Pro Golf Tour
Verdonk beweist Stärke, zwei Deutsche in Top Ten
20. März 2024 , Daniel Dillenburg
In einem spannenden Duell mit dem Franzosen Marius Cara (-11) setzt sich der großgewachsene Aydan Verdonk (-12) bei der NewGiza Pyramids Challenge durch und feiert seinen ersten Sieg auf der Pro Golf Tour. Zwei Deutsche landen in den Top Ten.
1,92 Meter groß, 120 Kilogramm schwer – wenn Aydan Verdonk nicht gerade in seiner Arbeitskleidung erscheint, würde man den Niederländer sicherlich nicht als Profigolfer erkennen. Aufgrund seiner wuchtigen Statur sowie seinen weiten Drives wird der 27-Jährige in seiner Heimat gerne mit Longhitter und Major-Sieger Bryson DeChambeau verglichen. Von einem Major-Titel ist Verdonk zwar noch etwas entfernt – bei der NewGiza Pyramids Challenge 2024 konnte er aber vielleicht einen ersten Schritt dorthin machen.
In einem überaus spannenden Finale reichte dem Hünen aus dem Nordwesten der Niederlande ein Bogey auf der 18, um sich mit einem Schlag Vorsprung gegen den Franzosen Marius Cara durchzusetzen. Die beiden boten sich in Runde drei ein hochklassiges Duell mit dem besseren Ende für Verdonk. „Er war früh in der Runde nur einen Schlag hinter mir und wir haben den gesamten Tag über gekämpft“, sagte Verdonk nach Runden von 67, 66 und 71 Schlägen auf dem Turnierkurs im wunderschönen NewGiza Golf Club. Er war mit drei Schlägen Vorsprung in die Finalrunde gegangen, hatte auf den Front Nine neben zwei Birdies jedoch auch zwei Bogeys eingestreut.
Leaderboard: Alle Ergebnisse im Überblick
Cara dagegen blieb die ersten 17 Löcher bogeyfrei. Erst auf der 18 unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler, als er erst seinen Drive verzog und anschließend einen Drei-Putt kassierte. „Ich war richtig nervös“, gab Verdonk anschließend zu. „Auf der 18 wollte ich einfach nichts Verrücktes mehr machen.“ Ein Zwei-Putt aus drei Metern besiegelte den Sieg für den Mann, der sich generell sehr wohlfühlt auf den Plätzen in Ägypten. „Die Plätze kommen mir entgegen. Ich kann den Ball weit schlagen und das geht hier ganz gut. Wenn dann der Putter noch läuft, kann ich immer gute Ergebnisse erwarten.“
Die kräftige Statur von Verdonk geht auf seine sportliche Vergangenheit zurück. Als Jugendlicher galt er viele Jahre als Toptalent im Fußball-Tor. Als er hier nicht den Durchbruch schaffte, wechselte er zum Rugby und spielte dort in der Nationalmannschaft. Aufgrund von Verletzungen musste er diese Karriere jedoch ebenfalls an den Nagel hängen und so konnte er sich ausschließlich auf den Golfsport konzentrieren. Der Körper eines Rugby-Spielers blieb. Die Power auch. Seine Drives fliegen locker 280 Meter weit.
Doch nur mit Kraft gewinnt man keine Profiturniere, das weiß auch Verdonk: „Mein kurzes Spiel diese Woche war unglaublich. Ich habe so viele gute Up-and-Downs gemacht. Und dann geht es einfach darum, die Grüns auf der richtigen Seite anzuspielen.“ Bei der NewGiza Pyramids Challenge 2024 lief eben vieles richtig. Dank seines ersten Erfolgs auf der Pro Golf Tour übernimmt Verdonk die Führung in der Order of Merit vor dem Belgier James Meyer de Beco. Gefeiert wird aber erst am Tag nach dem Sieg. „Heute werde ich mich ausruhen. Es waren anstrengende Wochen. Morgen feiert mein Bruder seinen Geburtstag. Zuhause werden dann alle umarmt und ich werde auf jeden Fall den Sieg feiern.“
Deutsches Duo in Top Ten
Die besten Deutschen bei der NewGiza Pyramids Challenge 2024 waren Benedikt Thalmayr und Michael Hirmer. Beide beendeten das Turnier auf einem geteilten zehnten Rang bei -5. Für Thalmayr war das das bislang beste Saisonergebnis. Hirmer, Sieger der Golf Mad Open 2024, sammelte mit dem Top-Ten-Ergebnis weitere wertvolle Punkte für die Order of Merit, in der er weiterhin Rang fünf belegt und damit aktuell eine Karte für die Challenge Tour sicher hätte.
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