Tour-Report
Titel-Hattrick für Korda, Cejka verpasst Sieg
1. April 2024 , Thomas Fischbacher
Nelly Korda spielt erneut groß auf und sichert sich den dritten Titel in Folge. Alex Cejka verpasst einen Sieg nur hauchdünn.
LPGA Tour: Ford Championship
Seville Golf and Country Club, Arizona, 28. bis 31. März
2024 könnte das Jahr von Nelly Korda werden. Wahrscheinlich ist es das bereits. Erstmals seit 2016 (Ariya Jutanugarn) gelingt es der 25-Jährigen, drei Turniere der LPGA Tour in Folge zu gewinnen. Bei kühlen Bedingungen in Arizona lief die Weltranglistenerste heiß und setzte sich dank einer fehlerfreien 65 (-7) im Finale der Ford Championship an die Spitze des Feldes. Am Ende hatte sie einen Vorsprung von zwei Schlägen auf die Australierin Hira Naveed. Mi Hyang Lee, Frida Kinhult und die Solheim-Cup-Stars Carlota Ciganda, Maja Stark und Lexi Thompson kamen als geteilte Dritte über die Ziellinie.
Für Korda ist es nach der LPGA Drive On Championship und der Fir Hills Se Ri Pak Championship der dritte Titel in Folge. Zwei weitere Titel und sie egalisiert den unglaublichen Rekord von Nancy Lopez, die Ende der 70er Jahre fünf Tour-Siege in Folge einfahren konnte.
“Das war mit Sicherheit mein stressfreister Sieg”, kommentierte der Star der Stunde. "Ich genieße es einfach, da draußen zu sein", sagte Korda. "Ich liebe Golf. Ich habe Golf immer geliebt. Manchmal ist es härter als an anderen Tagen." Es ist der elfte Sieg in ihrer Laufbahn auf der LPGA Tour. Der Lohn: 337.500 Dollar.
Auch Polly Mack feierte im Seville Golf and Country Club einen Achtungserfolg. Die 25-Jährige aus dem National Team Germany schaffte es bei ihrem vierten Start in diesem Jahr erstmals ins Preisgeld. Die Berlinerin teilte am Ende den 21. Rang. Caroline Masson kam bei ihrem zweiten Start nach Babypause trotz 73er Runde im Finale auf einen respektablen 30. Rang. Isi Gabsa folgt einen Schlag zurück auf Position 35. Olivia Cowan wurde 71.
Esther Henseleit und Sophia Popov hatten den Sprung ins Wochenende verpasst.
PGA Tour: Houston Open
Memorial Park Golf Course, Texas, 28. bis 31. März
Die Sensation ist perfekt: Stephan Jäger setzt sich in einem dramatischen Finale der Houston Open unter anderem gegen Scottie Scheffler durch und feiert seinen ersten Titel auf der PGA Tour. Mit einer 67 (-3) am Sonntag setzte sich der Münchner aus dem Elite Team Germany bei einem Gesamtergebnis von zwölf unter Par hauchdünn vor Scheffler, Tony Finau, Alejandro Tosti, Taylor Moore und Thomas Detry durch. Der Lohn: 1,638 Millionen Dollar und ein Platz im Feld des Masters in Augusta. Auch Matti Schmid verbessert sich durch einen 21. Rang im FedExCup.
PGA Tour Champions: Galleri Classic
Mission Hills Country Club, Kalifornien, 29. bis 31. März
Fast hätte es einen zweiten deutschen Sieger in dieser Woche gegeben. Nur ein Schlag fehlte Alex Cejka am Ende der Galleri Classic, um ins Stechen mit dem südafrikanischen Major-Sieger Retief Goosen einzuziehen.
Cejka beendete das Turnier in Kalifornien gemeinsam mit Ricardo Gonzalez und Steven Alker auf dem zweiten Rang. Der Deutsche hatte bei regnerischen Bedingungen durch einen Lauf zwischenzeitlich zur Führung aufgeschlossen, Bogeys am 15. und 16. Loch warfen ihn am Ende jedoch leicht zurück.
Goosen erhält für seinen dritten Sieg auf der PGA Tour Champions ein Preisgeld in Höhe von 330.000 Dollar.
