Mental

Ruhe im Kopf: Acht Tipps zum Saisonstart


7. März 2024 , Felix Grewe


Volle Konzentration: Nur wenn der Fokus stimmt, sind Bestleistungen möglich.
Volle Konzentration: Nur wenn der Fokus stimmt, sind Bestleistungen möglich. | © golfsupport.nl/Carl Fourie

Was braucht es für einen erfolgreichen Start in eine Saison? Vor allem innere Gelassenheit. Wie Sie die erreichen – und was Sie unbedingt vermeiden sollten, um Ihr bestes Spiel zu spielen.

1) Fokussierung

Das Wichtigste direkt zum Einstieg: Ruhe im Kopf entsteht nicht, indem Sie Ihren Verstand darum bitten, etwas leiser zu sein. Sondern durch gezielte Fokussierung. Die Stimme zwischen Ihren Ohren muss abgelenkt werden. Suchen Sie sich also etwas, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten können, wenn Störfaktoren wie Nervosität, Zweifel oder Angst zu stark werden. Was das sein könnte ...? 

2) Atmung

... zum Beispiel Ihre Atmung! Zählen Sie Ihre Atemzüge zwischen zwei Schlägen. Atmen Sie vor einem Schlag bewusst tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Schließen Sie die Augen dabei, spüren Sie, wie die Luft sie durchströmt. Stellen Sie sich vor, wie Sie Vertrauen und Ruhe einatmen und Zweifel und Stress ausatmen. Techniken für die Atmung gibt es viele – Sie müssen nur herausfinden, welche Ihnen am meisten hilft. 

3) Erwartungsmanagement

Müssen Sie wirklich direkt zum Start in Saison in Höchstform sein? Nein, natürlich nicht. Geben Sie sich Zeit, um sich wieder an das Spielen zu gewöhnen. Schenken Sie dem Score weniger Aufmerksamkeit, dafür Ihrer Spielfreude umso mehr. Das reduziert Druck. 

4) Freude 

Apropos Freude: Die sollten Sie nie vergessen! Sie ist schließlich wichtiger als alles andere – und der einzige wahre Grund, warum Sie Golf spielen. Richtig? 

5) Vergleiche 

Völlig egal, wie die anderen auf Ihrer Runde spielen. Ob sie besser oder schlechter treffen als Sie. Vergleiche führen meistens ins Unglück – weil man sich in der Regel in jenen Kategorien misst, in denen man schlechter abschneidet als der Rest. Deshalb: Lassen Sie es einfach. Schauen Sie auf sich und genießen Sie das Spiel. 

6) Visualisierungen

Warum sollten die Geheimnisse der Profis nicht auch Ihnen helfen? Das Gehirn kann nicht zwischen Vorstellung und Realität unterschieden. Auf dieser Erkenntnis beruht der Erfolg der Visualisierung. Durch Bilder, die vor Ihrem geistigen Auge ablaufen, bereiten Sie Ihr Unterbewusstsein aktiv darauf vor, den gewünschten Zustand zu erreichen. Also: Stellen Sie sich immer wieder vor, wie Sie spielen wollen – und spüren Sie das Gefühl, das Sie dabei haben werden.

7) Akzeptanz 

Ohne geht es nicht. Niemand kann immer Bestleistungen abrufen – auch Sie nicht. Tage, an denen zwischen Ihrer Vorstellung vom idealen Spiel und der Realität eine große Lücke klafft, wird es immer geben. Ist ja im Rest des Lebens genauso. Deshalb gilt: Üben Sie sich auf dem Golfplatz in Akzeptanz – sie ist eine der wichtigsten Fähigkeiten eines jeden Sportlers. 

8) Zweifel 

Zweifeln Sie öfter mal an Ihren Zweifeln. Das rät auch Inner-Game-Guru Timothy Gallwey gern. Anders formuliert: Glauben Sie nicht alles, was Sie denken! Entscheiden Sie stattdessen selbst, welchen Gedanken Sie Ihre Aufmerksamkeit schenken wollen – und welchen nicht! 

Über den Autor: Felix Grewe ist nicht nur Sportjournalist und Autor auf Golf.de, er ist auch ausgebildeter Coach und zertifizierter Trainer der Inner Game Methode von Timothy Gallwey. Er betreut sowohl Leistungs- als auch Freizeitsportler im mentalen Bereich.