Womens Open
Lohngerechtigkeit im Golf: ‚Es ist noch ein weiter Weg‘
10. August 2023 , Daniel Dillenburg
Auch die Women’s Open folgt dem Trend einer Preisgelderhöhung und ist damit ebenfalls bestrebt, auf lange Sicht mit den Männern gleichzuziehen. Die englische Solheim-Cup-Spielerin Mel Reid spricht von einer schwierigen Aufgabe.
Im Vorfeld der Women’s Open (10. bis 13. August) hatte Titelsponsor AIG eine erfreuliche Nachricht zu verkünden: Der US-Amerikanische Versicherungskonzern hat sein Engagement für den Frauengolfsport bekräftigt und seine Partnerschaft mit der R&A als Titelsponsor der AIG Women's Open bis 2030 verlängert. Zudem wurde das Gesamtpreisgeld, um das es in dieser Woche in Walton Heath geht, bekanntgegeben.
Insgesamt werden beim letzten Major des Jahres, bei dem mit Esther Henseleit, Olivia Cowan, Patricia Isabel Schmidt, Chiara Noja und Chiara Horder auch fünf Deutsche dabei sind, neun Millionen US-Dollar ausgeschüttet – die Siegerin erhält 1,35 Millionen. Damit liegt man zwar immer noch deutlich unter dem Preisgeld des männlichen Pendants, bei dem Brian Harman vor wenigen Wochen mit satten drei Millionen US-Dollar nach Hause ging, jedoch kann die Erhöhung als eine weitere positive Entwicklung in Richtung Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen im Profigolf gedeutet werden.
Ist eine Lohngerechtigkeit absehbar?
Bei strahlendem Sonnenschein im englischen Surrey eröffnete Mel Reid die Women’s Open 2023 mit dem ersten Abschlag. Im Anschluss an ihre Even-Par-Runde wurde die Engländerin auch auf die jüngsten Entwicklungen samt Preisgelderhöhung angesprochen. „Ich denke, wir haben noch einen weiten Weg vor uns, aber es ist cool, dass die Sponsoren uns den Respekt zollen, den wir verdienen, und ihr Geld dort einsetzen, wo es hingehört“, so die Solheim-Cup-Spielerin zum Thema Lohngerechtigkeit. Gleichwohl müsse auch sie feststellen, dass die Herren ein ordentliches Tempo vorlegen, das nur mit Mühe mitgegangen werden kann.
„Das Spiel der Männer ist absolut verrückt geworden“, meint Reid in Bezug auf die rasant steigenden Preisgelder. Es werde eine schwere Aufgabe sein, mit ihnen gleichzuziehen und auch die 35-Jährige wisse nicht, ob es jemals passieren wird. Doch zumindest die Entwicklung sei sehr erfreulich: „Als ich das erste Mal bei der British Open gespielt habe, war es ein astronomischer Unterschied zu heute. Für die Mädchen ist es natürlich toll, dass sie jetzt rauskommen und ihren Lebensunterhalt verdienen können.“
So lang der Weg also auch erscheinen mag, jeder Schritt, wie der in dieser Woche bei der Women’s Open, wo allein in den vergangenen drei Jahren das Preisgeld verdoppelt wurde, ist einer in die richtige Richtung.
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