St. Leon-Rot holt Bronze bei Europa Cup

Die Deutschen Mannschaftsmeisterinnen feiern in Bulgarien einen gelungenen Saisonabschluss. Der Sieg geht an die Titelverteidigerinnen.

Pravets, Bulgarien - Jedes Jahr bildet die European Ladies‘ Club Trophy, der Europa Cup der nationalen Mannschaftsmeisterinnen, den finalen Höhepunkt der zu Ende gehenden Saison. Die Damen des GC St. Leon-Rot haben in diesem Jahr die deutschen Farben im bulgarischen Pravets Golf Club, der bereits zum dritten Mal Gastgeber dieses Turniers war, ausgesprochen erfolgreich vertreten. Auch wenn es mit dem sechsten Sieg in diesem Wettbewerb nicht ganz klappte, so war die Freude über die Bronzemedaille doch groß. Der Sieg ging derweil wie im Vorjahr an die französischen Golferinnen des Racing Club de France (RCF) La Boulie vor den dänischen Meisterinnen des Smørum GC.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu Bronze

„Rückblickend haben wir ein weinendes und ein lachendes Auge“, analysierte Sebastian Buhl, Traininer der St. Leon-Roter Mannschaft unmittelbar nach Turnierende den Ausgang des Turniers. „Es ist natürlich schön, mit einer Medaille nach Hause zu fahren, dennoch haben wir uns nach den zwei vorherigen Runden natürlich Größeres vorgenommen.“

Die deutschen Meisterinnen hatten von Beginn an gut in ihr Spiel gefunden und das Ranking der 16 teilnehmenden Golfclubs sowohl nach der ersten, als auch der zweiten Runde angeführt. Nach dem Auftakt, bei dem Sofia Maier Borst mit einer 70 und zwei unter Par glänzte, betrug der Vorsprung auf die Konkurrentinnen einen Schlag, nach dem zweiten Tag waren es dann sogar derer Drei. Doch die Ausgangslage, so gut sie auch war, veränderte sich mit einem kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfall von Una Irrgang, die ihre letzte Runde früh abbrechen musste.

Viel Druck habe damit auf den beiden verbliebenen Spielerinnen gelastet, so Buhl, da es plötzlich keinen Backup mehr gab. Bei der European Club Trophy gehen traditionell drei Spielerinnen über drei Runden Zählspiel an den Start, wobei die beiden besten Ergebnisse pro Runde den Team-Score bilden. „Wir waren leider schnell im Hintertreffen, die Französinnen haben allerdings auch beeindruckendes Golf gespielt. Silber wäre noch möglich gewesen, am Ende haben wir dann Bronze ins Ziel gebracht.“

Toller Gastgeber, tolle Anlage, toller Test

Auch wenn im finalen Durchgang, den Sofia Maier Borst mit einer 75 bei drei über Par und Anna Maria Eisenhut mit fünf über Par und 77 Schlägen beendete, die Souveränität der Vortage aus nachvollziehbaren Gründen ein wenig verloren gegangen war, so war das mannschaftliche Gesamtergebnis von +12 dennoch viel Wert - es glänzte nämlich bronzen.

Ein stolzer Trainer blickte dann auch sehr positiv zurück, gleichzeitig aber auch mit einigem Input für zukünftiges Training und die Nachwuchsentwicklung. „Bulgarien war ein tolles Gastgeberland, das man sonst vielleicht nicht unbedingt so auf dem Schirm hat. Mein Team hat eine tolle Leistung gezeigt, gleichzeitig war es aber auch ein toller Test für die Mädchen.“ Brettharte Grüns auf einer super Anlage, sowas erlebe der Nachwuchs in Deutschland leider zu selten. Buhls persönliches Mitbringsel vom Europa Cup lautete deshalb: „Wir müssen den Nachwuchs im Training noch intensiver auf solche Bedingungen vorbereiten und ein Bewusstsein dafür schaffen, wie man bei solch harten Grüns zu spielen hat.“

Französinnen mit Dominanz im Finale zum Rekordsieg

Ansporn dafür dürfte sicher auch die dominante Vorstellung der Titelverteidigerinnen aus Frankreich gewesen sein. Dank eines Tagesergebnisses von drei unter Par distanzierten die Spielerinnen des Racing Club de France (insgesamt +4) im Endspurt nicht nur die Akteurinnen aus St. Leon-Rot (+12), sie vergrößerten zudem den Vorsprung auf die Verfolgerinnen des Smørum GC (+8) aus Dänemark und sicherten sich den sechsten Sieg bei der European Ladies‘ Club Trophy – gleichbedeutend mit einem neuen Rekord. Eben jenen Rekord hatten übrigens auch die deutschen Damen vor Augen. Bei einem Sieg wären nämlich sie die neuen alleinigen Rekordsiegerinnen dieses Wettbewerbs gewesen.