British B&G

Briem steht im Finale


19. August 2023 , Stefan Bluemer


Helen Briem vom Stuttgarter GC Solitude (@ Morgan Harlow/R&A/R&A via Getty Images)
Helen Briem vom Stuttgarter GC Solitude (@ Morgan Harlow/R&A/R&A via Getty Images)

Welch´ ein Tag für Helen Briem aus dem Junior Team Germany. Die Athletin des Stuttgarter GC Solitude gewinnt am fünften Wettkampftag der R&A Girls Amateur Championship zunächst im Viertelfinale gegen die Spanierin Rocio Tejedo mit 2&1 und zieht nach einem weiteren 2&1-Sieg gegen die Engländerin Isla McDonald ins Finale ein.

Ganton/England –Das Viertelfinale hätte es verdient gehabt, das Finale zu sein. Hochklassig und spannend spielten Tejedo und Briem auf absolutem Top-Niveau. Dabei sah es fast immer sehr gut für die Spielerin aus, die im World Amateur Golf Ranking auf Platz 10 geführt wird, während die spanische Kontrahentin „nur“ auf Platz 31 steht, in diesem Jahr aber Titel für Titel abgeräumt hat, darunter die European Nations Championship und auch die German Girls Open in St. Leon-Rot.

Helen Briem ging in diesem Top-Match früh in Führung und die Spanierin glich aus. Daraufhin ging Briem mit einer Serie von Birdies erneut in Führung, dieses Mal sogar mit 3auf. Doch wieder glich Rocio Tejedo aus. Auf den Löchern 15, 16 und 17 reichte die zweite Birdieserie des Bundesadlers, um letztlich das Match doch zu gewinnen.
Nach diesem hart erkämpften Sieg war Helen Briem sehr happy: „Das erste Match gegen Rocio war echt gut. Wir haben beide echt gut gespielt und es waren schwere Bedingungen. Ich lag immer auf und habe auch sehr glatt gespielt. Ich habe sogar noch viele Chancen liegen gelassen, darunter zwei Putts unter zwei Meter Länge. Dafür hab ich an der 16 einen längeren Putt gelocht und an der 17 einen Putt aus eineinhalb Metern zum Birdie versenkt, nachdem Rocio ihren Par Putt aus sieben Metern gelocht hatte. Das war echt sehr ordentlich, was ich da gespielt habe.“

Halbfinale

Im Halbfinale legte Helen Briem gegen Isla McDonald-O'Brien vom Start weg den Turbo ein. Nach fünf Löchern stand es schon 4auf für die Deutsche. Dabei ist die Britin trotz ihrer Positon im WAGR in den 800er-Plätzen beileibe kein Fallobst. Im April hatte McDonald-O'Brien die Fairhaven Trophy gewonnen. Die Engländerin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, bis es nach Loch 14 nur noch 1auf für Schwarz-Rot-Gold stand. Zu diesem Zeitpunkt stand alles wieder auf des Messers Schneide.
Helen Briem zeigte nun aber, warum so viele Spielerinnen so großen Respekt vor ihr haben. Mit einem Eagle auf Loch 15 hieß es wieder 2auf für Briem. Am 16. Loch machte die jüngst 18 Jahre alt gewordene Spielerin einen Doppelbogey, sicherte sich aber auf dem 17. Grün endgültig das Finalticket mit dem zweiten 2&1-Sieg des Tages.

„Im Match gegen Isla lag ich sehr früh hoch in Führung. Dann habe ich ein paar Fehler gemacht, sowohl taktisch als auch schlagtechnisch. Ich habe kaum noch Fairways getroffen und tatsächlich ein paar Bälle verloren. Aber in den entscheidenden Momenten war ich dann wieder präsent und habe dann auch geliefert, wie zum Beispiel mit einem Eagle auf Loch 15.  An der 17 hab ich dann ein sehr, sehr gutes und schweres Up and down gemacht. Das war sehr, sehr wichtig“, schätzt die Finalistin ihre Leistung sehr analytisch ein.

Zweites Halbfinale

Im anderen Halbfinale geriet die Schwedin Meja Örtengren, die auch schon einmal Championesse in St. Leon-Rot bei der German Girls Open war, zum ersten Mal in dieser Woche mit einem Bogey an Loch 3 in Rückstand. Martina Navarro, die in dieser Saison bereits drei Siege in ihrem Heimatland Spanien errungen hat, notierte noch auf der Front Nine drei Birdies in Folge und wechselte mit 4auf auf die Back Nine. Nach Loch 11 stand es sogar 5auf für die Spanierin, aber die Favoritin aus Schweden blieb nordisch cool und glich tatsächlich auf dem 18. Grün wieder aus, so dass dieses Semifinale in die Verlängerung ging.
Am dritten Extraloch traf Meja Örtengren einen Bunker. Die Chance ließ sich Martina Navarro nicht mehr entgehen und jubelte über den Einzug ins Finale. Dieses ist am Sonntag auf 36 Löcher angesetzt und verspricht Spannung auf hohem Niveau.
Der Siegerin winken Einladungen zur Women's Amateur Championship, zu den US Girls' Junior Championship, eine Einladung zur Augusta National Women's Amateur Championship und als Krönung der Einstieg ins Final Qualifying der AIG Women's Open.