DM AK offen 23

Platzrekorde in Trier


17. August 2023 , Stefan Bluemer


Der Blick geht nach oben: Constantin Unger vom GC St. Leon-Rot geht als Leader in den zweiten Tag (@ DGV/stebl)
Der Blick geht nach oben: Constantin Unger vom GC St. Leon-Rot geht als Leader in den zweiten Tag (@ DGV/stebl)

Constantin Unger vom GC St. Leon-Rot startet ganz stark in die 77. Deutschen Meisterschaften der offenen Altersklasse, die in diesem Jahr erstmalig im Golf-Club Trier ausgetragen wird. Der Kurpfälzer braucht nur 65 Schläge und liegt mit sieben unter Par alleine in Führung. Auch bei den Damen gibt es für die gespielte Kombination einen ersten Platzrekord. Diesen teilen sich die beiden Co-Leaderinnen Katharina Hesse vom Frankfurter GC und Alena Oppenheimer vom GC Main-Taunus mit 69 (-3) Schlägen.

Ensch-Birkenheck – Nachdem am Abend vor der ersten Wettkampfrunde just in dem Moment der Himmel seine Schleusen ungewöhnlich heftig öffnete, als das Get-Together mit Grillbuffet beginnen sollte, war am Morgen danach alles wieder in bester Ordnung - weil die Greenkeeper sehr früh auf dem Platz waren, um für die 48 Damen und 73 Herren, die an den 77. Deutschen Meisterschaften teilnehmen, einen perfekten Rahmen zur Verfügung zu stellen.

Der Platz des gastgebenden Golf-Club Trier, der malerisch in den Weinbergen der Mosel eingebettet ist und viele schöne optische Eindrücke bietet, zeigte sich gnädig und so war es möglich, echtes Target-Golf zu spielen. Entsprechend gingen bei den Herren, die am ersten Tag den Morgen für sich hatten, die Scores tief in den Keller.
War vor diesem Tag noch darüber gesprochen worden, wie selten bisher auf den 6.248 Metern von den weißen Abschlägen Runden unter 70 Schlägen in die Wertung gebracht wurden. Und dies, obwohl zweimal die Tour School der Pro Golf Tour auf dem bergigen Platz vor den Toren Triers stattgefunden hat.

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Der seitdem gültige Platzrekord wurde am ersten Tag direkt deutlich unterboten. War bislang eine 68 tief, legte Constantin Unger vom GC St. Leon-Rot nun eine 65 (-7) vor, obwohl er gleich mal auf dem ersten Par 5 statt eines Birdies nur einen Bogey notieren durfte, nachdem er einen Schlag rechts ins Biotop gehauen hatte. Der 25-Jährige, der seit acht Jahren als Spieler der Mannschaft des GC St. Leon-Rot versucht hatte, beim Final Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf den Titel in die Kurpfalz zu holen und dies nun endlich beim zehnten Final Four seit Gründung der DGL geschafft hat, fing danach an, seine Schläge ins Grün immer näher an den Stock zu setzen. Nach drei Bällen, die im Matchplay geschenkt worden wären, gelang ihm noch ein viertes Birdie in Serie, indem er einen etwas längeren Putt versenkte. Auch auf der Back Nine kamen wieder vier Birdies, davon drei in Serie hinzu. Die Kirsche auf der Sahne der Torte wäre ein weiteres Birdie auf Grün 18 gewesen, aber der Putt lippte aus.  Zuvor hatte Unger zweimal um sein Par kämpfen müssen, aber auf dieser Runde gelang auch dies letztlich sicher.

