Tour-Vorschau
Champions-Major und LPGA-Match-Play
23. Mai 2023 , Daniel Dillenburg
Bernhard Langer und Alex Cejka reisen zum zweiten Champions-Major des Jahres. Esther Henseleit hofft auf eine Marathon-Woche auf der LPGA Tour. Zudem steht auf der DP World Tour die Hamburg-Generalprobe auf dem Programm. Die Tour-Vorschau:
Major: Senior PGA Championship
Fields Ranch East, Texas, 25. bis 28. Mai
Die dritte Major-Woche in Folge steht an. Nach der Regions Tradition und der PGA Championship ist nun das traditionsreichste Champions-Major an der Reihe. Die Senior PGA Championship wurde erstmals 1937 ausgetragen und ist damit das älteste der fünf Majors auf der PGA Tour Champions. Für die europäische Legends Tour ist es das erste Major des Jahres. Dies war aber nicht immer der Fall. Erst seit 2007 erkennt die Legends Tour das Major als offizielles Turnier ihres Kalenders an. Seitdem konnten fünf Europäer die Senior PGA Championship gewinnen – darunter auch zwei Deutsche.
2017 triumphierte Bernhard Langer im Trump National Washington, D.C., wo in dieser Woche die LIV Golf League gastiert. Damals gewann der Champions-Rekordsieger mit einem Schlag Vorsprung auf Vijay Singh. Vier Jahre später machte es ihm Alex Cejka nach. Im Southern Hills Country Club feierte der damalige Rookie seinen zweiten Major-Erfolg innerhalb weniger Wochen. In dieser Woche würden beide natürlich gerne ihren jeweiligen Erfolg wiederholen. Vor allem Cejka ist dies bei seiner aktuellen Form auch zuzutrauen. Drei seiner vergangenen vier Turniere beendete er unter den Top Ten. Langer kommt im selben Zeitraum auf ein Top Ten.
Eine erste Bewährungsprobe steht dem Austragungsort bevor. Fields Ranch East in Frisco, Texas, ist das neue Zuhause der PGA of America und wurde entsprechend auf Vordermann gebracht. Die Golfwelt wird in den nächsten Jahren nämlich häufiger nach Frisco blicken. Insgesamt sollen hier 23 Profi-Events in zwölf Jahren stattfinden. Darunter auch die PGA Championship (2027 & 2034) und der Ryder Cup. Die Senior PGA Championship ist so etwas wie der erste Testballon für die neue PGA-Anlage in Frisco.
Der Neuseeländer Steven Alker tritt als Titelverteidiger an. Steve Stricker gilt als Führender des Charles Schwab Cup als Top-Favorit. Der US-Amerikaner konnte mit der Regions Tradition bereits das erste Major des Jahres gewinnen.
LPGA Tour: Bank of Hope LPGA Match-Play
Shadow Creek, Nevada, 24. bis 28. Mai
Fünf Tage. Sieben Runden. Circa 126 Löcher. Wer das LPGA Match-Play als Champion beenden möchte, benötigt Ausdauer. Sowohl körperlich als auch mental gehört dieses Event in Las Vegas, Nevada, zu den anstrengendsten des Jahres. Doch genau das macht den Reiz eines Match-Play-Events aus. Es unterscheidet sich von den anderen regulären Turnieren. Wobei in dieser Saison gleich drei Events im Match-Play-Format stattfinden. Die International Crown ging bereits vor einigen Wochen über die Bühne und wurde vom thailändischen Team gewonnen. Und dann wäre da noch der Solheim Cup im September, wo die besten Europäerinnen gegen die Top-Auswahl der USA antreten.
Beides sind Events mit limitiertem Teilnehmerinnenfeld. Das LPGA Match-Play, erstmals 2021 ausgetragen, gewährt Startplätze für insgesamt 64 LPGA-Spielerinnen. Aufgeteilt in 16 Gruppen qualifizieren sich die jeweiligen Tabellenersten für das Wochenende. Nach den Achtel- und Viertelfinals am Samstag stehen vier Halbfinalistinnen für den Finaltag fest. Den besten Spielerinnen im Eins-gegen-eins steht also eine lange Woche bevor. 2021 ging unter anderem Sophia Popov über die volle Distanz, als die ehemalige Open-Siegerin erst im Finale von der US-Amerikanerin Ally Ewing bezwungen wurde.
Die Südkoreanerin Eun-Hee Ji führt das Feld in dieser Woche als Titelverteidigerin an. Sie ist eine von mehreren Major-Siegerinnen auf der Startliste. Brooke Henderson (Kanada), Jeongeun Lee6 (Südkorea) und Anna Nordqvist (Schweden) ergänzen das Major-Aufgebot in Shadow Creek. Ein lang ersehntes LPGA-Comeback auf US-amerikanischem Boden feiert Linn Grant, die seit 2022 wegen ihres Impfstatus nicht in die USA einreisen durfte. Bei der Aramco Team Series in Florida in der vergangenen Woche spielte sie sich bereits auf der Ladies European Tour warm.
