DM AK 18

Hölzenbein und Höfer holen die Titel


24. September 2023 , Stefan Bluemer


Paul Höfer und Nina Hölzenbein heißen die neuen Deutschen Meister der AK 18 (@ DGV/stebl)
Paul Höfer und Nina Hölzenbein heißen die neuen Deutschen Meister der AK 18 (@ DGV/stebl)

Die Deutschen Meisterschaften der Altersklasse bis 18 Jahren finden auf der hervorragend präparierten Anlage des GC Heidelberg-Lobenfeld ein spannendes und würdiges Ende. Bei den Mädchen bringt Nina Hölzenbein vom Mainzer GC ihre knappe Führung von einem Schlag ins Ziel und holt ebenso ihren ersten Titel auf Bundesebene, wie Paul Höfer vom GC St. Leon-Rot, der mit einem Schlag Rückstand auf das Führungstrio in den Tag startet, sich dann aber mit dem tiefsten Score der Meisterschaft noch recht souverän mit drei Schlägen Vorsprung die Goldmedaille sichert.

Lobbach – Das Wetter hatte diesen Deutschen Meisterschaften der Altersklasse bis 18 Jahren im GC Heidelberg-Lobenfeld ja ohnehin schon seinen Stempel aufgedrückt. Auch am Finaltag mischte Petrus sich ein und sorgte mit Frühnebel dafür, dass die Startzeiten sich um mehr als 30 Minuten verschoben.

Als sich die Sonne durch den Nebel gekämpft hatte, wurde es ein herrlicher Frühherbst-Tag und die Bedingungen waren für die Athleten, die den Cut gemacht hatte, nahezu perfekt.
Bei den Jungen mündete dies in die beiden ersten und auch einzigen Runden unter 70 Schlägen. Paul Höfer sicherte sich mit der 69 (-3) den Titel und konnte sogar noch verschmerzen, dass er sich auf den Löchern 16 und 18 zwei späte Bogeys fingt. Der Sieg war da aber schon nicht mehr in Gefahr.

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Luis Büch, der ebenfalls für den GC St. Leon-Rot spielt, sprang mit seiner 69 auf den zweiten Platz, den er sich mit zwei weiteren Akteuren teilte. Büch begann und beendete seine Runde jeweils mit einem Bogey, spielte dazwischen aber ganz stark und brachte drei Birdies und einen Eagle unter.
Nico Kregler vom Hamburger L&GC Hittfeld setzte seine kleine Serie fort und verbesserte sich von Tag zu Tag. Nach 74 und 73 Schlägen folgte nun eine 72 (Even Par). Ilia Antoniadis vom Münchener GC war der dritte Silbermedaillengewinner. Der Youngster des Münchener GC, der mit zwölf Jahren im GC Gut Rieden am Starnberger See mit dem Golfspiel begonnen hatte, kam nach 71 und 75 Schlägen nun mit einer 73 (+1) vom Platz. Die Finalrunde war bei ihm eine echte Achterbahnfahrt, denn von Eagle bis Doppelbogey waren alle Farben auf der Scorekarte vertreten. Mit dem letzten Putt machte der Münchener noch den Sprung auf das Podium. Ilia Antoniadis war der einzige Spieler aus dem Leaderflight, der sich Edelmetall umhängen lassen durfte. Julius Lange vom GC Hubbelrath fiel mit einer 78 (+6) noch auf Rang neun zurück und Miguel Morato Brede landete mit seiner 77 auf dem siebten Platz.

Führung verteidigt

Auch bei den Mädchen landete nur eine Spielerin aus dem Leaderflight auf dem Podium. Nina Hölzenbein sicherte sich mit 73 (+1) Schlägen den Titel und war nach ihrem ersten Titel auf Bundesebene überglücklich.
Sophie Böhlhoff vom GC St. Leon-Rot brachte den besten Score der Finalrunde ins Recording und schob sich mit der 72 (Even Par) auf den Silberplatz vor.
Emilia von Glahn vom GC Hubbelrath feierte bei ihrem letzten Turnier in der Jugend, gleichzeitig ihrem letzten Turnier in Deutschland, bevor sie in die USA ans College aufbricht, noch ihren größten Erfolg und gewann mit einer 73 die Bronzemedaille.
Anna Hommel Döring vom Düsseldorfer GC fiel mit einer 77 aus dem Medaillenrängen heraus und kam auf Rang vier. Rosalie Stadler vom G&LC Berlin-Wannsee brauchte 78 Schläge und musste mit Rang fünf Vorlieb nehmen.

Das sagt die Deutsche Meisterin

Vor einem Jahr hatte Nina Hölzenbein Silber gewonnen. Nun wurde es nach einer guten Woche Gold. Entsprechend zufrieden war die Spielerin des Mainzer GC: „Dieses Jahr hat es geklappt. Ich war am Anfang sehr nervös, bis ich am Abschlag stand. Dann hat sich das ein bisschen gelegt, aber auch zwischendurch kam immer wieder ein bisschen Nervosität, als es zwischendurch ganz eng wurde.  Den Chip an der 18 fand ich nach diesem Bunkerschlag schon sehr gut. Es ist den ganzen Tag kein Birdie gefallen. An der 15 habe ich auf einmal einen schweren Birdieputt gelocht. Das war ein Highlight.“ Kurz zuvor hatte Nina Hölzenbein eine viel bessere Birdiechance aus rund einem Meter ungenutzt gelassen, dafür dann aber auf dem 15. Grün einen Putt aus mehr als acht Metern zum Birdie gelocht. Für den Platz fand die neue Meisterin lobende Worte: „Der Platz hat auf jeden Fall eine gute Grundlänge, die Grüns sind sehr onduliert und haben viele Plateaus. Man kann die Fahnen also wirklich sehr schwer stecken. Auch die Hanglagen auf den Fairways sind teilweise schon sehr anspruchsvoll.“
Coach Marc Mattheis, der seit etwa vier Jahren mit Nina Hölzenbein arbeitet, war von der Leistung seines Schützlings sehr angetan: „Nina ist einfach gut. Sie hat ein paar Fähigkeiten, allem voran hat sie einen großen Willen. Ich fand es toll, wie sie den Fokus gehalten hat, als Erste zu starten und das Ding bis zum Ende durchzuziehen.  Ich traue ihr in Zukunft viel zu, ähnlich wie Sophia Popov und Esther Henseleit.“

