Bildung
Sport-Stipendium an der Elbe
28. April 2023 , Christopher Tiess
Seit 2016 stellen der Hamburger GC und die Hochschule Fresenius ein Stipendium für begabte Golfspielerinnen und -spieler zur Verfügung. Das Ziel: auch jene im Leistungs-Golfsport zu halten, die nicht ans US-College gehen.
Inzwischen ist es Gang und Gebe: talentierte junge Leistungsgolfer gehen nach ihrem Abitur in die USA, weil sie dort Sport und Hochschulstudium miteinander verbinden können. Oftmals spielen Stipendien eine Rolle – die Spielerinnen und Spieler werden bei ihren Hochschulgebühren substanziell unterstützt. Zudem sind Studium und Sport auch zeitlich bestmöglich aufeinander abgestimmt. Als Gegenleistung stellen die geförderten Talente ihre golferischen Fähigkeiten in den Dienst ihrer College-Mannschaft. Eine klassische Win-Win-Situation.
In Deutschland sind solche Angebote allerdings deutlich schwerer zu finden. Das Stipendienwesen für Sporttalente befindet sich hier noch in den Kinderschuhen. Ein nicht unerheblicher Grund ist die gänzlich andere Organisation des Sports. Während in den USA die Hochschulen auch die Funktion von Sportvereinen haben, sind die Bildungs- und Sportträger hierzulande in der Regel voneinander getrennt. Dass es dennoch Wege gibt, zeigt die Initiative vom Hamburger Golf Club und der Hochschule Fresenius. Dr. Uta Lieberum, Prodekanin des Fachbereichs Wirtschaft und Medien, erklärt die Motivation der Hochschule Fresenius Hamburg: „Wir möchten junge talentierte Sportler:innen ermutigen und unterstützen, ein Studium zu ergreifen und erfolgreich abzuschließen. Die Flexibilität im berufsbegleitenden Studium ermöglicht es den Golferinnen, parallel zum Leistungssport einen Bachelor-Abschluss zu erwerben!“
Christian Lanfermann, der Leistungssport-Koordinator des HGC, beschreibt das Programm: „Das Stipendium wurde im Jahr 2016 vom Hamburger Golf Verband, der Hochschule Fresenius und dem Hamburger Golf Club ins Leben gerufen. Es richtet sich an alle, die nicht College Golf in den USA spielen wollen und trotzdem Golf auf Spitzen-Level trainieren und spielen möchten. Wir wissen: ambitionierter Spitzengolfsport und Hochschulbildung sind immer schwerer unter einen Hut zu bekommen. Genau hier haben wir angesetzt und wollen Möglichkeiten schaffen.“ Mittlerweile wird das Programm nur noch vom HGC selbst und der Hochschule Fresenius umgesetzt.
Sogwirkung für ganz Deutschland
Zu den Aktiven des Programms zählen derzeit Marietta Dohrendorf, Sira Steinhoff und Connor Engelmohr. Dabei kommen die Bewerber bei Weitem nicht nur aus dem Hamburger Umland. Das Programm hat bundesweite Sogwirkung. So ist Absolventin Maike Schlender nach ihrem Abitur aus Nordrhein-Westfalen an die Elbe gezogen. Sie sagt: „Das Stipendium hat mir nach der Schule die Chance geboten, dem Golfsport für weitere vier Jahre auf Leistungssport-Niveau nachzugehen. Dafür bin ich noch immer sehr dankbar.“
Bewerben kann sich jeder, der sein Golfspiel im Leistungssport-Bereich sieht und in Hamburg zu Hause sein möchte. Als schulische Voraussetzung muss eine Hochschul-Zugangsberechtigung, sprich ein Abitur, vorliegen. Bei dem angebotenen Studienplatz handelt es sich um ein berufsbegleitendes Bachelorstudium. Der Hamburger Standort bietet die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre, Medien- und Kommunikationsmanagement, Physician Assistance für Gesundheitsberufe sowie Wirtschaftspsychologie an.
Im Rahmen des vom Hamburger GC betriebenen Bildungs- und Sportprogramms stellt das Sportstipendium die Spitzenförderung dar. Interessierte können sich für das aktuell ausgeschriebene Stipendium bis zum 31. Juli 2023 bewerben. Studienbeginn ist der 1. September 2023. Ansprechpartner ist Christian Lanfermann vom Hamburger GC ([email protected])