LPGA Tour

Drei Chancen, drei Karten


10. Dezember 2023 , Stefan Bluemer


Drei Karten für die LPGA Tour (© privat)
Drei Karten für die LPGA Tour (© privat)

Drei Deutsche treten in Alabama zum finalen Kampf um die Karten der LPGA Tour an. Alle sind in der kommenden Saison auf der höchstdotierten 1st-Level-Tour im Welt-Damen-Golf am Start.

Mobile/USA – Polly Mack vom Berliner GC Stolper Heide schaffte es in dem Marathon von sechs Wettkampfrunden auf den fünften Platz. Mack hatte schon 2023 auf der LPGA Tour wertvolle Erfahrungen gesammelt. Auch Aline Krauter vom Stuttgarter GC Solitude sicherte sich zum zweiten Mal das Spielrecht auf der LPGA Tour. Bei den Q-Series schaffte es die Schwäbin auf den 23. Platz.
Nach ihrer famosen Rookie-Saison mit zwei Siegen auf der LET wird Alexandra Försterling vom G&LC Berlin-Wannsee 2024 erstmals beide Tourkarten haben. Das Berliner Talent kam souverän auf Rang 27 über die Ziellinie. Insgesamt wurden bei diesem Turnier 50 Tourkarten für die kommenden Saison vergeben.

Stimmen der Athletinnen

„Diese Woche fühlt sich immer wahnsinnig lang an und in diesem Jahr wegen der Regenverzögerung noch länger als sonst. Ich bin stolz, dass ich solide in diesen Marathon gestartet bin und meine Nerven bis zum Schluss behalten habe. Highlight dieser Woche waren definitiv die back to back bogeyfreien Runden mit einer -7 dabei“, freute sich Polly Mack besonders, auf der vierten und fünften Runde jeweils eine blitzsaubere Scorekarte mit etlichen roten Zahlen ins Recording gebracht zu haben.

„Marathon trifft es gut. Die Q School ist immer anstrengend, vor allem auch mental. Die Tage werden lang und die Anspannung ist meistens hoch! Dadurch, dass ich letztes Jahr schon gespielt habe, hat sich das aber etwas beruhigt. Auch mein sicherer Status auf der LET hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Mein Highlight in dieser Woche war wahrscheinlich meine -5. Ich habe die Woche leider nicht so gut gespielt, wie ich es mir vorgestellt habe, habe es aber sehr gut zusammengehalten“, war Aline Krauter auch im Moment des Erfolges weiter hungrig, sich noch weiter zu verbessern.

Alexandra Försterling jubelte nach diesem grandiosen Saisonabschluss: „Der Marathon war auf jeden Fall nicht ohne, vor allem, weil ich ja die zwei Wochen davor schon gespielt habe. Ich habe es aber gut zusammen gehalten. Mein langes Spiel war wirklich konstant gut. Es ist ein Highlight, dass ich endlich diesen Status habe und mich auf viele schöne Turniere freuen kann!“

Weitere Stimmen

Bundestrainer Stephan Morales sah nach diesem überaus erfolgreichen Saisonausgang sogar die historische Dimension: „Das war eine tolle und erfolgreiche Woche mit historischem Ausgang: Wir haben jetzt acht Karten auf der LPGA Tour. Das gab es noch nie! Ich kenne die Athletinnen ja alle schon aus der Jugend und eine solche eine Entwicklung wünscht man sich natürlich, kann aber nie davon ausgehen, dass so viele Talente am Ende den Sprung auf dieses Niveau schaffen. Das ist insgesamt eine sehr große Bestätigung der Teamleistung insgesamt, auch um die Athleten herum. Was auch in diesem Jahr wieder auffällt: Es gibt auf der LPGA Tour und im Welt-Spitzengolf eine extreme asiatische Dominanz. Nur noch wenige Europäerinnen schaffen es, sich da zu etablieren. Deutschland mit drei Karten in dieser Q-Series ist da eine große Ausnahme. Und insgesamt können wir mit dem Jahr mehr als zufrieden sein, denn wir haben mit Alexandra Försterling, Aline Krauter und Patricia Schmidt auch drei neue Toursiegerinnen.
Um die erspielten Tourkarten stabilisieren und bestätigen zu können, ist es wichtig, dass wir die Förderung und die so erfolgreich aufgebauten Strukturen weiter erhalten, auch um weiteren Talenten im Sog des Erfolges den Weg auf die Touren zu ebnen.“

Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV, sieht derartige Erfolge im Lichte der Vision Gold: „Für mich ist das ein Hammer und ich freu mich riesig für unsere drei jungen Top-Athletinnen, 2024 auf der LPGA Tour antreten zu können. Golfdeutschland hat nun acht Startberechtigungen auf der LPGA Tour. Das gab es noch nie und das ist für uns auch eine Bestätigung, den richtigen Weg der Förderung von Talenten eingeschlagen zu haben. Diese Erfolge des Jahres 2023 geben Rückenwind für Golf als Leistungssport und liefern Motivation für viele junge Talente, um den Nationalspielerinnen nachzueifern. Und nicht zuletzt sind diese außergewöhnlich guten Ergebnisse auch ein gutes Omen für den Start in das Olympische Jahr. Wir freuen uns, dass die Vision Gold im Jahr vor den Spielen in Paris erneut solche Früchte trägt.“