Golf vs Tennis
Major-Sieg oder Grand-Slam-Triumph – was ist schwieriger, Gary Player?
13. November 2023 , Felix Grewe
In welcher Sportart ist ein Sieg bei einem der vier größten Turniere wertvoller – beim Golf oder beim Tennis? Gary Player hat dazu eine klare Meinung.
Es ist die ewige Frage, auf die es wohl nie die eine richtige Antwort geben wird: Ist es nun schwieriger, ein Major-Event im Golf zu gewinnen oder ein Grand Slam-Turnier im Tennis? Beide Disziplinen werden gern miteinander verglichen – schließlich sind Golf und Tennis Individualsportarten, es werden jeweils vier Majors ausgetragen, der mentale Aspekt spielt eine entscheidende Rolle und nicht zuletzt lieben viele Golfer Tennis und umgekehrt.
Diskussionen mit der Ehefrau
Das gilt auch für Gary Player. Er stellte kürzlich in einem Interview mit dem TV-Sender Sky Sports die These auf: Der Triumph bei einem der vier großen Golf-Turniere ist (noch) härter als ein Erfolg bei den wichtigsten Tennis-Events! „Golf ist so anders“, sagt der neun Majorsiege schwere Player. „Meine Frau und ich haben oft darüber diskutiert. Mein Argument ist, dass man im Tennis sieben Gegner schlagen muss und im Golf 156“, so der Südafrikaner. Und weiter: "Ich liebe Tennis, es ist mein Lieblingssport und Novak Djokovic mein Lieblingsspieler. Aber er spielt sieben Matches unter den gleichen sieben Bedingungen. Der Golfplatz ist am Nachmittag ein anderer als am Morgen. Es gibt so viele Variablen.“
25 Stunden Höchstleistungen
Vielleicht hat Player, obwohl er Tennis liebt, schon länger kein Turnier mehr verfolgt. Sonst hätte er nicht vergessen, dass sich natürlich auch bei den Australian Open, den French Open, in Wimbledon und bei den US Open ständig die Bedingungen für Profis verändern – Wetter, Spielzeiten, Plätze. Was er auch nicht erwähnt: Um bei einem Grand Slam-Turnier zu triumphieren, muss ein Profi sieben Partien gewinnen, bei den Herren über drei Gewinnsätze. Nicht selten müssen die Topstars deshalb von der ersten Runde bis zum Finale zusammengerechnet rund 25 Stunden körperliche Höchstleistungen erbringen. Das galt lange Zeit für Spieler jenseits der 30 Jahre als unmöglich – bis Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic die Grenzen sprengten. Dennoch ist klar: Was Phil Mickelson vor zwei Jahren bei der PGA Championship gelang, ein Major-Triumph mit 50 Jahren, wird es im Tennis nie geben. Vermutlich ebenso wenig wie einen Konsens darüber, in welcher Disziplin die großen Siege nun schwieriger zu erzielen sind.