Team Germany

Weihnachten bei Wiedemeyers


15. Dezember 2023 , Thomas Kirmaier


Tim Wiedemeyer im Trikot der Texas Tech University, wo er seit einem halben Jahr Wirtschaft studiert.
Tim Wiedemeyer im Trikot der Texas Tech University, wo er seit einem halben Jahr Wirtschaft studiert.

Tim Wiedemeyer studiert Wirtschaft an der Texas Tech, macht aktuell aber Weihnachtsurlaub zu Hause in München. Wie es dem Nationalspieler aus dem Golf Team Germany in den USA gefällt, was er vorhat und welche Termine anstehen, hat er Golf.de im Video-Call verraten.

Weihnachtszeit ist Familienzeit. Da sitzt man mit seinen Liebsten zu Hause vorm Kaminfeuer, trinkt Glühwein, isst leckere Plätzchen und summt zur Adventsmusik. Oder buddelt im Sand. Für die Wiedemeyers geht es am 23. Dezember in die Sonne. Flughafen München und ab nach Hurghada/Ägypten. Trainieren im Gym und ein bisschen auf dem Platz zocken mit Freunden und Eltern. Nationalspieler Tim Wiedemeyer möchte sich fit halten. „Hier in München kann man im Moment ja kaum anständig draußen trainieren, also ist das sicher eine willkommene Abwechslung“, erzählt der 18-Jährige aus dem Junior Team Germany.

Nach seinem Abitur am Isar-Gymnasium begann für ihn im Sommer das Abenteuer Amerika. Er schrieb sich an der Texas Tech University ein, wo er aktuell International Economics studiert. „Am Anfang musste ich mich erst etwas zurechtfinden, aber inzwischen gefällt es mir sehr gut dort, wir haben ein starkes Team und die Noten passen auch“, erzählt er von den ersten drei Monaten in den USA. Die Trainingsmöglichkeiten seien nahezu ideal, die Wege kurz, die Mannschaftskameraden nett. Freshman Tim ist der German Guy und mit dem bayerischen Abitur scheinen die Einser und Zweier im Moment noch sehr gut machbar.

Aber natürlich geht es auch und vor allem um Golf und die Verbesserung seines Spiels. Der zweifache German-Boys-Champion und Team-Europameister hat hohe Ziele: die Tourkarte und die Majors spielen. Bis dahin ist es noch ein weiter weg, aber Tim Wiedemeyer ist in der Spur und mit der Texas Tech in Lubbock hat er sich eine Uni ausgesucht, aus der schon andere kamen und eine steile Karriere eingeschlagen haben. Tokio-Olympionike Hurly Long ist in Liga eins Europas angekommen und der Schwede Ludvig Aberg hat es sogar im Eiltempo zum Ryder Cup geschafft. Beide schlugen für die Red Raiders ab.


„Wir haben im kommenden Jahr noch zwei, drei College-Turniere, über die man sich für ein Event der PGA Tour qualifizieren kann“, erzählt Wiedemeyer. Genau da will er hin. Natürlich diskutieren die weltbesten Nachwuchs-Golfer den Wechsel von Jon Rahm zu LIV, „aber ein so großes Thema ist das jetzt bei uns auch wieder nicht“, sagt er. Zu aller erst müsse er erst einmal hart trainieren, um seine Ziele zu erreichen. Schritt für Schritt. Zuletzt musste er krankheitsbedingt eine Zwangspause einlegen. Aber die ersten Einheiten mit Heimtrainer Arne Dickel vom Münchener GC hat er bereits hinter sich. Nach dem Family&Friends-Ägypten-Trip geht es mit dem Golf Team Germany ins Trainingslager in die Türkei, danach wieder nach Texas.

Wo wir den bayerischen Texaner in der Saison 2024 sehen werden? In der DGL bestimmt. Mit dem Münchener GC möchte er diesmal ins Final Four, zumal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft 2024 im benachbarten GC München Riedhof ausgetragen wird. „Wann ich nach Deutschland kommen kann, hängt davon ab, wie weit wir bei den Nationals kommen“, sagt er. Das sind die US-College-Meisterschaften. Tour-Luft durfte er ja bereits schnuppern – bei der Big Green Egg German Challenge sowie bei der BMW International Open.

Aktuell kuriert er sich im Elternhaus in Olching aus. Dort kann man auch mal lüften, wenn es stickig wird. Das geht nicht immer und überall. „In meinem Zimmer in Texas lässt sich das Fenster nicht öffnen. Das nervt schon.“ So lange es nur das ist. Tim Wiedemeyer ist angekommen in Texas, fühlt sich wohl, trainiert hart und geht fast täglich ins Gym. Aber jetzt ist erst einmal Weihnachtspause - und Silvester. Jahreswechsel am Strand von Hurghada. Temperatur dort aktuell: 25 Grad. Ideales Golfwetter und Zeit, die Akkus aufzuladen. Im neuen Jahr geht es wieder in die Vollen.