© DGV/stebl)

Die 19. Deutschen Lochspielmeisterschaften sind beendet. An einem windigen, aber sehr sonnigen Tag holen sich auf dem prächtig gepflegten Ostplatz des Berliner GC Stolper Heide Alena Oppenheimer vom Stuttgarter GC Solitude und Leopold Heß vom G&LC Holledau die Titel.

Hohen Neuendorf  – Leopold Heß aus dem Junior Team Germany hatte im Halbfinale mit einem grandiosen Finish gegen Tim Opderbeck den Finaleinzug klar gemacht und dabei beeindruckende Schläge gezeigt. Der 16-Jährige knüpfte im Finale gegen Florian Schrödl nahtlos an die Leistung des Vortages an und holte sich mit 5&4 den Titel.

Auch bei den Damen endete das Finale vorzeitig, wobei Lotte Schuhr vom GC St. Leon-Rot gegen die amtierende Ü30-Europameisterin Alena Oppenheimer mit 3&2 das Nachsehen hatte.

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Bronze ging bei den Damen an Antonia Steiner vom GC Hubbelrath, die sich mit 7&6 gegen Laura Schedel vom GC Schloss Guttenburg durchsetzte.
Bei den Herren spielte Tim Kretschmann vom GC Mannheim-Viernheim ganz stark und setzte sich gegen Tim Opderbeck vom Frankfurter GC mit 3&2 durch.

Überraschter Champion

Leopold Heß zeigte sich auch im Moment des großen Triumphes sehr bescheiden und reflektiert: „Ich war ziemlich überrascht. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, hier zu gewinnen. Ich bin einfach in jedes Match reingegangen, um zu schauen, wie weit es geht. Zum Glück ist es immer für mich gut ausgegangen. Darüber bin ich sehr froh. Das Halbfinale war ein wirklich hartes Match. Mit Glück bin ich da noch ins Stechen gekommen und habe es dann auf dem zweiten Extraloch gewonnen. Heute lief es gut. Nach vier Löchern war ich schon 2auf und dann ist es vor sich hin gelaufen. Hinten heraus habe ich nochmal gut gespielt und dann war es zum Glück schon auf Loch 14 vorbei.“
Auch für den Platz fand der Champion lobende Worte: „Die Grüns waren heute wirklich gut, nochmal etwas schneller. Das hat richtig Spaß gemacht.“

Heimvorteil

Florian Schrödl war im ersten Moment nach der Niederlage im Finale natürlich etwas enttäuscht, aber schon wenig später überwog bei dem 26-Jährigen die Freude darüber, die Silbermedaille gewonnen zu haben, zumal dies sein bislang größter Erfolg auf nationaler Ebene war. „Am Ende hat Leo Heß besser gespielt als ich und deshalb auch verdient gewonnen. Ich habe heute nicht mein bestes Golf abrufen können und auf dem Niveau reicht es einfach nicht, nur okay zu spielen. Dafür ist die Leistungsdichte zu hoch. Es hilft, bei einem solchen Turnier im eigenen Bett zu schlafen, die Familie und den Trainer dabei zu haben. Am Ende kamen auch noch die Fans raus. Das war echt cool. Ich hatte eine Menge Spaß und es war toll, dieses Turnier zu Hause zu erleben“, war der Athlet des Berliner GC Stolper Heide nach der Siegerehrung happy. Um ins Finale einzuziehen, hatte Schrödl im Viertelfinale seinen Clubkameraden und guten Freund David Rauch geschlagen und im Halbfinale gegen Tim Kretschmann seine beste Leistung der letzten fünf Jahre abgerufen.
Vor sechs Jahren war Florian Schrödl vom GC Gatow nach Stolpe gewechselt, um sich in dem auf Leistungssport ausgerichteten Club besser weiterentwickeln zu können. „Es ist ein absoluter Traum, hier mit Max Tscherner arbeiten zu dürfen und sich mit den Jungs immer gegenseitig zu pushen. Wir haben als Team viel Spaß und ich bin dankbar, diese Unterstützung zu haben“, ist Schrödl sicher, sehr gut in Stolpe aufgehoben zu sein.

