Training

Fünf Tipps gegen schlechte Schläge


21. März 2024 , Thomas Kirmaier


Jeder Golfer, jede Golferin hat auf einer Runde bessere und schlechtere Schläge. Für den Umgang mit den schwächeren gibt es hilfreiche Tipps. © Tristan Jones/LET
Jeder Golfer, jede Golferin hat auf einer Runde bessere und schlechtere Schläge. Für den Umgang mit den schwächeren gibt es hilfreiche Tipps. © Tristan Jones/LET

Jeder macht im Verlauf einer Runde bessere und schwächere Schläge. Wie geht man am besten mit den schlechten um? Golf.de hat den Trainer des Jahres nach fünf Rezepten gefragt.

Der Teacher oft the Year ist…? Heiko Burkhard durfte den Preis der PGA of Germany in Kassel entgegennehmen. Der Coach macht nicht nur die Damen des Stuttgarter GC Solitude zu besseren Golferinnen in der 1. Bundesliga Süd, in Nationalmannschaft oder auf der Tour; Burkhard trainiert auch deutsche Durchschnitts-Golfer, gehört zum Lehrteam der PGA of Germany und weiß durch seine vielfältigen Tätigkeiten sehr genau, worauf es ankommt, wenn man mal einen schlechten Schlag zu verarbeiten hat.

Golf.de hat den 43-jährigen Schwaben um fünf Tipps gebeten. Fünf Ratschläge, die jeder Golfer, jede Golferin egal welcher Spielklasse beherzigen kann, um nach schlechten oder schwächeren Schlägen schnell wieder in die Spur zu finden. Stichwort Post-Shot-Routine oder zu Deutsch: Schlagverarbeitung. Dafür gibt es Mechanismen, die sich trainieren lassen und mit denen Golferinnen wie Golfer Fehlschläge gut wegstecken. Hier die fünf Tipps von Heiko Burkhard:

  • Eigenverantwortung – Es ist sehr wichtig, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Nach einem schlechten Schlag bist du der Einzige, der sich dem Thema stellen und das Problem beheben kann. Beim Training auf der Range kannst du sofort einen neuen Ball schlagen und das alte Programm mit einem neuen überschreiben. Das geht auf dem Platz nicht, weswegen wir andere Methoden brauchen. Aber man kann auch einen schlechten Schlag gut nachbereiten durch neue Probeschwünge direkt im Anschluss. Sie schaffen ein besseres Körpergefühl und sorgen für die technische Komponente, in der sofort festgestellt werden kann, woran es gelegen hat.
  • Körpersprache – Ebenso ein immens wichtiger Faktor. Nach schlechten Schlägen sieht man Golfer häufig mit dem Kopf nach unten, eingefallene Schultern nach vorne und Verärgerung im Gesicht. Diese rein physischen Merkmale wirken sich deutlich mehr auf unsere Psyche aus als wir denken. Daher gilt vor allem nach einem schlechten Schlag: aufrecht gehen, Kopf nach oben, Blick Richtung Baumspitzen oder Himmel – und schon gehen wir viel positiver, mutiger an die nächste, anstehende Aufgabe heran.
  • Emotionen – Natürlich versucht man seine Emotionen auf dem Golfplatz im Griff zu haben. Das ist nach einem guten wie einem schlechten Schlag nicht immer einfach. Golf ist ein sehr emotionales Spiel. Nach einem schwächeren Schlag kann es daher sehr hilfreich sein, an etwas Schönes zu denken. Das ist sehr individuell und kann bei dem einen die Geburt des eigenen Kindes oder die Hochzeit sein, bei anderen dagegen ein toller Urlaub oder ein anderes besonders schönes Erlebnis.
  • Atmung – Unser Puls gerät in Wallung, wenn wir einen schlechten Schlag gemacht haben. Bei den einen mehr, bei anderen weniger. Es ist immer ratsam, Herz-Kreislauf und das limbische System, das im Gehirn für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist, zu kontrollieren. Gut funktioniert das über Atemübungen. Durch die Nase einatmen, ein paar Sekunden zählen und wiederum langsam und etwa doppelt so lange durch den Mund ausatmen. Das bringt Ruhe für den nächsten Schlag.
  • Ärger-Linie – Eine Methode, die viele Top-Golfer anwenden. Nach einem schlechten Schlag sucht man sich einen Punkt auf dem Platz. Beispielsweise einen Baum, die Bunkerkante oder eine Markierung. Bis dahin ist der Fehlschlag Teil unserer Gedanken, ab dem bestimmten Punkt ist er abgehakt, fertig analysiert und verlässt unsere Gedankenwelt. Viele halten an diesem Punkt kurz an. Das ist wie ein Moment des Resets, ehe es zu  100 Prozent an die anstehende, nächste Aufgabe geht.

Die gute Nachricht: Schlechte Schläge beschäftigen gute wie weniger gute Golfer. Daher sind diese Rezepte für jeden Golfer, egal welcher Leistungsstärke, anwendbar. Einfach permanent wiederholen und automatisieren. Dann klappt das mit dem nächsten Schlag auf jeden Fall.

Heiko Burkhard, PGA Teacher of the Year, gibt auf golf.de fünf Tipps zum Umgang mit schlechten Schlägen. | © Privat


Mehr Infos zu Heiko Burkhard unter www.golflehrer.de