Kurzes Spiel

So gelingt der Chip über den Bunker


15. Mai 2023 , Felix Grewe


Für einen Profi wie Collin Morikawa ist der Chip über einen Bunker in der Regel keine große Herausforderung – für viele Amateure dagegen schon.
Für einen Profi wie Collin Morikawa ist der Chip über einen Bunker in der Regel keine große Herausforderung – für viele Amateure dagegen schon. | © Mike Mulholland/Getty Images

Der Bunker zwischen Ball und Grün macht einen einfachen Chip für viele Amateure zu einer großen Herausforderung. Die ehemalige Tourspielerin Martina Eberl zeigt im Video, wie Sie diese problemlos meistern.

Für viele Freizeitspieler ist der Chip über den Bunker einer der schwierigsten auf der Runde. Der Sand lauert als drohende Gefahr zwischen Ball und Grün. Die Gedanken kreisen um das Szenario, das jeder Golfer unbedingt vermeiden möchte – einen verkorksten Schlag, der im Bunker landet und die Situation nur noch schwieriger macht. Und weil die Gedanken sich darum drehen, verkrampfen die Arme und Hände ein wenig, der kurze Schwung wird hektisch und es passiert genau das, was bloß nicht passieren sollte. 

Tipps von der Proette

Martina Eberl, die von 2002 bis 2012 als Proette überwiegend auf der europäischen Damentour unterwegs war und seit 2011 ihre eigene Golfakademie betreibt, erklärt in einem Video auf ihrem YouTube-Kanal, der der tückische Schlag über den Bunker – egal, ob Chip oder Pitch – gelingt. 

Den ersten Fehler, den Amateure oft begehen, beschreibt Eberl so: „Viele denken, sie müssten den Ball hoch spielen und ganz viel machen, damit der Ball in die Luft geht. Aber letztlich muss ich den Ball nur im Flug Richtung Grün bringen“. Bedeutet: Ob dazwischen ein Bunker ist oder nicht, spielt keine Rolle. Anders wäre es, stünde ein Baum im Weg. „Dann müsste ich anfangen, mit dem Speed zu arbeiten, den Schläger schneller zu machen, die Handgelenke einsetzen“, erklärt Eberl. 

Der passende Schläger

Doch der Bunker, so der Tenor der ehemaligen Tourspielerin, ist lediglich ein mentales Hindernis. Um das zu bewältigen, braucht es einen soliden Schlag – und einen freien Kopf. Eberl selbst greift in ihrem Video zu einem Lob-Wedge, dessen Schlägerkopf mit 60 Grad Neigung den Ball automatisch leichter in die Luft befördert. Der Effekt: Nach dem Aufspringen auf dem Grün rollt er nicht mehr so weit. Eberl dreht den Schläger zudem ein wenig auf, „aus 60 Grad mache ich ungefähr 70 Grad“. Das Setup gleicht dem eines klassischen Schlags im kurzen Spiel. Der Ball liegt etwas weiter vorn, das Gewicht ist deutlich auf das linke Bein (bei Rechtshändern) verlagert – das ist der wichtigste Aspekt, den Sie bei diesem Schlag beachten sollten. 

Einfache Bewegung

„Dann führe ich den Schläger gerade zurück und gerade durch“, erklärt Eberl. Sie demonstriert den Schlag natürlich im Video – und zirkelt den Ball so aufs Grün, wie es sich jeder Amateur auf in seinem Spiel wünscht. Für größere Distanzen empfiehlt Eberl den sogenannten Pitch-Chip, bei dem der Oberkörper etwas stärker rotiert – sie erklärt den Schlag in einem anderen Video auf ihrem Kanal. 

Der letzte Tipp von Eberl: „Fokussiert euch darauf, wo ihr hin wollt. Und nicht darauf, wo ihr nicht hin wollt.“ Also, an die Fahne denken und nicht an den Bunker! 

 

Im Video: So chippen Sie über einen Bunker