Natur

Zukunftsthemen im Greenkeeping


26. Oktober 2023 , Petra Himmel


Dr. Bernd Leinauer erläutert die Auswirkungen von zunehmender Hitze und Trockenheit auf die Rasenwahl; Bernhard May, Präsident, begrüßt die Teilnehmer zusammen mit Superintendent Daniel Lüttger vom GC St. Leon-Rot
Dr. Bernd Leinauer erläutert die Auswirkungen von zunehmender Hitze und Trockenheit auf die Rasenwahl; Bernhard May, Präsident, begrüßt die Teilnehmer zusammen mit Superintendent Daniel Lüttger vom GC St. Leon-Rot | © The Leading Golf Clubs of Germany

Hohe Platz-Qualität wird in Zukunft auch von Wassermanagement auf hohem Niveau abhängig sein. Das wird beim Herbstworkshop von The Leading Golf Clubs of Germany klar.

„Die Clubs in New Mexico sind heute da, wo Sie in 30 Jahren sein werden“, stellte Prof. Dr. Bernd Leinauer, Turfgrass Spezialist an der New Mexico State University, beim Herbstworkshop von The Leading Golf Clubs of Germany mit Motto „Greenkeeping“ im GC St. Leon-Rot Mitte Oktober fest. Er machte die Workshop-Teilnehmer zum Beispiel darauf aufmerksam, dass der Wechsel zu Warm-Season-Gräsern in Deutschland aufgrund des Klimawandels womöglich eine Option sei, mit der man sich anfreunden könne. Noch, so seine Botschaft, sei im Bereich der Gräserforschung aber auch der Bodenfeuchtemessung noch nicht jede Technologie zu Ende analysiert. Eine Offenheit für Innovationen von Club-Verantwortlichen und Greenkeepern sei aber wichtig. 

Der GC St. Leon-Rot, der derzeit als erster deutscher Golfclub an einer Studie der United States Golf Association beteiligt ist, an der Leinauer ebenfalls mitarbeitet, hat sich als einer der Leading Golf Clubs dieses Credo bereits zu eigen gemacht. Eine Testfläche für Bermudagras sei zum Beispiel bereits auf dem Clubgelände angelegt, erläuterte Daniel Lüttger, Superintendent der Anlage, der die professionelle Wassermanagement-Strategie des Clubs anhand zahlreicher praktischer Beispiele verdeutlichte. „Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind unsere Ziele und wirken ja ohnehin zusammen“, resümierte er und wies auch auf die Tatsache hin, dass mit Ralph Rößger ein Mitglied des Greenkeeping-Teams allein für das Thema Bewässerung zuständig sei. 

Weiterbildung von Greenkeepern

„Was kann der Greenkeeper noch alles leisten?“, fragte Christian Löffl als Referent der DEULA Freising Hinblick auf das wichtige Thema Ausbildung und Fortbildung. „Wir als Head-Greenkeeper sind in den Clubs gefordert, unsere Mitarbeiter gut auszubilden“, wies er auf die Notwendigkeit der wesentlichen Basiskenntnisse für Greenkeeping-Personal hin. Gleichzeitig aber stelle sich die Frage nach der Vereinbarkeit von immer mehr Aufgaben im Greenkeeping mit einem hochqualitativen Standardprogramm, wie es Greenkeeper tagtäglich auszuführen haben.  

Autonomes Mähen der Zukunft

Mit den Bereichen „Autonomes Mähen“, „Wassermanagement der Zukunft“ sowie „Lehre und Ausbildung von Greenkeepern“ hatte sich das Präsidium der Leading Golf Clubs of Germany für die Behandlung von Themen entschieden, die den Golfmarkt in Deutschland derzeit stark bewegen und von großer Dynamik geprägt sind. Interessierte und kritische Fragen zu Fragen der Lieferung, des Supports aber auch des Tierschutzes musste zum Beispiel Olle Markusson, Director of Product Management der Firma Husqvarna beantworten. Er zeichnete ein Bild von den bisherigen Entwicklungssprüngen im autonomen Mähen und skizzierte die Zukunft dieser Technologie.

Mit dem Schwerpunktthema Greenkeeping veranstaltete The Leading Golf Clubs of Germany erstmals einen Workshop, der gemeinsam für mehr als 50 Head-Greenkeeper, Clubmanager und Präsidenten durchgeführt wurde, um die Kooperation und das Networking auf allen Ebenen zu verstärken. „Unsere Erwartungshaltung ist übertroffen worden“ – mit diesen Worten fasste Bernhard May, Präsident von The Leading Golf Clubs of Germany, seine Eindrücke zum Abschluss zusammen.  „Das hier war ein Testballon. Ich bin begeistert davon, wie er sich entwickelt hat.“