EMM AK 50

Ein Sieg für die Gemüter


8. September 2023 , Christopher Tiess


Die gute Laune ist zurück: Die AK50-Nationalmannschaft nach dem Sieg gegen England.
Die gute Laune ist zurück: Die AK50-Nationalmannschaft nach dem Sieg gegen England. | © privat

Mit einem 3,5:1,5 Sieg gegen England und starken Entscheidungen in den einzelnen Matches bestreiten die deutschen AK50-Damen ihre zweite Matchplayrunde der Team-EM.

Was für ein herrlicher Tag war das für die deutschen Seniorinnen im Parador de El Saler. Nach der unglücklichen Niederlage im ersten Matchplay und dem damit verbundenen Aus im Titelrennen, stand das Team um Coach Philip Drewes und Kapitänin Patsy Stoehr wieder auf und sorgte mit einem überzeugenden Sieg für neuen Selbstvertrauen. 

Dass es aufgrund des Turniermodus lediglich noch um Platz fünf geht, ist dabei in keiner Weise ausschlaggebend. Vielmehr ist es ein Spiel um die Ehre und das Selbstwertgefühl. Denn immerhin sind die deutschen Damen als amtierende Mannschafts-Europameister angereist - und das frühe Aus im Viertelfinale war in der Tat ein kleiner Schock.

Vierer mit früher Führung

Doch in der zweiten Runde zeigte sich das Team fokussiert und geradezu unbeeindruckt. Den Anfang im Punktereigen machte der Vierer. Hier spielten Susanne Lichtenberg (Krefelder GC) und Alexandra Kölker (GC Bergisch Land) in ihrer gewohnt starken Form gegen Jacqueline Foster und Aileen Greenfield. Mit einem frühen und deutlichen 4&3 holten die beiden NRW-Damen den ersten so wichtigen Punkt.

Dann kam es allerdings zu einer noch deutlicheren Entscheidung - dieses Mal zugunsten der Engländerinnen: Stephanie Kiefer (G&LC Kronberg) verlor ihr Duell gegen Catherine Rowthorne mit einem frühen 6&5. Doch Silvia Wilms (Münchener GC) konterte diesen Ausgleich durch einen Sieg in ihrem eigenen Match gegen Kerry Smith. Die Münchenerin spielte von Beginn an auf Angriff - und genauso lautete ihr Ergebnis am Ende auch. Ein 5&3 unterschrieben Wilms und Smith - erneut fiel die Entscheidung auf Bahn 15.

Für die deutsche Mannschaft sah es an dieser Stelle bereits gut aus - in der Terminologie des Matchplay lag sie nun dormie. Und tatsächlich ließen sich die Bundesadler die Butter dieses Mal nicht vom Brot nehmen. Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) spielte gegen Tracey Williamson und lag nach den ersten Neun bereits 3auf. Allerdings war dann für eine Weile die Luft raus und nach Bahn 14 lagen die beiden Spielerinnen wieder all square. 

Gabler zündet späten Turbo

Bahn 15 wurde geteilt. Und dann kam der Endspurt von Gabler: auf Bahn 16 spielte die Wannsee-Spielerin mit ihrem Hybrid einen starken Schlag auf das Grün und gewann das Loch. An Bahn 17 wiederholte sie die Prozedur einfach: Erneut ein erstklassig kontrollierter Schlag aufs Grün und abermals Lochgewinn. Lange Runde - kurzer Prozess. Am Ende brachte Gabler ein 2&1 gegen Williamson - und damit den Sieg gegen England zurück ins Clubhaus.

Das letzte noch laufende Match zwischen Britta Schneider (GC Neuhof) gegen Sally F. Shayler wäre an dieser Stelle lediglich noch Ergebniskosmetik gewesen und wurde abgebrochen. Den Punkt teilten sich die beiden Spielerinnen. Dabei geht an dieser Stelle schnell unter, dass Britta Schneider sich aus einem Rückstand zurück zu einem all square gekämpft hatte und das Momentum gerade wieder für sich ergriff. So oder so, für das deutsche Team bedeutet der Sieg, dass es in der nun anstehenden dritten Matchplayrunde um Platz fünf spielt.

Patsy Stoehr zieht ein Fazit: „Wir sind superglücklich, dass wir das heute gewonnen haben. Das Match gegen England hat uns viel Spaß gemacht - nicht nur weil wir gewonnen haben. Es ging durchweg sportlich zu und das ist viel wert. Morgen haben wir dann in der letzten Runde des Turniers einen alten Klassiker: gegen Frankreich. Wir sind voller Tatendrang und werden alles geben, um das derzeit noch bestmögliche Ergebnis zu holen - auch wenn es nicht einmal mehr um einen Blumentopf geht.“ Im Spiel um den Titel treffen Irland und Spanien aufeinander.

Die Viertelfinal-Paarungen im Überblick:

  • Susanne Lichtenberg (Krefelder GC) und Alexandra Kölker (GC Bergisch Land) gegen Jacqueline Foster und Aileen Greenfield: 4&3 für Deutschland
  • Silvia Wilms (Münchener GC) gegen Kerry Smith: 5&3 für Deutschland
  • Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) gegen Tracey Williamson: 2&1 für Deutschland
  • Britta Schneider (GC Neuhof) gegen Sally F. Shayler: Match geteilt
  • Stephanie Kiefer (G&LC Kronberg) gegen Catherine Rowthorne: 6&5 für England