Tour-Vorschau

LPGA in LA – ohne die Hauptfigur, aber mit acht Deutschen


23. April 2024 , Daniel Dillenburg


Kommt mit einer guten Form nach Los Angeles: Esther Henseleit.
Kommt mit einer guten Form nach Los Angeles: Esther Henseleit. | © Gregory Shamus/Getty Images

Vom Major nach Hollywood: Die LPGA Tour reist nach Los Angeles, beklagt jedoch die Absage der aktuellen Überfliegerin. Dafür sind acht Deutsche dabei und wollen selbst in die Hauptrolle schlüpfen. Die Tour-Vorschau:

LPGA Tour: LA Championship

Wilshire Country Club, Kalifornien, 25. bis 28. April

3,75 Millionen US-Dollar. Mehr Preisgeld als in dieser Woche wird sonst nur bei den Majors sowie dem Saisonfinale ausgeschüttet. Die LA Championship gehört zu den größten Turnieren im LPGA-Kalender. Doch nichts anderes wird erwartet von einem Event im Herzen Los Angeles. Im Schatten des Hollywood Signs messen sich einige der besten Spielerinnen der Welt im Wilshire Country Club. Nur die Hauptdarstellerin glänzt durch Abwesenheit.

Nelly Korda, zuletzt fünf Turniersiege in Folge, lässt die Woche in Kalifornien aus und will sich ausruhen. „Das war keine leichte Entscheidung“, schrieb die Weltranglistenerste in einem Statement. „Nach der unglaublichen Woche bei der Chevron [Championship] und den mentalen und physischen Herausforderungen von vier Veranstaltungen in den letzten fünf Wochen fühle ich mich definitiv erschöpft.“ Ihre Konkurrentinnen schöpfen also Hoffnung. Denn an Korda war zuletzt kein Vorbeikommen.


Mit der Absage Kordas wollen andere Spielerinnen die Rolle der Top-Favoritin übernehmen. Kandidatinnen gibt es einige: Die US-Amerikanerinnen Rose Zhang und Danielle Kang beispielsweise haben etwas gutzumachen, nachdem sie in der vergangenen Woche das Wochenende beim ersten Major des Jahres verpasst hatten. Gleiches gilt für die Südkoreanerin Jin Young Ko, die erst ihr viertes Turnier in dieser Saison spielt. Titelverteidigerin bei der sechsten Ausgabe der LA Championship ist die Australierin Hannah Green. Im vergangenen Jahr holte sie im Stechen ihren dritten LPGA-Titel.

Aus Deutschland sind sensationelle acht Damen am Start. Mit Olivia Cowan, Esther Henseleit, Sophia Popov und Caroline Masson ist das Elite Team Germany vereint. Hinzugesellen sich mit Polly Mack, Isi Gabsa, Aline Krauter und Alexandra Försterling vier Spielerinnen aus dem National Team Germany. Im vergangenen Jahr erreichte keine der vier deutschen Starterinnen das Wochenende. Dies soll sich in dieser Woche bei doppelter Chance ändern. Zumal Henseleit in einer guten Form nach LA reist. Bei der Chevron Championship in der vergangenen Woche feierte sie mit Platz sieben ihr bislang bestes Major-Ergebnis.

PGA Tour: Zurich Classic

TPC Louisiana, Louisiana, 25. bis 28. April

Nach zwei Wochen mit Major und Signature Event steht das nächste besondere Turnier auf dem Plan. Die Zurich Classic genießt mit ihrem Team-Format ein Alleinstellungsmerkmal auf der Tour. 80 Paarungen treten im TPC Louisiana an und kämpfen um ihren Anteil des Gesamtpreisgelds in Höhe von 8,9 Millionen US-Dollar. Auf dem Weg dorthin werden zwei Runden im Bestball (Runde 1 & 3) und zwei Runden im klassischen Vierer (Runde 2 & 4) gespielt. Vor allem im Bestball schießen die Ergebnisse gerne in die Tiefe. 2022 konnten Patrick Cantlay und Xander Schauffele die bislang einzige 59 in der Turniergeschichte ins Clubhaus bringen.

Das US-Ryder-Cup-Duo geht auch diese Woche wieder an den Start und zählt zu den Top-Favoriten in Louisiana. Weitere interessante Paarungen lauten Sahith Theegala/Will Zalatoris, Nick Taylor/Adam Hadwin und Shane Lowry/Rory McIlroy. McIlroy feiert sein Debüt bei diesem Event und hofft auf einen Umschwung in einer ansonsten unterdurchschnittlichen PGA-Tour-Saison für ihn. Bislang erreichte der Nordire erst einmal die Top 15. In dieser Woche ist er einer von fünf Top-15-Spielern im Feld.


