A. Försterling
„Versuche mich nicht zu stressen“
12. März 2024 , Daniel Dillenburg
Alexandra Försterling spricht zwei Tage nach ihrem Sieg bei der Aramco Team Series in Tampa über ihren Heimflug, die mögliche Teilnahme am Solheim Cup sowie ihren neuen Caddie.
Von ihren vergangenen zehn Turnieren gewann sie drei. Alexandra Försterling zählt aktuell zu den besten Spielerinnen Europas und stellte dies vergangene Woche einmal mehr unter Beweis. Bei der Aramco Team Series in Tampa, Florida, spielte die National-Team-Germany-Spielerin in der Finalgruppe mit Charley Hull und Carlota Ciganda und ließ die beiden Solheim-Cup-Stars hinter sich. Ihr dritter LET-Triumph war gleichbedeutend mit ihrem ersten in den USA. In der Weltrangliste rückte die 24-jährige Berlinerin auf Rang 69 vor und ist damit beste Deutsche im Rolex Ranking.
Zwei Tage nach ihrem souveränen Erfolg in Florida sprach Försterling mit Golf.de über ihren Heimflug, die mögliche Teilnahme am Solheim Cup sowie ihren neuen Caddie Ryan Hilton.
Glückwunsch zum dritten Sieg auf der Ladies European Tour. Hatten Sie schon die Ruhe und Zeit, diesen Erfolg in Tampa sacken zu lassen?
Vielen Dank. Ich hatte noch nicht richtig Zeit. Heute ist der erste Tag, wo ich es ein bisschen sacken lassen kann. Es ist immer noch schwierig zu realisieren und fühlt sich etwas surreal an. Aber ich bin natürlich superglücklich.
Unter anderem Emma Spitz und Aline Krauter gehörten zu den ersten Gratulantinnen. Konnten Sie den Sieg anschließend angemessen feiern?
Ich war sehr froh, dass die beiden noch dabei sein konnten. Es war auch noch Chiara Tamburlini aus der Schweiz, die mit auf das Grün gestürzt ist. So richtig feiern konnten wir aber nicht. Wir sind direkt danach schon geflogen. Mein Flug ging um 21 Uhr und wir sind sofort zum Flughafen gefahren. Aber ich saß acht Stunden neben Emma und wir haben auf jeden Fall noch etwas gequatscht. Das war sehr schön.
Von den drei Turnieren, die Sie gewonnen haben, war die Aramco Team Series das mit Abstand am besten besetzte Event. Hat der Titelgewinn entsprechend nochmal mehr Wert als die beiden vorangegangenen?
Es ist ein tolles Gefühl, bei einem solch gutbesetzten Event zu gewinnen und sich gegen richtig große Namen durchzusetzen. Das bedeutet mit sehr viel. Aber ich würde nicht sagen, dass er mehr Wert hat. Der erste Sieg war extrem besonders, Mallorca auch und so ist jeder anders.
Sie haben die Finalrunde in einer Gruppe mit zwei europäischen Solheim-Cup-Stars bestritten. Wie war die Atmosphäre und haben Sie sich ein wenig mit Carlota Ciganda und Charley Hull austauschen können?
Mit den beiden in der Finalrunde zu spielen, war mega cool und hat richtig Spaß gemacht. Carlota kannte ich vorher schon. Wir waren auf derselben Uni und sie trainiert manchmal immer noch dort. Deswegen habe ich sie schon oft getroffen und mit ihr gesprochen. Aber Charley kannte ich gar nicht. Mit ihr habe ich dann gegen Ende auch ein bisschen geredet und sie hat ein paar Fragen gestellt – das war sehr nett!
Sehen Sie die beiden im September in Virginia wieder – als Teamkolleginnen beim Solheim Cup?
Gute Frage. (lacht) Es wäre natürlich eine riesengroße Ehre, beim Solheim Cup dabei zu sein. Aber ich versuche mich nicht zu stressen und nehme die Dinge, wie sie kommen. Man weiß nie, wie sich die Rankings noch ändern. Ich warte das ab, aber es wäre natürlich sehr cool, dabei zu sein.
Wer war Ihr Caddie und wie konnte er Sie an den drei Tagen unterstützen?
Ryan, mein Caddie, ist echt mega. Das war unser viertes Event zusammen. Er wird auch hoffentlich weiterhin bei mir an der Tasche sein und konnte mir natürlich viel helfen. Er ist ein sehr erfahrener Caddie auf der LPGA und bringt viele Tipps mit. Zudem ist er sehr ruhig und das hat mir auf der Finalrunde geholfen. Seine Ruhe hat auf mich abgefärbt und mich in stressigen Momenten runtergebracht.
Es war Ihr erster Profi-Sieg in den USA. Haben Sie Blut geleckt und wollen jetzt erst recht so viele LPGA-Events wie möglich spielen?
Es ist schon cool, auch mal in Amerika zu gewinnen. Ich habe gesehen, dass es für mich möglich ist. Die Plätze spielen sich anders als in Europa. Klar, ich war schon etwas drangewöhnt, als ich in Arizona war, aber Florida ist vom Gras und der Atmosphäre her nochmal etwas anders. Ich bin sehr glücklich, dass es auch da sehr gut funktioniert und ich werde so viele LPGA-Turniere wie möglich spielen. Es wird also ein Mix aus LPGA und LET. Am Sonntag fliege ich nach Los Angeles und spiele dort mein erstes LPGA-Turnier. Danach werde ich mal schauen, wo ich noch reinkomme. Dieses Jahr ist leider ein Hin und Her und ich mache das spontan. Aber ich bin froh, dass ich die kommenden zwei Jahre meine Tourkarte für die LET sicher habe. Daher muss ich mich nicht stressen.