Hört es der Ball, wenn man ihn anspricht?

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal mit Kristof Kritisch und Kay Kucktgenau, die beobachten, wie Karl Kommtsonstnichtunterdenball seinen Ball ganz besonders anspricht.

Die Situation: 

Kristof Kritisch und Kay Kucktgenau stehen auf dem Fairway und warten, wie Karl Kommtsonstnichtunterdenball im Semirough seinen Ball schlägt. Karl fummelt an ein paar losen Grashalmen, dann wischt er ein paar Blätter zu Seite und schaut die Lage gründlich an. Dann nimmt er sein „Wunderholz“ für Schläge aus dem Rough und spricht den Ball an. Und immer noch. Und ganz fest.

Und der Schlägerschaft biegt sich etwas durch, so gründlich spricht er den Ball an. Dann fliegt der Ball und kommt tatsächlich bis auf das Grün.

„Toll, mit zwei auf dem Grün, das habe ich hier nicht oft“, freut sich Karl, wird aber von Kristof und Kay unterbrochen, die anders gezählt haben.

Wie haben die beiden Mitspieler gezählt?

Die Lösung:

Kay und Kristof rechnen den Abschlag, und dann erst einmal zwei Strafschläge, da Karl seinen Schläger offensichtlich hinter dem Ball auf den Boden drückt und damit Gras hinter dem Ball flach drückt. Nach Regel 8.1b(4) darf der Schläger nur leicht (mit seinem Eigengewicht) hinter den Ball gesetzt werden. Wenn sich der Schaft dabei verbiegt, wird offensichtlich mehr Druck ausgeübt als mit dem Eigengewicht des Schlägers zu erreichen wäre.

Dies ergibt einen Verstoß gegen Regel 8.1a und zwei Strafschläge. Erst danach kommt der vierte Schlag, der auf dem Grün landete.