Esther Henseleit ist als einzige Deutsche gemeldet und hofft nach zuletzt drei verpassten Cuts in Folge auf eine Trendwende. Die 24-Jährige ist zum zweiten Mal bei dem mit 1,5 Millionen US-Dollar dotierten Event dabei.
DP World Tour: KLM Open
Bernardus Golf, Niederlande, 25. bis 28. Mai
Eine Woche vor der Porsche European Open macht die DP World Tour in den Niederlanden Halt. Hier findet zum dritten Mal in Folge eines der ältesten Profiturniere Europas im neuen Bernadus Golf statt. Die KLM Open hatte bereits 70 Jahre vor Gründung der European Tour ihre Premiere und ist seit Beginn an Teil des Tour-Kalenders. Für deutsche Spieler war dieses Event schon immer erfolgsversprechend. Bernhard Langer, Sven Strüver, Tobias Dier und Martin Kaymer konnten die niederländische Meisterschaft bereits gewinnen. Zudem wurde Matti Schmid 2021 Zweiter und feierte sein bislang bestes Ergebnis auf der DP World Tour.
Schmid ist auch in dieser Woche mal wieder auf der DP World Tour am Start. 2023 stand bislang ganz im Zeichen der PGA Tour. Hier spielte Schmid elf Turniere, von denen er drei in den Punkten beendete. Sein einziger Saisonauftritt auf der DP World Tour geht in den Dezember zurück, als er starker Vierter in Südafrika wurde. In dieser Woche ist der 25-Jährige einer von zehn Deutschen, die an dem mit zwei Millionen US-Dollar dotierten Turnier teilnehmen. Die anderen sind Marcel Siem, Nick Bachem, Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Freddy Schott, Maximilian Schmitt und Maximilian Kieffer. Sie alle wollen für das Heimspiel in Hamburg in Schwung kommen.
Als Top-Favorit geht Victor Perez in die KLM Open. Der Franzose ist nicht nur Titelverteidiger, sondern sammelte obendrein noch ordentlich Selbstvertrauen bei der PGA Championship in der vergangenen Woche. Hier wurde der 30-Jährige geteilter Zwölfter.
Ladies European Tour: Belgian Ladies Open
Naxhelet Golf Club, Belgien, 26. bis 28. Mai
Auch die Ladies European Tour steuert langsam, aber sicher auf ein deutsches Event zu. Vom 15. bis 18. Juni findet im Golf & Country Club Seddiner See das Amundi German Masters statt. Bis dahin stehen noch drei Turniere auf dem Programm. Den Anfang macht die Belgian Ladies Open, bevor es für zwei Stopps nach Schweden geht. In dieser Woche geht es in den Naxhelet Golf Club, wo im Rahmen des US Women’s Open Qualifyings am Tag nach dem Finale einige Major-Tickets vergeben werden. Dort werden dann auch insgesamt 13 deutsche Damen antreten und über 36 Löcher ihren Major-Platz buchen wollen.
Einige Spielerinnen aus dem guten Dutzend sind auch schon bei der Belgian Ladies Open am Start. Namentlich sind dies Leonie Harm, Sophie Witt, Chiara Noja, Patricia Isabel Schmidt, Alexandra Försterling, Laura Fünfstück, Helen Tamy Kreuzer, Karolin Lampert und Olivia Cowan. Letztere spielte in der vergangenen Woche in Florida um den Titel bei der Aramco Team Series mit und wurde letztlich geteilte Dritte. Eine erfolgreiche Titelverteidigung wird es in Belgien definitiv nicht geben. Linn Grant präferiert einen Start beim parallel stattfindenden LPGA-Event.
Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:
PGA Tour: Charles Schwab Challenge
Colonial Country Club, Texas, 25. bis 28. Mai
Stephan Jäger
Korn Ferry Tour: Visit Knoxville Open
Holston Hills Country Club, Tennessee, 25. bis 28. Mai
Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller
Epson Tour: Mission Inn Resort and Club Championship
El Campeon Golf Course, Florida, 26. bis 28. Mai
Sophie Hausmann
Challenge Tour: Copenhagen Challenge
Royal Golf Club, Dänemark, 25. bis 28. Mai
Maximilian Rottluff, Velten Meyer, Philipp Katich, Dominic Foos, Yannick Schütz, Lukas Euler, Michael Hirmer, Jannik de Bruyn und Marc Hammer
LIV Golf League: D.C.
Trump National Golf Club Washington D.C., 26. bis 28. Mai
Martin Kaymer