Ladies European Tour: NSW Women’s Open
Magenta Shores Golf & Country Club, Australien, 29. bis 31. März
Zwei Starts, zwei verpasste Cuts: Leonie Harm reiste nicht mit der besten Saisonbilanz zur NSW Women’s Open nach Australien. Doch Down Under sollte der National-Team-Germany-Spielerin das erste Top-Ergebnis des Jahres bescheren. Nordöstlich von Sydney glänzte Harm vor allem am Finaltag mit einer fehlerfreien 67 (-5). Die 26-jährige gebürtige Stuttgarterin verpasste am Sonntag nur ein Grün und zwei Fairways, um unter die Top Ten vorzurücken. Bei einem Gesamtergebnis von -6 kam Harm als geteilte Achte ins Ziel. Mit Laura Fünfstück konnte eine weitere Deutsche in New South Wales überzeugen.
DP World Tour: Hero Indian Open
DLF G&CC, Indien, 28. bis 31. März
"Ich versuche einfach, mich an den Prozess zu halten und nicht so ergebnisorientiert oder fokussiert zu sein, und ich werde diese Woche hoffentlich eine gute Woche haben." Das waren Yannik Pauls Worte im Vorfeld der Indian Open. Der Elite-Team-Germany-Spieler ging als einer der Top-Favoriten in die Woche. Immerhin wurde er im Vorjahr Zweiter hinter Marcel Siem und reiste mit entsprechend guten Erinnerungen in den DLF G&CC nach Neu-Delhi.
Der 30-Jährige beendete das Turnier bei -10 auf Rang zehn. Für Paul war es bereits das dritte Top-Ten-Ergebnis der Saison. Ebenfalls äußerst zufrieden mit ihren Vorstellungen in Indien konnten Maximilian Rottluff und National-Team-Germany-Spieler Jannik de Bruyn sein.
Letztlich ungefährdet spazierte der Japaner Keita Nakajima (-17) mit einer 73 (+1) im Finale zu seinem ersten Titel auf der DP World Tour.
Das Zitat der Woche
"Ich genieße den Golfsport viel mehr als in der Vergangenheit."
Caroline Masson, die bei ihrem zweiten Turnier auf der LPGA Tour nach der Geburt ihres Sohnes Benton bei der Ford Championship zwischenzeitlich ganz oben mitspielen kann und am Ende 30. wird.
Was sonst noch passierte…
Seit 2016 ist Golf wieder olympisch. Bei den Sommerspielen in Rio und in Tokio fanden die Wettkämpfe im klassischen Modus statt. Vier Tage Zählspiel Männer und vier Tage Zählspiel für Frauen. So wird es auch in diesem Jahr in Paris sein. Wie mehrere Medien in diesen Tagen berichten, könnte schon bei Olympia 2028 in Los Angeles ein weiteres Format hinzugefügt werden, denn so wie es aussieht, planen die Verantwortlichen einen Mixed-Wettkampf um olympische Medaillen.
Isi Gabsa spielt nach einem Jahr voller Verletzungen und gesundheitlichen Problemen wieder um Punkte auf der LPGA Tour. Im Interview mit Golf.de spricht die 28-Jährige über Spezi, die familiäre Stimmung im deutschen LPGA-Lager und einen verhängnisvollen Griff zum Salzstreuer.
Zwei Brüder gehen künftig getrennte Wege – zumindest auf dem Golfplatz. Phil Mickelson hat bekannt gegeben, dass sich sein Bruder Tim von seinen Aufgaben als Caddie für den sechsfachen Major-Sieger zurückzieht. Acht Jahre lang arbeiteten beide zusammen, feierten in dieser Zeit große Erfolge. Mickelson gewann die PGA Championship 2021, wurde Zweiter beim Masters in Augusta im vergangenen Jahr.
Sergio Garcia verbindet eine besondere Beziehung zum Ryder Cup. 1999 war er im Alter von 19 Jahren der jüngste Spieler in der Geschichte des Turniers. Keiner heimste bis heute mehr Punkte ein als der Spanier (28,5). Seit 2022 schlägt Garcia auf der LIV Tour ab, ist kein Mitglied mehr der europäischen DP World Tour – wie Ian Poulter, Lee Westwood, Graeme McDowell und Martin Kaymer – und erfüllt damit nicht die nötigen Kriterien, um Europa im Ryder Cup zu vertreten. Doch der ehemalige Masters-Champion kämpft um seine Rückkehr.