Drei Birdies vom Start weg

Leon Breimer, einer von vier Spielern aus der Mannschaft des Serienaufsteigers GC Am Habsberg hatte die Ehre, den ersten Ball dieser DM zu schlagen. Der Bayer startete furios und knallte erstmal drei Birdies in Serie auf Platz, dessen ersten neun Löcher 1981 erbaut wurden. 1996 kamen weitere neun Löcher hinzu und ab 2016 wurde der Platz in mehreren Phasen behutsam den aktuellsten Anforderungen angepasst.
Der Platz, wie er sich 2023 präsentiert, scheint den Athleten zu liegen, denn nicht nur Constantin Unger mit seiner 65, sondern auch Leon Breimer mit seiner 66 und Eric Dörrenberg vom GC München Valley mit einer 67 brachten absolute Top-Ergebnisse zum Recording.
Insgesamt blieben sechs Spieler unter 70 und 19 Spieler unterschrieben Scores unter Par, darunter auch Malte von Blankenfeld. Der Athlet vom Frankfurter GC weiß als einziger Spieler des Feldes, wie es sich anfühlt, die Goldmedaille als Deutscher Meister der AK offen zu bekommen. Der Hesse hatte 2020 in München Valley den Titel gewonnen.

Damen in der Sonne

Katharina Hesse, die letzte Woche mit der Mannschaft des Frankfurter GC die Rückkehr in die 1. Bundesliga gefeiert hat, ging nicht nur im ersten Flight der Damen auf die Runde, sondern lieferte auch den ersten tiefen Score ab. Die aus Norddeutschland stammende Spielerin des sportlich ausgerichteten Traditionsvereins aus der Main-Metropole startete zwar mit einem Bogey, brachte aber fünf Birdies unter und unterschrieb am Ende eine 69 (-3).

„Meine Eisen waren echt super. Ich habe viel an die Pinne gehauen und dann auch gelocht, allerdings habe ich auch zwei kurze Birdieputts liegen lassen“, berichtet die 22-Jährige von der Runde, die am Nachmittag im strahlenden Sonnenschein gespielt wurde.
Der Platz sei mega anspruchsvoll, so Hesse. „Physisch sehr fordernd, aber man muss auch mit Köpfchen spielen, vor allem vom Tee“, ist die zukünftige Erstligaspielerin sehr vom Austragungsort der DM 2023 angetan.
Auch Alena Oppenheimer kam mit einer 69 (-3) vom Platz. Die routinierte Spielerin des GC Main-Taunus blieb auf der anspruchsvollen Anlage im Moseltal sogar bogeyfrei.
„Ich bin den Platz schon mehrfach gelaufen, weil mein Bruder hier Q-School gespielt hat. Dadurch fühle ich mich hier schon recht wohl.  Besonders gut gefallen mir die Grüns, weil sie schnell und treu sind. Mein Spiel vom Tee und mein Approachgame waren heute super solide. Ich habe fast jedes Fairway getroffen und 16 Grüns in Regulation angespielt. Das Birdie an Loch 11 war sogar knapp an einem Hole in One vorbei. Alles in allem hat sich die Runde daher sehr entspannt angefühlt“, war Oppenheimer mit dem Tag sehr zufrieden.

Drei weitere Spielerinnen blieben unter Par. Auf Platz drei liegt zunächst Jessica Hilbert vom GC Domäne Niederreutin, die vier Birdies notierte, davon drei in Serie. Mit den zwei Bogeys blieb es bei 70 (-2) Schlägen.
Zwei Athletinnen teilen sich den vierten Platz mit einem Zähler unter Par: Emilia von Glahn, die für den GC Hubbelrath in der 1. Bundesliga spielt und Olivia Meinecke vom Lokalrivalen Düsseldorfer GC.
Die amtierende Deutsche Lochspielmeisterin Sirah Steinhoff vom Hamburger GC hatte einen grundsoliden Start in diese DM AK offen. Den Score mit Even Par und Platz sechs teilt das Nordlicht sich mit Finja Wietschorke vom GC Hannover und Sophie-Charlott Hempel vom Ersten GC Westpfalz.

Helfer

Der GC Trier legt sich grandios ins Zeug, um den Spitzenspielern aus ganz Deutschland einen tollen Rahmen zu bieten. Nicht weniger als 65 Helfer stehen bereit, um als Starter oder Vorcaddie die Athleten zu betreuen. Fast auf jeder Bahn stehen aufmerksame Vorcaddies und helfen dabei, alle Bälle schnell zu finden.

Start Tag zwei

Am zweiten Wettkampftag gehen die Damen am Morgen ab 8.00 Uhr auf die Runde. Die Herren starten ab 12.10 Uhr.