Während Stephan Jäger eine Pause einlegt, hält Elite-Team-Germany-Spieler Matti Schmid die deutsche Fahne auf der PGA Tour hoch. Der gebürtige Regensburger nimmt zum zweiten Mal an dem Team-Event teil. Im vergangenen Jahr belegte er gemeinsam mit dem Südafrikaner Dylan Frittelli T26. Schmids Form jedenfalls ist vielversprechend. Von seinen vergangenen fünf Turnieren beendete er drei in den Top 25. In dieser Woche heißt sein Partner Alex Smalley. Der US-Amerikaner sammelte mit einem geteilten sechsten Rang in der vergangenen Woche ordentlich Selbstvertrauen.

Ladies European Tour: South African Women’s Open

Erinvale Country and Golf Estate, Südafrika, 25. bis 28. April

Von Johannesburg geht es weiter nach Kapstadt, wo die Sunshine Ladies Tour ihr Saisonfinale austrägt. Die South African Women’s Open ist das zweite mit der Ladies European Tour co-sanktionierte Event hintereinander und erneut sind etliche deutsche Damen an Bord. Mit einem soliden Ergebnis im Gepäck geht Laura Fünfstück an den Start. In der vergangenen Woche wurde sie geteilte 21. und war damit beste Deutsche. Leonie Harm und Verena Gimmy erreichten die Top 35. Neben den drei genannten Spielerinnen wollen mit Sophie Witt, Patricia-Isabel Schmidt, Helen Tamy Kreuzer und Carolin Kauffmann vier weitere Deutsche wichtige Punkte für die Saisonwertung sammeln.


Während das Turnier bereits in die 31. Ausgabe geht, feiert das Erinvale Country and Golf Estate seine Premiere. Der Platz in Kapstadt hat aber bereits Profiturniererfahrung vorzuweisen. 1996 fand hier der World Cup of Golf statt und 2003 sowie 2004 war die Herrenausgabe der South African Open zu Gast. Das weibliche Profigolf betritt jedoch Neuland und nur allzu gerne würden die Fans eine südafrikanische Siegerin bejubeln. Eine Kandidatin ist Südafrikas Golflegende Lee-Anne Pace, die dieses Turnier schon fünfmal gewinnen konnte. Auch Tandi McCallum konnte einmal den Titel bei der heimischen Open holen. Titelverteidigerin Ashleigh Buhai, eine weitere Lokalmatadorin, ist nicht am Start.

DP World Tour: ISPS Handa – Championship

Taiheiyo Club, Japan, 25. bis 28. April

Die LET und die DP World Tour verbinden in dieser Woche einige Parallelen. Auch das Turnier in Japan ist co-sanktioniert – in diesem Fall mit der Japan Golf Tour. Insgesamt sind 46 Japaner im Feld, darunter Topstar Keita Nakajima, der erst Ende März seinen ersten DP-World-Tour-Titel in Indien holte. Außerdem betritt auch die DP World Tour neuen Boden. Erstmals ist man im Taiheiyo Club, 100 Kilometer südwestlich von Tokio, zugegen, wo sich insgesamt 18 Plätze tummeln. In dieser Woche geht es auf den Signature Course, den Gotemba Course. Der Par-70-Platz liegt am Fuße des Fujis, dem höchsten Berg Japans.


Insgesamt findet die ISPS Handa – Championship zum zweiten Mal in Japan statt. Im vergangenen Jahr triumphierte der Australier Lucas Herbert. Elite-Team-Germany-Spieler Yannik Paul wurde geteilter Sechster. Gerne würde der deutsche DP-World-Tour-Champion auf diesem Top-Resultat aufbauen. Seine zuletzt gezeigte Leistung war vielversprechend. Ende März wurde er in Indien Zehnter. Im Race to Dubai Ranking liegt Paul auf dem 56. Platz und ist damit bester Deutscher. Elite-Team-Germany-Kollege Maximilian Kieffer folgt auf dem 72. Rang. Er ist genauso wie Hurly Long, Freddy Schott und Marcel Schneider in Japan dabei.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour Champions: Mitsubishi Electric Classic
TPC Sugarloaf, Georgia, 26. bis 28. April

Alex Cejka

Korn Ferry Tour: Veritex Bank Championship
Texas Rangers Golf Club, Texas, 25. bis 28. April

Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

Epson Tour: IOA Championship
Morongo Golf Club, Kalifornien, 26. bis 28. April

Sophie Hausmann

Challenge Tour: UAE Challenge
Saadiyat Beach Golf Club, VAE, 25. bis 28. April

Dominic Foos, Nicolai von Dellingshausen, Marc Hammer, Philipp Katich, Maximilian Schmitt, Timo Vahlenkamp, Christian Bräunig und Jannik de Bruyn

LIV Golf: Adelaide
The Grange Golf Club, Australien, 26. bis 28. April

Martin Kaymer