Bronze leuchtet

Der 19-jährige Tim Kretschmann feierte ebenfalls seinen bislang größten Erfolg. Nach dem Duell gegen Tim Opderbeck im Kleinen Finale strahlte der Mannheimer glücklich: „Ich liebe Lochspiel. Hier einen Erfolg zu erringen, ist super. Matchplay ist der Kampf Mann gegen Mann. Ich liebe es, dem Gegner in die Augen zu schauen. Man kann auf das Spiel des Gegners reagieren. Es bleibt immer spannend, weil sich auch hinten heraus noch alles entscheiden kann. Das ist ein super Format. Alle Matches diese Woche waren auf hohem Niveau und dass ich jetzt hier mit dem dritten Platz nach Hause fahre, ist wirklich super.“

Praktisch fehlerfrei

Alena Oppenheimer, die mit 31 Jahren die älteste Spielerin des Feldes war, zeigte über die gesamte Woche eine fabelhafte und praktisch fehlerfreie Leistung. Selten lag der Ball nicht optimal und noch seltener im Rough. Im Finale geriet die Hessin einmal kurz in Rückstand, bekam dann aber ihre Nervosität schnell in den Griff. Die neue Meister kam wieder in einen guten Flow und hatte mit Sophie Renner wertvolle Hilfe am Bag.
Entsprechend zufrieden war die Athletin, die seit dieser Saison beim Stuttgarter GC Solitude in der 1. Bundesliga spielt: „Der Titel bedeutet mir viel. Ich bin nicht mit großen Erwartungen hier hergekommen. Letztes Jahr hatte ich eine coole Saison. Jetzt hier direkt am Anfang der Saison den Titel einzutüten, ist cool. Manchmal ist es etwas komisch, gegen Spielerinnen zu spielen, die gerade halb so alt sind, aber mir hilft dann natürlich die Erfahrung. Sophie hat am Bag einen guten Job gemacht, hat mich gut beraten und gut abgelenkt, wenn ich nervös war. Dadurch hatte ich nicht das Gefühl, dass mir das Match aus den Händen gleitet. Beim letzten Putt war der Puls hoch und ich war total im Tunnel. Das war ein sehr geiles Gefühl.“

Größter Erfolg bisher

Lotte Schuhr war mit Silber letztlich zufrieden. „Ich bin etwas traurig, es heute nicht zu Ende zu bringen, aber die letzten Tage waren sehr gut und ich habe endlich auf den Platz gebracht, was ich im Training erarbeitet habe. Ich bin stolz darauf, was ich hier erreicht habe. Die Gruppenphase war relativ entspannt. Außer im Duell mit Grace Vetter. Das Match war anstrengend. Im Viertelfinale habe ich gegen Sofia Maier-Borst gespielt und die hat richtig gut gespielt. Da musste ich mich wirklich anstrengen, das Match noch zu drehen. Im Halbfinale habe ich gegen Laura Schedel mit zwei Birdies gefinisht und so noch gewonnen. Anstrengend waren beide Aufgaben. Heute war ich mental nicht ganz da, weil es lange her ist, dass ich um den ersten Platz gespielt habe. Daher war nicht so entspannt wie an den Tagen zuvor. Ich habe mich trotzdem gut geschlagen, lag lange all square. Am Ende hat Alena das Momentum bekommen und gewonnen.“

Froh über Bronze

Antonia Steiner war nach ihrem glatten Sieg im Kleinen Finale rundum zufrieden: „Es ist echt cool, Dritte zu werden. Ich bin richtig glücklich und nun bereit für die Saison. Das war ein guter Start in die Saison. Es war eine anstrengende Woche, aber ich habe neue Erfahrungen gesammelt. Heute habe ich kein Bogey gespielt und keine Fehler gemacht. Daher konnte ich das Match heute klar für mich entscheiden.“

Großartiger Saisonauftakt

Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV war mit dem Verlauf dieser 19. Deutschen Lochspielmeisterschaften mehr als zufrieden: „Das Turnier war wie das Wetter: einfach phantastisch! Die Halbfinals waren so spannend. Die tollen Leistungen wurde heute weitergeführt und es gab wirklich hochklassiges Golf zu sehen. Auch die Platzierungsmatches waren phantastisch. Die Stimmung war auf diesem sehr selektiven Platz super. Der Platz war zum Anfang der Saison toll gepflegt. Das macht mich total glücklich. Die Deutsche Lochspielmeisterschaft ist unsere erste DM im Olympischen Jahr. Das macht Lust auf mehr. Auch wenn ein paar Athleten noch wegen ihrer Aufgaben am College hier fehlen, war es eine gute Standortbestimmung. Hier konnten sich junge Athleten bei den Bundestrainern empfehlen. Dieses Turnier ist immer ein toller Auftakt in das neue Golfjahr.“

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