DM Jugend 2023

Der Platz wehrt sich


22. September 2023 , Christopher Tiess


Der Platz wehrt sich: Anton Manderscheid (Kölner CG) beim Anspiel des 18. Grüns.
Der Platz wehrt sich: Anton Manderscheid (Kölner CG) beim Anspiel des 18. Grüns. | © DGV/ Tiess

Der GC Mannheim-Viernheim ist Gastgeber für die Deutschen Meisterschaften der Jungen AK 14-16. Am ersten Turniertag zeigt der Meisterschaftsplatz seine Zähne.

Viernheim. Bei bestem Sommerwetter fanden sich die 54 AK-14-Spieler sowie 52 AK-16-Spieler im GC Mannheim-Viernheim zusammen, um die letzten nationalen Titel der Saison auszuspielen. Und wie es der Lauf der Zeit so mit sich bringt, finden sich die Vorjahres-Medaillengewinner der AK 14 in diesem Jahr in der AK 16 wieder: Der Deutsche Meister 2022 Behn Rehn (GC Augsburg), der Vizemeister Michael Mayer (GC München Valley) und auch der Co-Dritte Thibault Hess (GC Hof Hausen) sind allesamt dabei.

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Als Austragungsort hat sich einer der großen alten deutschen Clubs empfohlen: Der bereits im Jahr 1930 gegründete GC Mannheim-Viernheim. Der Meisterschaftsplatz der Kurpfälzer präsentiert sich in einem sehr guten und zugleich anspruchsvollen Zustand. Spielführer Wolfgang Zeh legt dar, warum es den Süddeutschen so wichtig ist, dieses Turnier bei sich zu haben: „Der GC Mannheim-Viernheim spielt in der Bundesliga - allein deshalb sind wir immer bereit, den DGV zu unterstützen, wenn Turniere wie Deutsche Meisterschaften oder auch deren Vorentscheide anstehen.

Für dieses Jahr hatten wir uns ursprünglich für die Deutschen Meisterschaften der Golfer mit Behinderung beworben. Die hätten wir sehr gerne bei uns gehabt - die waren aber schon vergeben. Wir haben dann in unseren Turnierkalender geschaut, wo wir alternativ aktiv werden können - und ein Jugendturnier lag uns da sehr nahe.Ich muss sagen, bislang sehen wir hier wirklich eine tolle Veranstaltung und auch die Stimmen, die wir von den jungen Spielern bekommen, sind sehr gut - das freut uns sehr.“ 

Zudem zeigt sich das klare Selbstverständnis der Viernheimer, wenn Zeh ergänzt: „Wir sind immer gerne Gastgeber, wenn in unserem Kalender etwas frei ist. Zudem sind wir ein Traditionsverein und da sollte man sowieso immer mal ein solches Turnier ausrichten.“ 

Leo Wrba mit Unter-Par-Runde

Die insgesamt 106 jungen Teilnehmer haben an diesem ersten Turniertag einen Platz erlebt, der sich durchaus zu wehren wusste. Dennoch konnten auch drei Unter-Par-Runden erzielt werden. Besonders bemerkenswert ist dabei die 71 (-1) von Leo Wrba (GC Meerbusch), der in der AK 14 startet und eine fehlerfreie Back Nine mit zwei Birdies notieren konnte.

Die Turnieranlage zeigt dabei zwei unterschiedliche Gesichter, denn die alten Bahnen bringen ihren Parkland-Charakter mit altem Baumbestand zur Geltung. Dazu kommen die neueren Bahnen, die Anfang der 2.000’er eröffnet wurden und eher einen Dünen-Charakter besitzen, der ohne großen Baumbestand auskommt - dafür aber das linkstypische Rough und eine Seenlandschaft mitbringt.

Nach der optimalen Spielstrategie gefragt, gibt Spielführer Wolfgang Zeh den Nachwuchsspielern den Rat: „Hier ist man gut beraten, den Driver stecken zu lassen und auf Präzision zu gehen. Denn wir haben ein brutales Rough und dürfen teilweise tatsächlich auch erst Ende September beziehungsweise Mitte Oktober wieder mähen. Vorher geht es in die Verbotszonen nicht rein. Daher lieber kontrolliertes Spiel - das wird hier zum Erfolg führen.“

In der AK 14 hat der bereits erwähnte Leo Wrba seine Auftaktrunde am besten gemanagt. Mit seinen 71 Schlägen (-1) steht er an der Spitze der Tabelle. Ihm folgen David Fuchs (Hamburger GC) und Henry Liebwein (GC München Eichenried) mit Par-Runden (72; +/-0). Die weiteren Platzierungen folgen dichtauf. Das Rennen um die Meisterschaft ist also noch vollständig offen.

Ähnlich sieht es in der AK 16 aus. Hier haben sich Leo Böhm (GC Feldafing) und Niklas Rehmann ( GC Dresden Ullersdorf) mit jeweils 71 Schlägen (-1) empfohlen. Leon Heeder (Münchener GC) und Moritz Küls (GC Neuhof) liegen mit ihren Par-Runden dichtauf -. es bleibt also spannend. Ab dem zweiten Turniertag wird nach Ergebnis gestartet und die AK 16 übernimmt den Anfang ab 08:00 Uhr. 

Kampf gegen die Konkurrenz und den Platz: Luca Jerome Herb vom GC St. Leon-Rot und Leon Sedlitz vom GC Schloss Monrepos sind dennoch gut drauf.
Kampf gegen die Konkurrenz und den Platz: Luca Jerome Herb vom GC St. Leon-Rot und Leon Sedlitz vom GC Schloss Monrepos sind dennoch gut drauf. | © Foto: DGV/ Tiess

Pflichttermin beim Saison-Highlight 

Ebenfalls vor Ort ist der Bundestrainer der Jungen, Christoph Herrmann. Auch für ihn sind die Jugend-Meisterschaften ein Pflichttermin. Er sagt: „Grundsätzlich ist die Deutsche Meisterschaft das nationale Turnier-Highlight schlechthin. Deswegen ist es immer interessant, Spieler in dieser Situation zu beobachten. Auch wie die bereits bestehenden Kaderspieler sich hier bewegen und gegen die Konkurrenz bestehen, ist für uns interessant. 

Dann ist gerade zu dieser späten Jahreszeit unser Blick auch nach vorne gerichtet, denn wir sind ja immer wieder auf der Suche nach Spielern, die sich neu anbieten, um in die Nationalmannschaft aufzurücken. Es ist also auch eine Sichtungsveranstaltung für uns.“ Zu den Gastgebern sagt Herrmann: „Der GC Mannheim-Viernheim ist ein alter Traditionsverein, der in der Golflandschaft gar nicht wegzudenken ist und der auch im sportlichen Bereich immer wieder sehr erfolgreich war und ist. 

Dabei ist der Club ja keineswegs nur der Tradition verschrieben, denn wenn man hierher kommt, findet man ein hochmodernes Clubhaus vor und auch einen Platz, der mit einem sehr hohen Anspruch unterhalten und gepflegt wird, um konkurrenzfähig zu sein. Ein Club, der einen hohen Anspruch an sich richtet und der Zukunft verpflichtet ist. Deswegen ist das hier ein sehr passender Austragungsort gerade für dieses Turnier hier, in dem ja so viel Zukunft spielt.“