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Stimmen zu Erfolgen


11. März 2024 , Stefan Bluemer


Alexandra Försterling vom G&LC Berlin-Wannsee (© Mark Runnacles/LET)
Alexandra Försterling vom G&LC Berlin-Wannsee (© Mark Runnacles/LET)

Alexandra Försterling gewinnt innerhalb von 13 Starts auf der LET zum dritten Mal. Helen Kreuzer sichert sich in Südafrika auf der Sunshine Ladies Tour einen Sieg, der sich noch veredeln lässt.

Alexandra Försterling vom G&LC Berlin-Wannsee hat in Tampa/Florida ein grandioses Turnier gespielt und sich am Finaltag souverän den Titel bei der Aramco Team Series gesichert.

Stimmen zum Erfolg

Ihren Tag im Leaderflight hatte die Spielerin des National Team Germany sehr emotional erlebt: „Ich war natürlich aufgeregt, auch mit den beiden (Charley Hull und Carlota Ciganda, Anm.d.Red.) zu spielen. Aber es ist trotzdem auch einfach eine Runde Golf und deswegen hab ich versucht, mein eigenes Spiel zu spielen und mich nicht all zu sehr davon beeinflussen zu lassen. Ich wollte vor allem Spaß haben und den Moment genießen. Mein Langes Spiel war echt mega, ich hab richtig viele Grünschläge nah ran bekommen und der Putter lief dann dementsprechend auch sehr gut.“

Marcus Neumann, der als ehemalige Bundestrainer der Damen noch immer sehr intensiv das Geschehen auf den Touren verfolgt, wurde von seinem Nachfolger im Amt aus den USA ständig über die  aktuellsten Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Der heutige Vorstand Sport im DGV ist von der Entwicklung, die die 24-Jährige gerade nimmt, restlos begeistert: „Ich habe ja schon einige Turniere und Karrieren verfolgen dürfen. Aber dass Alexandra so schnell im Profibereich nicht nur Fuß fasst, nicht nur vorne mitspielt, sondern nach knapp einem Jahr schon Siege quasi in Serie sammelt, kann ich nur mit größter Bewunderung betrachten. Diese Nervenstärke unter Druck ist für eine Spielerin, die erst die zweiten Saison als Profi spielt, mehr als bemerkenswert. Diese Stärke ist keineswegs von allen Athletinnen zu erwarten und daher freue ich mich umso mehr für Alexandra und das Team um sie herum. Ich gratuliere Alexandra sehr herzlich. Respekt!“

Das sagt der Bundestrainer

Bundestrainer Stephan Morales, der seine Schützlinge in Florida betreute, war von dem neuerlichen Sieg seiner Spielerin nicht überrascht: „Das war von Alexandra Försterling einfach eine ganz starke Leistung. Wenn man sieht, welche Entwicklung sie genommen hat, kann man nur voller Respekt den Hut ziehen: Alex kann Schlussrunde! Das war in den letzten Jahren eine ganz enorme Entwicklung. Sie strahlt auch unter Druck eine beeindruckende Ruhe und Gelassenheit aus. Da spielt sie die Finalrunde mit Charley Hull und Carlota Ciganda, die beide richtig lang hauen, aber wenn Alex ihr Spiel spielt, kommen da großartige Eisenschläge in Serie. Die Längenkontrolle ist perfekt. Und dann filetiert Alex die Grüns. Trotz des starken Windes wackelte da nichts und mit jedem Loch hatte sie das Geschehen mehr im Griff. Schon auf Loch 13 raunten die Zuschauer, dass das Dinge gelaufen sei. Die guten Ergebnisse schaffen für Alex jetzt eine spannende Situation für die Planung der nächsten Turniere. Vielleicht geht ja doch noch etwas in Richtung Solheim Cup. Oder aber für die Olympischen Spiele in Paris. Da muss man jetzt genau schauen, wie es weiter geht.“
Den sechsten Platz von Aline Krauter sah Stephan Morales ebenfalls mehr als positiv: „Aline geht im vorletzten Flight raus und spielt richtig gut, hat vielleicht bei einigen Putts nicht das nötige Glück. Mich beeindruckt auch ihre Selbstsicherheit, mit der sie spätestens seit ihrem Sieg in Indien auf dem Platz steht. Die Körpersprache ist sehr gut. Wenn ich auf dem Platz bin und mich an die Zeiten zurück erinnere, als unsere Spielerinnen noch Kinder und Jugendliche waren, ist es einfach sehr schön, jetzt die Siege und Erfolge mitzuerleben.“

Kreuzer mit Chance

Helen Kreuzer vom Frankfurter GC hat ihren ersten Sieg im Profilager in den Büchern. Bei der Fidelity ADT Ladies Challenge, einem Turnier der Sunshine Ladies Tour in Südafrika setzte sich die Hessin auf dem ersten Loch des Stechens gegen die Norwegerin Tina Mazarino durch. Auf der regulären Runde hatte Kreuzer auf dem 18. Grün noch den Birdieputt zum Sieg vorbei geschoben, im Stechen aber versenkte sie den Ball aus rund drei Metern sicher und durfte anschließend jubeln.
Den Moment ihres bislang größten Erfolgs beschrieb Helen Kreuzer nach der Siegerehrung mit glänzenden Augen: „Mein Drive auf dem ersten Playoff-Loch war wirklich gut. Ich hatte noch 245 Meter zur Fahne und dachte mir: jetzt oder nie! Mein Holz 3 habe ich ans Grün gehauen und dann das Birdie gemacht. Dies war mein erster Sieg als Profi und der bedeutet mir natürlich super viel. Das Einzige, was dem bisher nahegekommen ist, ist der Gewinn der nationalen Meisterschaft am College mit der Lynn University. Ich hatte die ganze Zeit hier in Südafrika das gute Gefühl, dass mein Spiel voll da ist. Ich wusste, dass ich damit vorne mitspielen kann, aber dass es jetzt so geklappt hat, ist einfach unglaublich. Die ganze Woche hatte ich ein richtig solides Spiel und heute habe ich es auch mental sehr gut gehandelt. Es hat echt Spaß gemacht, die Finalrunde im Leaderflight zu spielen.“

Auch für den Sieg von Helen Kreuzer in Südafrika fand der Bundestrainer anerkennende Wort: „Dieser Sieg freut mich sehr, denn Helen ist eine fleissige Arbeiterin. So ein Sieg schafft Selbstvertrauen und sorgt für Rückenwind. Das Gefühl, gewonnen zu haben, macht etwas mit den Athletinnen. Es wäre toll, wenn sie tatsächlich jetzt mit den beiden LET-Turnieren in Südafrika wieder den Weg zu weiteren Turnieren im 1st-Level-Bereich schafft. Das geht und ich traue Helen dies auch absolut zu!“

Schmid mit Siegchancen

Matti Schmid vom GC Herzogenaurach hatte auf der PGA Tour in Puerto Rico vor der Finalrunde echte Siegchancen. Nach sechs verpassten Cuts war der zehnte Platz im Endklassement ein echter Befreiungsschlag, der für Bundestrainer Uli Eckhardt nicht überraschend kam: „Das war ein wichtiger Schritt nach zuletzt sechs verpassten Cuts in Folge! Dass der Knoten platzt, hat sich letzte Woche bei der Cognizet Classic schon angedeutet. Leider war am zweiten Tag der Putter kalt, was eine bessere Platzierung verhindert hat. Matti ist aber bestens gerüstet für die Players Championship! Jacksonville ist ja momentan seine Wahlheimat und es ist immer schön, ein Turnier zu spielen und im eigenen Bett schlafen zu können.“