Das sagt die Vizemeisterin

Sophie Böhlhoff, die früher im Mainzer GC gespielt hat und seit rund drei Jahren im Kraichgau ihre sportliche Heimat hat, hat in diesem Jahr schon mit der Mannschaft des GC St. Leon-Rot das Final Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf gewonnen und sieht diesen Titel mit der Mannschaft als das Highlight ihres Jahres an: „Es ist aber auf jeden Fall cool, hier zu stehen und Zweiter zu sein. Das ist definitiv auch ein Highlight.
Der Platz war sehr anspruchsvoll, gerade auch wegen des Wetters. Es ist fast überall sehr anspruchsvoll aus der Teebox raus, weil beide Seiten meistens mit Wasser oder Ausgrenzen zu sind. Es ist also sehr anspruchsvoll, aber macht sehr viel Spaß, hier zu spielen.“

Das sagt die Bronzemedaillengewinnerin

Emilia von Glahn hatte mit der Topographie weniger Probleme: „Aus Hubbelrath bin ich hügelige Plätze gewohnt. Der Platz war durch das Wetter und morgens die Temperaturen echt lang. Er hat  sich auch wirklich nicht so einfach gespielt, mit vielen Pins hinten, vor allem am zweiten Tag, aber grundsätzlich für das Wetter und die Jahreszeit hat es echt hat mega viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Die Greenkeeper haben alles aus dem Platz rausgeholt, was möglich war. Ich bin am Ende echt super zufrieden. Es war am Ende knapp. Als letztes Turnier, bevor ich nach Amerika gehe, war das hier echt super.“

Das sagte der Deutsche Meister

Paul Höfer freute sich riesig darüber, zum ersten Mal Deutscher Meister geworden zu sein: „Ich bin tatsächlich recht entspannt in die Runde gegangen. Ich habe keinen Druck verspürt. Meine Eisen waren heute sehr gut. Ich habe wirklich alle Bälle immer innerhalb von vier Metern an die Fahnen gehauen. Die Eisenschläge haben meine Runde wirklich geprägt. Die Fahnenpositionen waren heute sehr anspruchsvoll gesteckt. Auch die Teeschüsse waren nicht so leicht.“

Das sagen die Silbermedaillengewinner der Jungen

Luis Büch strahlte am Abend über seinen Erfolg: „Ich dachte mir schon heute morgen auf die Range, dass einiges geht. Ich hatte viel Spaß und war für die Runde sehr motiviert. Es waren sehr gute Bedingungen und ich hatte auf jeden Fall echt Bock, heute eine gute Runde zu spielen. Das Highlight für mich war an Loch 13 der Eagle. Da habe ich drei sehr gute Schläge gemacht und das war der Kipppunkt, an dem ich angefangen habe, niedrig zu scoren und mir Möglichkeiten zu geben. Die Grüns sind auf jeden Fall sehr anspruchsvoll mit den viele Wellen. Man muss die Fahnen sehr nahe und ordentlich anspielen. Der Platz hat sehr viel Höhenunterschied, also muss man viel laufen und der Platz spielt sich dadurch deutlich schwerer.“

Nico Kregler vom Hamburger L&GC Hittfeld hat sich als jüngster Teilnehmer die Silbermedaille gesichert und dabei auf dem letzten Drittel der Runde seine Scorekarte extrem bunt gemacht. Das Nordlicht blieb trotz Silber weiter ehrgeizig: „Schade, dass ich nicht gewonnen habe, aber so wie mein Spiel im Augenblick ist, freue ich mich mega darüber, Zweiter geworden zu sein, gerade nach dem Comeback ab Loch 13 mit Birdie-Birdie-Eagle. Den zweiten Platz nehme ich auf jeden Fall, auch wenn ich etwas enttäuscht bin, weil man immer gewinnen will. Paul hat das aber sehr gut gemacht und daher Glückwunsch an ihn. Der Platz ist eng und die Grüns sind sehr schwer. Sobald man die Fahne auf der falschen Seite verfehlt, ist es mit den vielen Wellen schwer, noch etwas zu retten.“

Ilia Antoniadis, der seit drei Jahren seine sportliche Heimat beim Münchener GC hat, hatte auch am dritten Tag keinen guten Start in die Runde: „Danach wurde es eine ständige Berg- und Talfahrt und ich war am Ende auch wirklich fertig. Ich wusste zwischendurch gar nicht, dass es noch möglich ist, eine Medaille zu gewinnen. Mit dem Eagle auf Loch 15 dachte ich dann wieder, dass noch etwas geht. Auf der 18 hatte ich an beiden Tagen vorher knapp das Birdie verpasst und heute wollte ich es unbedingt machen. Die Grüns sind extrem wellig und sehr abwechslungsreich. Es gibt nur wenige Plätze, die so abwechslungsreich sind.“