BMW Int. Open
Deutsche in Position, Paul verletzt
22. Juni 2023 , Thomas Kirmaier
Starke Deutsche und ein frühes Hole-in-One: Runde eins der BMW International Open konnte wegen Gewitters am Abend nicht ganz zu Ende gespielt werden. Ein deutscher Hoffnungsträger musste schon vor dem ersten Drive im GC München Eichenried verletzt aufgeben.
Lang mussten sie nicht warten, bis das erste Hole-in-One eingetütet war. Der Japaner Takumi Kanaya hatte in den frühen Morgenstunden von Runde eins der BMW International Open das Glück, eine „1“ auf die Karte zu schreiben. An der zehnten Bahn gestartet, lochte er auf Bahn 12 direkt vom Tee weg ein. 155 Meter, Par 3, Eisen 9, drin. Großer Jubel nicht nur beim Spieler selbst, sondern auch bei den Veranstaltern, denn das Hole-in-One ist auch ein Eagle und das spült Geld für den guten Zweck in eine Kasse.
Das langfristig angelegte Engagement „Eagles for Education“ feiert bei der BMW International Open 2023 in München Eichenried nämlich Premiere. BMW wird für jedes Eagle, das in Turnierrunden erzielt wird, jeweils 1.000 Euro spenden. Das Geld ist bestimmt für die Organisationen JOBLINGE und „Kick ins Leben“, mit denen die BMW Group schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Bildung und Zukunftschancen für alle ist das Motto. 73 Eagles waren es im Vorjahr gewesen. Gute Aussichten.
Keine Chance mehr auf einen Turniersieg hat Yannik Paul. Der Ryder-Cup-Anwärter sollte am frühen Morgen bei besten Bedingungen (22 Grad, leichter Wind, viel Sonne) gemeinsam mit seinen Landsleuten Max Kieffer und Nick Bachem auf die Runde gehen. Daraus wurde nichts, denn Paul musste seine Teilnahme kurzfristig absagen. „Ich bin am Boden zerstört. Ich habe wirklich alles versucht, aber die Schmerzen haben es mir unmöglich gemacht“, so Paul, den eine Rückenverletzung zur Aufgabe zwang. Auch Thomas Bjørn, BMW International Open-Sieger der Jahre 2000 und 2002, ist nicht mehr dabei. Den Dänen plagen Schmerzen in der Schulter.
Impressionen von Tag eins
Bleiben 21 Deutsche übrig. Und von denen erwischten gleich mehrere einen äußerst erfolgreichen Auftakt ins Heimspiel in Bayerns Landeshauptstadt. Hurly Long zum Beispiel. Der Olympionike brachte eine bogeyfreie 68 (-4) nach Hause und war erster Deutscher im Clubhaus. „Das hat sehr viel Spaß gemacht, der Platz ist in einem fantastischen Zustand, die Grüns sind perfekt. Das war heute nicht mein bestes, aber schlaues Golf. Das Rough ist nicht dick, aber sehr trocken, was die Gefahr für Flyer erhöht“, so Long. Man muss also aufpassen in Eichenried. Hellwach sein.
Das waren auch Marc Hammer, Max Kieffer und Lokalmatador Thomas Rosenmüller, der eigentlich auf der Korn Ferry Tour unterwegs ist, sich das Heimspiel auf jener Anlage, auf der er golferisch groß geworden ist, nicht entgehen lassen wollte. Hammer, Kieffer und Rosenmüller benötigten jeweils noch einen Schlag weniger als Long und gehören mit gesamt -5 (67) zur Spitzengruppe nach 18 Löchern. Besser waren zum Auftakt am Donnerstag nur der Franzose Adrien Saddier, der Italiener Edoardo Molinari und der Japaner Rikuya Hoshino (alle 66/-6). Saddier: „Das war eine tolle Runde. Ich habe das Gefühl, das in meinem Spiel derzeit alles sitzt. Es hilft immer, einen guten Start zu haben, aber das war erst der erste Tag. Es sind noch drei übrig.“ Dabei ist Runde eins noch nicht einmal komplett zu Ende gespielt, denn wegen Gewitters am späten Abend musste vorzeitig abgebrochen werden.
Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Vor allem die deutschen Spieler sind heiß auf das Heimspiel in München. „Das ist mit Abstand mein Lieblingsturnier. Es hat so viel Geschichte, es ist ein besonderer Ort hier und es herrscht immer eine so gute Atmosphäre. Das sorgt auch immer für Druck, aber ich möchte es auf jeden Fall genießen, und das ist mir heute gut gelungen. Der Platz spielt sich ziemlich einfach, weil die Grüns ziemlich weich sind und das Rough nicht mehr so hoch wie früher. Die Fahnenpositionen waren heute ziemlich schwer. Man hatte zwar viele Chancen, aber wenn man die Schläge verfehlt hat, ist man auf einigen Löchern in Schwierigkeiten geraten“, erklärte Max Kieffer, der mit seinem Auftakt auf jeden Fall zufrieden sein konnte.
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