Zweimal das Gleiche?

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal auf dem Grün: Bernd Bückfaul, Ferdinand Fitbleiben, Alber Auchnochda und ein Ball, der ein Anrecht darauf erworben hat, an einer Stelle zu bleiben.

Die Situation: 

Bernd Bückfaul und Ferdinand Fitbleiben spielen in der gleichen Gruppe.

Beide haben ihre Bälle auf das Grün geschlagen, wo sie gerade am oberen Rand einer steilen Stufe liegen bleiben. Ferdinand geht sofort zu seinem Ball, markiert ihn, nimmt ihn auf und legt ihn gereinigt zurück, da er an dieser Stelle genau wie der Ball von Bernd das Spiel des dritten Spielers Alber Auchnochda nicht stört.

Es ist ein windiger Tag und plötzlich nach einer starken Böe rollen die Bälle der beiden Spieler die Stufe hinunter und fast wieder vom Grün. Offensichtlich hat der Greenkeeper Mike McMeanie einen guten Job gemacht, auch wenn ihm dafür nicht alle danken werden.

Ferdinand geht zu seinem Ball, nimmt ihn auf und legt ihn an die Stelle zurück, von der er gerade losgerollt ist. Bernd nimmt auch seinen Ball auf und will das Gleiche tun, da unterbricht ihn Albert mit der Frage, was die beiden denn da machen würden.

Ja was machen die beiden denn da? Dürfen die das?

Die Lösung:

Eindeutig „jein“: Der Ball wurde vom Wind, also von Naturkräften bewegt, was unter Regel 9.3 fällt. Diese besagt, dass der Ball in solchen Fällen von der neuen Stelle zu spielen ist, mit der Ausnahme, dass ein bereits an seiner alten Stelle aufgenommener und zurückgelegter Ball ein Anrecht darauf erworben hat, an dieser Stelle zu bleiben. 

Ferdinand handelt also richtig, indem er seinen Ball straflos an die alte Stelle legt, denn er hatte seinen Ball vorher markiert.

Bernd war zu faul dazu und muss seinen Ball von der Stelle spielen, an die der Wind ihn bewegt hat. Außerdem muss er sich noch einen Strafschlag aufschreiben, da er seinen Ball ohne ihn zu markieren (denn er wollte ihn ja an eine andere Stelle zurücklegen) aufgenommen hat.