Kurzes Spiel

Sicher an die Fahne: Erste Hilfe für die letzten Meter


30. Januar 2024 , Felix Grewe


Solider Pitch: Für einen guten Score ist vor allem Sicherheit im kurzen Spiel gefragt.
Solider Pitch: Für einen guten Score ist vor allem Sicherheit im kurzen Spiel gefragt. | © golfsupport.nl/Tyrone Winfield

Im kurzen Spiel lauern viele Gefahren. Wir zeigen Ihnen zwei Schlagvarianten, mit denen Sie die letzten 50 Meter zur Fahne sicher überwinden.

Der Pitch gehört zu den schwierigsten Aufgaben eines Golfers. Das stellen Sie spätestens dann fest, wenn Ihr Ball nach zwei blitzsauberen Schlägen 30, 40 oder 50 Meter vor dem Grün liegt und sich mit der Aussicht auf Birdie oder Par plötzlich ein Drama entwickelt. Marcus Bruns, PGA Golf Professional im Golfclub Syke bei Bremen, kennt das Phänomen. In einem seiner Videos auf dem Portal golfstun.de erklärt er, worauf es ankommt, damit das kurze Spiel nicht zum Fiasko wird. „70 bis 80 Prozent unserer Schläge machen wir ab ca. 100 Meter und weniger“, sagt Bruns und meint die Entfernung zur Fahne. Ergo: Das kurze Spiel hat einen viel größeren Einfluss auf den Score als Drive und Transportschlag. 

Der passende Schläger – mehrere Alternativen

Die erste und wichtigste Voraussetzung für einen präzisen und sicheren Pitch ist der passende Schläger. „Es geht vor allem darum, dass Sie einen Schläger finden, mit dem Sie sich wohlfühlen beim Pitch“, sagt Bruns. Im Video liegt sein Ball rund 50 Meter von der Fahne entfernt. Vorn und links drohen Wasser, dazu abschüssiges Gelände, rechts von der Fahne ist vergleichsweise viel Platz. Bruns greift zunächst zum Sand Wedge mit einem Loft von 54 Grad. Das sorgt automatisch für eine hohe Flugkurve. Ein häufiger Fehler von Amateuren: Sie wollen dem Ball noch mehr Höhe verleihen und setzen dafür die Handgelenke im Schwung ein – die typische Löffelbewegung, mit der man oft getoppte Schläge fabriziert. 

Pitch mit dem Sand Wedge – worauf Sie achten sollten

Bruns erklärt, worauf Sie achten müssen für einen sauberen Pitch mit dem Sand Wedge: Ihr Ball sollte idealerweise mittig zwischen Ihren Füßen liegen, außerdem ist es wichtig, dass Sie immer erst den Ball und dann den Boden treffen. „Das sind Voraussetzungen für einen guten Pitch“, sagt Bruns. Im Video konzentriert er sich darauf, nicht direkt die Fahne anzuspielen, sondern entscheidet sich für den sicheren Schlag etwas weiter nach rechts. Er zieht zwar nicht voll durch, schlägt seinen Ball aber dennoch mit einer gleichmäßigen und selbstbewussten Bewegung. Was Sie vermeiden sollten: lange Ausholbewegungen und einen kurzen Durchschwung – das erhöht die Gefahr eines Fehlschlags. 

Pitch mit dem Pitching Wedge – worauf es ankommt

Für all jene, die sich unsicher fühlen beim Pitchen und denen das Gefühl für die passenden Distanzen fehlt, schlägt Bruns ein anderes Arbeitsgerät vor: das Pitching Wedge mit einem Loft von etwa 42 Grad. Der Ball fliegt zwar weiter, dafür aber auch flacher. Der Schläger könnte vor allem dann die geeignete Wahl sein, wenn ein großer Grünbereich mit Auslaufzone vor Ihnen liegt. Was es zu beachten gilt: Der Ball sollte nun in der Ansprechposition minimal weiter rechts der Mitte liegen (bei Rechtshändern), weil sie dadurch etwas mehr von oben an den Ball kommen und der Ballkontakt so besser wird. Bruns rät wieder zu einer gleichmäßigen Bewegung. Er selbst meistert im Video – wen wundert’s? – natürlich beide Varianten, also sowohl den Schlag mit dem Sand Wedge als auch mit dem Pitching Wedge. Für Sie gilt: Analysieren Sie die Situation vor Ihrem Schlag. Und finden Sie heraus, mit welchem Schläger Sie sich wohler fühlen!

 

Im Video: So pitchen Sie sicher und solide