Der perfekte Platz zum Runterspielen

Das ist einzigartig in Europa: Der GC Über den Dächern von Passau bietet einen Abschlag von der obersten Plattform eines 16 Meter hohen Turms – und Gästen weit mehr als nur Golf. Wir haben es ausprobiert.

Passau liegt in Deutschland. Klar. Und an der Grenze. Keine zehn Autominuten vom Zentrum der niederbayerischen Dreiflüssestadt entfernt liegt das Örtchen Freinberg, eine kleine Gemeinde im oberösterreichischen Bezirk Schärding. Ein grünes Schild mit gelber Aufschrift „Golfplatz“ weist den Weg zum Golfclub Über den Dächern von Passau. Auf einer Anhöhe hat die Familie Schraml ein Sport- und Freizeitparadies geschaffen. Neben einem Neun-Loch-Platz gibt es eine Tennishalle, Squash-Courts, Fitness- und Saunabereich, Kegelbahnen, Badmintonplätze, idyllische Wanderwege und eine sehr imposante Kletterhalle.

„Früher war das alles hier ein Hof, eine Landwirtschaft. Dann war mal ein Wildpark geplant, ehe wir vor zirka 30 Jahren damit begonnen haben, unseren Topfit-Freizeitpark zu etablieren“, erzählt Franz Schraml jun. Gemeinsam mit den Eltern und der Schwester kümmert er sich um die Geschäfte in Freinberg. Es gibt eine Gastro, romantische, urige Übernachtungsmöglichkeiten und eine Menge Optionen, Sport zu treiben. Golf zum Beispiel, denn der hauseigene Platz des GC Über den Dächern von Passau (9 Löcher) bietet ein Alleinstellungsmerkmal oder besser: USP, wie es ein Head of Marketing bezeichnen würde.

Blick von Tee sechs auf den Erlebnisturm im GC Über den Dächern von Passau (r.). Der rote Pfeil zeigt auf die siebte Teebox. Und links die urige Übernachtungsmöglichkeit im Troadkastn direkt an Abschlag eins. | © Kirmaier

Schraml junior erzählt: „Auf Bahn sieben können unsere Gäste von einer 16 Meter hohen Plattform auf unserem Erlebnisturm abschlagen. Das ist ein ehemaliges Futtersilo, das wir in den ersten beiden Etagen zu Zimmern und ganz oben zu einer Teebox umgebaut haben.“ Per Aufzug fahren wir in Stockwerk vier, marschieren durch einen kleinen Seminarraum, ehe es die letzten Treppen hoch zum Abschlag geht. Herrliche Aussicht auf Wälder und blühende Wiesen, rechts das Panorama auf Passau mit dem Dom St. Stephan – quasi himmlischer Beistand für das Par vier. Das Grün liegt in etwa 230 Meter Entfernung hinter einer Baumgruppe gut einsehbar zu den Füßen der Golfer. Aber das ist ja nur die siebte Bahn.

Der Par-66-Kurs des GC Passau startet mit einer kerzengeraden und sehr fairen Auftaktbahn. Für Herren ist er 3902 Meter, für Damen 3466 Meter lang. Einige Bahnen werden schnell sehr eng, weswegen Präzision gefragt ist. Wer sein Eisen sicher und gerade schlägt, ist hier klar im Vorteil. Bei unserem Besuch waren die Fairways bereits saftig grün. Einziges Manko: Die Bahnen sieben, acht und neun, also das Finish, kreuzen sich bisweilen recht gefährlich. Dort ist Vorsicht geboten, aber so kommt der GC Passau vielleicht auch zu seinem oberösterreichischen Amen Corner. Der Club hat rund 1000 Mitglieder, die meisten davon aus Deutschland, wie Schraml verrät.

Wer sich für eine Kombi aus Golf, Wandern und Kultur entscheidet, kann im GC Passau auch übernachten. Es gibt Zimmer in der Sexxer Alm, im Erlebnisturm, am Hauptgebäude und den Troadkastn. Letzterer ist eine klare Empfehlung, denn es handelt sich um ein 300 Jahre alten Getreidespeicher direkt am ersten Abschlag. Schraml: „Wir haben ihn originalgetreu umgebaut in eine Ferienwohnung mit Dusche, WC und SAT-TV.“ Wer morgens aufwacht, hat den deutschlandweit vielleicht kürzesten Anfahrtsweg zum Tee, zirka zehn Schritte. Stärkung vor oder nach dem ersten Drive gibt’s in der urigen Gaststube oder – bei schönem Wetter – im Biergarten. Und wer einmal an Tee sieben hoch oben auf dem Turm steht, wird die Aussicht so schnell nicht wieder vergessen.

Weitere Infos unter www.golfclub-passau.com

 

 

 

 

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