EMM AK 50
Erfolgreicher Start für die Senior-Adler
5. September 2023 , Christopher Tiess
Nach Tag eins der EM-Zählspielqualifikation stehen die deutschen Senioren auf Platz fünf und haben neun Schläge Vorsprung zum Flight B.
Das tschechische Mariánské Lázně ist in diesem Jahr Gastgeber für die Mannschafts-Europameisterschaften der Senioren. Das Turnier ist eines der absoluten Highlights im Turnierkalender der AK 50. Für das deutsche Team ist es zudem eine Chance, sich erneut in die Spitze des europäischen Senioren-Golfsports zu spielen. Nach ihren Meistertiteln in den Jahren 2018 und 2021 haben sie das Turnier im vergangenen Jahr auf Rang sieben beendet. Maßgeblicher Grund dafür waren damals die späteren Meister aus Schweden, die im ersten Matchplay einfach zu gut waren.
Für dieses Jahr hat Kapitän Thomas Hübner die Devise ausgegeben: „Play as good as possible and enjoy!“. Der erfahrene Süddeutsche ist zuversichtlich und sieht sich mit einem starken Team unterwegs. Dass einige der Bundesadler mit leichter Erkältung zu kämpfen haben, soll der Sache keinen Abbruch tun. Denn dafür halten die Deutschen andere Trümpfe in der Hand. So sagt Hübner: „Wir spielen hier einen Parklandplatz ohne Wind. Das liegt uns mehr als den Herren von der Insel.“
Königliche Eröffnung
Austragungsort ist der Royal Golf Club Mariánské Lázně - der älteste noch existierende Golfplatz Tschechiens. Der königliche Namenszusatz wurde erst im Jahr 2003 durch Königin Elizabeth II. verliehen. Dabei geht er zurück auf die offizielle Eröffnung des Golfplatzes am 21. August 1905. Denn da war der damalige britische König Edward VII. zugegen. Wie damals die Spielbedingungen waren, ist nicht überliefert. Am ersten Turniertag der Europameisterschaften 2023 allerdings musste wegen des Morgentaus mit der Regel 14 „mark, lift, clean and place“ gespielt werden.
Für Deutschland angereist sind Martin Birkholz (GSV Düsseldorf), Marc Mazur (GSV Düsseldorf), Ulrich „Utz“ Schulte (Bochumer GC), Thomas Krieger (GC Heddesheim Gut Neuzenhof) und Stefan Sachs (GC Kassel-Wilhelmshöhe). Erstmals ist zudem Rodolfo Erico Junge (GC St. Leon-Rot) mit im Team. In der Heimat halten sich für einen etwaigen Einsatz Ekkehart Schieffer (Bochumer GC) und Thomas Himmel (Münchener GC) bereit.
In diesem Jahr sind 23 Teams mit je sechs Spielern angetreten, um den Titel der europäischen Seniorenmannschaft auszuspielen. Das fünftägige Turnier ist in zwei Abschnitte unterteilt: die zweitägige Qualifikationsphase sowie die darauf folgende dreitägige Matchplay-Phase. Der Weg zur Europameisterschaft führt dabei zunächst zwangsläufig über eine Qualifikation zum Flight A - also den acht besten Teams der Zählspielphase. Und danach müssen alle drei Lochspiel-Matches gewonnen werden.
Raum für Fehler gibt es dabei kaum. Denn die Leistungsdichte ist enorm hoch. So können die Schwarz-Rot-Goldenen mit dem ersten Turniertag denn auch durchaus zufrieden sein. Mit 366 Schlägen (+6) stehen sie auf einen guten fünften Rang - schlaggleich mit den auf Platz vier stehenden Spaniern sowie den Iren auf Platz drei. Beide gegnerischen Teams halten ihre Platzierungen aufgrund der besseren Streichergebnisse. England führt mit 358 Schlägen (-2) und dem einzigen Unter-Par-Mannschaftsergebnis des Feldes.
Schottland mit Drama
Noch viel wichtiger ist jedoch die Orientierung nach unten. Der „Cut“ für Flight A liegt derzeit bei 375 Schlägen. Sowohl die auf Rang acht liegenden Schweizer also auch die auf Rang neun liegenden Finnen haben diesen Score gespielt, sodass auch hier der Streicher zurück ins Spiel kommt. Neun Schläge Vorsprung hat das deutsche Team auf diese Marke. Wie die deutschen Scores im Detail aussehen, zeigen wir hier in Startreihenfolge:
- Martin Birkholz (GSV Düsseldorf): 79 (+7)
- Thomas Krieger (GC Heddesheim Gut Neuzenhof): 71 (-1)
- Stefan Sachs (GC Kassel-Wilhelmshöhe): 76 (+4)
- Marc Mazur (GSV Düsseldorf): 74 (+2)
- Rodolfo Erico Junge (GC St. Leon-Rot): 73 (+1)
- Ulrich „Utz“ Schulte (Bochumer GC): 72 (+/-0)
Für Kapitän Hübner geben die Scores mehr als genug Anlass, um ein positives Fazit zu erlangen: „Sechs Schläge über Par waren ein prima Ergebnis. Das Lange Spiel war von allen sehr gut. Beim Putten haben wir sicher noch ‚room for improvement‘. So oder so, die neun Schläge Vorsprung zum zweiten Flight lassen uns für morgen zuversichtlich erscheinen.“
Für eine gewisse Dramatik sorgte hingegen das schottische Team. Dort musste Ronnie Clark nach zehn Bahnen krankheitsbedingt aufgeben. Und zum allem Überfluss unterschrieb Robert Jenkins seine Scorekarte falsch und wurde disqualifiziert. Damit konnte das schottische Team nicht genug gültige Ergebnisse abgeben und wurde vom Turnier ausgeschlossen. Die Würfel für die Schotten sind damit gefallen. Die erste wichtige Entscheidung für das gesamte Feld steht hingegen erst am zweiten Zählspieltag an. Die Weichen für die Adler sind gestellt.