Morgenstund mit goldiger Aussicht

Tiger Christensen schließt früh am Morgen des dritten Wettkampftages zu den Leadern auf, als er seine zweite Runde beendet. Am Nachmittag kann der Falkensteiner bei der Europameisterschaft der Herren in Estland die Führung nicht ganz verteidigen, startet aber mit wenig Rückstand aussichtsreich in das Finale um Titel und Medaillen.

Pärnu/Estland – Auch am dritten Tag der EM in Estland gingen die Scores tief. Sehr tief. Der Italiener Riccaro Fantinelli schraubte den Wert für die tiefste Runde des Turniers vor dem letzten Akt, der am Samstag zur Aufführung kommt, auf 63 Schläge, neun unter Par, wobei er die Front Nine mit 30 Schlägen, also sieben unter Par ging. Da die Back Nine nur Par 35 aufweist, wäre eine 59 möglich gewesen, wenn der Spieler des Fioranello GC sein Spiel in ähnlicher Weise fortgesetzt hätte. So aber blieb es bei einer fabelhaften Runde, die den Römer bis in die Top Ten vorspülte, nachdem er zuvor 69 und 67 Schläge gebraucht hatte.

Christensen etwas verhaltener

Nachdem Tiger Christensen in aller Herrgottsfrühe raus musste, um die letzten drei Bahnen seiner zweiten Runde zu spielen, ging er als Co-Leader in die dritte Runde. Am Morgen stand der Hamburger schon deutlich vor sechs Uhr auf der Driving Range, um sich unter den Augen von Roland Becker, der als Co-Trainer von Bundestrainer Christoph Herrmann vor Ort die Bundesadler gemeinsam mit Moritz Lampert betreut, gewissenhaft und professionell vorzubereiten.
Zwischen den drei Löchern am Morgen und den 18 Löchern des Nachmittags lagen etliche Stunden Pause, die das Nordlicht für einen Nap nutzte und nach dem Mittagessen dann neu aufsetzte. In dieser Konstellation war es nicht leicht, die volle Konzentration zu halten. Und so kam es, dass der Spieler des Hamburger GC mit einem Bogey in Runde drei startete und auf Loch neun zum ersten Mal bei dieser EM ein zweites Bogey notieren musste. Unter dem Strich stand für diese dritte Runde eine solide 70, so dass Christensen zwar die Führung abgeben musste, aber von Platz vier mit nur vier Schlägen Rückstand auf den Leader in die Finalrunde starten wird.

Tiger Christensen am Nachmittag | © DGV

Unzufrieden war Tiger Christensen nicht: „Der Tag war gut. Die Konditionen waren heute mit starkem Wind ein bisschen schwieriger, aber im Grunde bin ich sehr zufrieden mit der soliden Runde.“

Breimer verbessert, aber unglücklich

Leon Breimer vom GC am Habsberg hat seine Bogeys offenbar alle am ersten Tag verbraucht. Da war der Bayer an sechs Bahnen über Par geblieben und hatte eine 75 (+3) unterschrieben. Am zweiten Tag zeigte Breimer sich deutlich verbessert und unterschrieb eine 67 (-5), bei der er zwar einen Doppelbogey in die Bücher nehmen musste, ansonsten seine Karte aber sauber hielt und er neben fünf Birdies noch einen Eagle auf Loch 18 schoss.
Am dritten Tag blieb die Karte von Leon Breimer blitzsauber und mit sechs Birdies schraubte er seinen Score auf 66 (-6) Schläge. Die Hypothek des ersten Tages war allerdings doch zu hoch, so dass er unglücklich mit gesamt acht unter Par am Cut der besten 60 Spieler scheiterte.
Dieses Schicksal teilte der Bayer mit etlichen Spielern, die in Schwarz-Rot-Gold am Abend unter der Cut-Linie standen.
Neben Tiger Christensen, der am Finaltag um Titel und Medaillen spielen wird, hat sich Tim Tillmanns vom GC Hösel auf Rang 26 für die Finalrunde qualifiziert. Der Athlet, der Deutschland auch bei der nächste Woche anstehenden Team-EM vertreten wird, brachte nach 66 und 70 Schlägen nun eine Scorekarte mit 68 Schlägen ins Clubhaus.
Wolfgang Glawe vom GC Mannheim-Viernheim klettert mit seiner zweiten 69 (-3) bis auf Rang T36.
Vierter Deutscher im Cut ist Thomas Schmidt vom GC Hösel, der sich mit 68, 69 und 68 Schlägen ebenfalls auf T36 für die Finalrunde qualifizierte.

Startzeiten

Am Final-Samstag wird Tiger Christensen um 12.40 Uhr starten. Elf Minuten seinem Flight geht nur noch der Leaderflight raus.
Um 10.28 Uhr ist Thomas Schmidt der erste Deutsche, der auf Tee 1 stehen wird. Um 10.50 Uhr folgt Wolfgang Glawe und Tim Tillmanns wird ab 11.01 Uhr versuchen, weitere Plätze gutzumachen.