Major-Vorschau

PGA Championship: Die Fakten zum zweiten Major des Jahres


10. Mai 2024 , Thomas Fischbacher


Ein Blick auf die Fakten, das Feld und Historie der PGA Championship
Ein Blick auf die Fakten, das Feld und Historie der PGA Championship | © golfsupport.nl

Dieses Jahr findet die PGA Championship im Valhalla GC statt, wo Tiger Woods und Rory McIlroy bereits triumphierten. Zwei Deutsche stehen ebenfalls im Feld.

Im vergangenen Jahr kehrte Brooks Koepka zu seinem einstigen Major-Modus zurück und siegte zwei Schläge vor Viktor Hovland. Für den Amerikaner war es der fünfte Major-Sieg seiner Laufbahn und der dritte bei der PGA Championship. Und der Amerikaner ist auch in diesem Jahr in Form. Vergangene Woche gewann der 34-jährige Familienvater das LIV-Turnier in Singapur. 

Der Austragungsort 2024: Valhalla GC in Kentucky. Zuletzt fand auf dem Jack-Nicklaus-Design 2014 die PGA Championship statt. Damals holte sich Rory McIlroy seinen vierten und bis heute letzten Major-Sieg. Auch Tiger Woods, der seinen Start zugesagt hat, hat gute Erinnerungen an den kniffligen Kurs in Louisville. 2000 triumphierte er bei der PGA Championship. Darüber hinaus gewann das amerikanische Ryder-Cup-Team 2008 auf dem relativ offenen Parkland-Kurs klar gegen die von Nick Faldo betreute Mannschaft aus Europa. Woods musste damals verletzt pausieren. 


Zwei Deutsche im Feld

Von den 156 Teilnehmern des Majors sind 21 Teaching Pros der PGA of America. Darunter auch Michael Block, der sich im vergangenen Jahr in die Herzen der Golffans gespielt hatte. 16 ehemalige PGA-Championship-Gewinner sowie 33 Major-Sieger sind mit von der Partie. Im Feld stehen auch zwei Deutsche. Martin Kaymer ist als ehemaliger Turniersieger lebenslang spielberechtigt, Stephan Jäger gewann in dieser Saison auf der PGA Tour, gehört aktuell zu den Top 15 im FedExCup sowie den Top 50 der Golfwelt. Während Jäger mit der aktuellen Formstärke berechtigte Hoffnungen auf eine vordere Platzierung hat, ist die Erwartungshaltung bei Kaymer eine andere. Der deutsche Major-Sieger brauchte lange, um sich von seiner Handgelenksoperation Ende 2022 zu erholen, zeigte zuletzt mit zwei Top-20-Platzierungen bei LIV-Events aber wieder leicht ansteigende Form. 

Das Preisgeld betrug im vergangenen Jahr 17,5 Millionen Dollar, davon wanderten 3,15 Millionen in die Tasche des Siegers. Wie groß der Topf in diesem Jahr ist, verraten die Veranstalter kurz vor Anpfiff. 

Ein Blick zurück

1916 fand zum ersten Mal die PGA Championship statt. Der Engländer Jim Barnes gewann die Premiere im Siwanoy Country Club in Bronxville, New York. Bis 1958 ging das Turnier im Lochspiel über 36 Löcher über die Bühne. Barnes sicherte sich mit seinem Sieg 500 U.S.-Dollar und die berühmte Wanamaker Trophy, benannt nach dem Gründer der PGA of America, die erst wenige Monate vor der Austragung gegründet wurde.

Ein Blick auf die Sieger: Barnes war der erste. Jack Nicklaus (1963, 1971, 1973, 1975, 1980) und Walter Hagen (1921, 1924, 1925, 1926, 1927) teilen mit fünf Triumphen den Titel-Rekord. Während Gene Sarazen 1922 mit 20 Jahren zum jüngsten Sieger aller Zeiten wurde, sicherte sich Phil Mickelson 2021 mit 50 Jahren die Wertung „ältester Major-Gewinner aller Zeiten”.


Den größten Vorsprung bei einem Sieg hatte McIlroy bei seinem Triumph in Kiawah Island 2012. Er gewann acht Schläge vor David Lynn. Nicklaus erspielte sich bei seinem Sieg in Baltusrol 1980 ein Polster von sieben Schlägen auf Andy Bean. Nicklaus ist zudem geteilter Rekordhalter, was Teilnahmen betrifft. Arnold Palmer und er standen insgesamt 37 Mal in der Startliste. 

Hagens Schockmoment

Walter Hagen erlebte einen Schock-Moment. Der Rekordsieger hatte in den 20er jahren einem Taxifahrer den Transport der Wanamaker Trophy anvertraut. Diese kam aber nie am gewünschten Ort an. Einige Jahre war die gut zwölf Kilogramm schwere und 75 Zentimeter große Trophäe verschwunden, ehe sie in einem Keller in Kalifornien wieder auftauchte. Der Pokal muss übrigens vom Turniersieger im darauffolgenden Jahr zurückgegeben werden. Dafür erhält er eine kleinere Replica. 

Die PGA of America vergibt das Turnier vorwiegend an Plätze im Osten und Mittleren Westen, inklusive sporadischer Gastspiele an der Westküste. Zuletzt gastierten die Weltbesten 2020 im TPC Harding Park nahe San Francisco. 2028 ist dann der Olympic Club an der Reihe. 

„Glory’s last shot”

Das Turnier wurde lange mit dem Slogan „Glory’s last shot” beworben. Doch schon bevor diese Punchline durch den neuen Platz im Turnierkalender ohnedies keinen Sinn mehr gemacht hätte, gab es deshalb Zähneknirschen. Die PGA Tour kritisierte, dass dies die Bedeutung der Turniere nach dem Major verringern würde. Unter anderem gehen im September noch die Playoff-Turniere des FedExCup über die Bühne. Die PGA of America lenkte ein. 

Der Gewinner der PGA Championship erhält neben dem Siegerscheck und stattlichen Punkten für Weltrangliste, FedExCup und Race to Dubai zahlreiche weitere Privilegien. Dazu gehören ein lebenslanges Startrecht bei der PGA Championship sowie jeweils fünf Jahre für die Open, das Masters und die U.S. Open. Des weiteren vergibt die PGA Tour eine fünfjährige Mitgliedschaft.