Kurzes Spiel

Was nun – Chip oder Pitch?


22. Mai 2023 , Felix Grewe


Chip oder Pitch? Manchmal ist die Entscheidung auch für Profis wie Max Homa nicht einfach.
Chip oder Pitch? Manchmal ist die Entscheidung auch für Profis wie Max Homa nicht einfach. | © golfsupport.nl

Manchmal kann es schwierig sein, sich zwischen Chip und Pitch zu entscheiden. Paul Dyer verrät, wie Sie in einer solchen Situation vor dem Grün die richtige Wahl treffen.

Schon die Frage ist falsch gestellt, findet Paul Dyer. Ob Sie chippen oder pitchen sollten, um Ihren Ball auf das Grün zu befördern, ist oftmals nicht eindeutig zu beantworten. Klar ist: Ein Chip ist ein Ball, der kurz fliegt und dann weit ausrollt. Ein Pitch hingegen fliegt weiter und rollt kürzer. Dyer, der zu den bekanntesten Golfcoaches in Europa zählt und auch als Vorstand der PGA of Germany fungiert, erklärt in einem Video auf seinem YouTube-Kanal, warum Sie sich nicht an den Definitionen von Chip und Pitch festklammern sollten – sondern besser situationsbedingt entscheiden, mit welcher Bewegung Sie Ihren Ball ans Ziel bringen. „Chippen oder pitchen beschreibt nicht, was der Golfer tut, sondern was der Ball macht“, sagt Dyer. Was er meint: Obwohl beiden Schlägen klare Merkmale in den Bewegungsabläufen zuzuordnen sind, kann manchmal auch ein Schlag gefragt sein, der weder exakt dem klassischen Chip noch einem Pitch entspricht. 

Wie soll der Ball fliegen?

Im Video erklärt Dyer die knifflige Frage anhand folgender Situation: Sein Ball liegt vor einem Bunker, der das Grün bewacht. Bis zur Fahne sind es etwa 20 bis 25 Meter. Die Ausgangslage ist also diese: Der Ball muss rund 15 Meter fliegen, damit er den Bunker sicher überquert, anschließend sollte er im besten Ball knapp zehn Meter bis zur Fahne rollen. 

Dyer visualisiert zunächst den idealen Landepunkt seines Balls. Dann beantwortet er die Schlägerfrage: Welches Arbeitsgerät eignet sich für die Herausforderung am besten? Seine Wahl fällt auf ein Sandwedge mit einem Loft von 56 Grad, „aber nicht, weil es ein Chip oder ein Pitch ist, sondern weil es der Schläger ist, den ich für diese Aufgabe brauche“, sagt Dyer.

Mehr visualisieren, weniger nachdenken

Würde sich die Fahne weiter am hinteren Ende des Grüns befinden, so würde Dyer möglicherweise zu einem Pitchingwedge greifen, damit der Ball weiter ausrollen könnte. „In diesem Fall spiele ich den Ball und fokussiere mich auf den Landepunkt, den Ausrollweg und meine vorgestellte Flughöhe“, erklärt Dyer. Es geht also vor allem darum, genau zu visualisieren, was geschehen soll – und weniger darüber nachzudenken, welche Technik dafür notwendig ist. 

Im Video beweist Dyer, natürlich, dass genau diese Strategie zum Erfolg führt. Er zirkelt den Ball über den Bunker aufs Grün. Am Ende landet er so dicht an der Fahne, dass der Pro zum Einlochen vermutlich nur noch einen Putt benötigen wird. 

Ob sein Schlag ein Chip oder ein Pitch war? Klicken Sie sich unten ins Video und entscheiden Sie selbst! Und dann machen Sie sich auf den Weg in Ihrem Golfclub. Nehmen Sie sich einen Korb mit Bällen und experimentieren Sie mit Dyers Tipp, indem Sie weniger darüber nachdenken, ob Sie entsprechend Ihrer bisherigen Definition chippen oder pitchen sollten, sondern sich stattdessen die ideale Flugbahn Ihres Balls vorstellen und die dafür nötige Bewegung ausführen. Dann ist die Chance groß, dass er sein Ziel erreicht...  


 

Chip oder Pitch? Entscheiden Sie selbst!