Chevron Champ.

Major-Auftakt: Sprung bleibt, Grant fehlt, deutsches Trio bereit


19. April 2023 , Thomas Fischbacher


Erstes Major im Turnierkalender: die Chevron Championship
Erstes Major im Turnierkalender: die Chevron Championship | © golfsupport.nl (Charles Baus) / LET (Tristan Jones)

Nach fünf Jahrzehnten in der kalifornischen Wüste geht der Major-Auftakt der Damen in Texas über die Bühne. Während ein deutsches Trio auf möglichst viel Preisgeld hofft, darf eine Solheim-Cup-Hoffnung nicht einreisen.

Mit der Chevron Championship eröffnen in dieser Woche auch die Damen ihre Major-Saison. Austragungsort des Turniers war bis dato der Mission Hills Country Club in Rancho Mirage, Kalifornien. Mit dem Wechsel des Titelsponsors von ANA (All Nippon Airways) zu Chevron ging es zum neuen Hauptsitz des Unternehmens weiter nach Texas in den Großraum Houston.

Nach mehr als fünf Jahrzehnten Palm Springs und legendäre Sprünge in Poppie’s Pond am 18. Grün dient nun der Club at Carlton Woods nahe Houston als Bühne für das erste Major des Jahres. Dort hat man noch keine Erfahrung mit Profi-Turnieren. Der von Jack Nicklaus konzipierte Platz ist im Parkland-Stil angelegt und zeichnet sich durch hohe Bäume am Rand der Spielbahnen, Wasserhindernisse und sehr schnelle Grüns aus. Die Wetterprognose sieht wenig besser aus als beim Startschuss der Herren in Augusta vor zwei Wochen. Gewitter und Regenschauer sind angesagt, Verzögerungen wahrscheinlich.

Der traditionelle Sprung der Siegerin geht übrigens auch in Texas weiter. Um die Tradition fortleben zu lassen, installierten die Verantwortlichen am Teich an der 18 eigens einen Steg und Netze im Wasser, um die Gewinnerinnen vor Angriffen von Alligatoren zu schützen. 

Grant darf nicht einreisen

Favoriten bestimmen ist aktuell so eine Sache im Damengolf und insbesondere auf der LPGA Tour. Auch die großen Namen strahlen nicht die ganz große Dominanz aus, während bereits drei Turniersiegerin in diesem Jahr erstmals einen Pokal auf der stärksten Tour in Empfang nehmen durften. Im Feld stehen 42 der 50 besten Spielerinnen der Welt. Aus den Top 20 gibt es keine Ausfälle. Lydia Ko ist als Nummer eins der Welt natürlich ganz oben bei den Buchmachern geführt, während Nelly Korda als bestplatzierte Amerikanerin heiß auf ihren zweiten Major-Titel ist. Formstark unterwegs ist auch Georgia Hall, die zuletzt Top-Ergebnisse in Serie einspielen konnte und die Saisonwertung anführt. Auch Jin Young Ko scheint sich von ihrer Verletzung endgültig erholt zu haben und siegte zuletzt in Singapur.

Die bestplatzierte Spielerin, die unfreiwillig auf einen Start verzichtet, ist Linn Grant. Die Solheim-Cup-Kandidatin ist nicht gegen COVID-19 geimpft und darf deshalb nicht in die USA einreisen. Die Schwedin hatte seit 2021 nicht mehr bei einem Turnier in den Vereinigten Staaten abgeschlagen. 
 


Mack gibt Major-Debüt

Ein deutsches Trio hat die etwas weitere Anreise von der Lotte Championship auf Hawaii nach Houston angetreten. Esther Henseleit hat sich bei der Generalprobe eine ordentliche Portion Selbstvertrauen geholt. Nach zwei soliden Par-Runden drehte die 23-Jährige auf und beendete das Turnier auf dem 13. Rang – ihr bestes Ergebnis seit September auf der LPGA Tour. Auch für Aline Krauter (T31) und Polly Mack (T38) lief es ordentlich. Während Krauter zu Amateurzeiten einige Major-Turniere bestreiten durfte, startet Mack erstmals bei einem der großen Turniere. Golf-Deutschland darf gespannt darauf sein, wie sich das Trio in Houston schlägt.   

Das Major mit dem geringsten Preisgeld

Seit 2022 gibt es beim ersten Major des Jahres bei den Damen fünf Millionen Dollar zu gewinnen. Zuvor lagen drei Millionen im Preisgeldtopf. In diesem Jahr gab es erneut eine kleine Steigerung auf 5,1 Millionen. Damit ist die Chevron Championship aber noch immer das Major mit dem geringsten Preisgeld im Damengolf. Hier eine Übersicht:

  • U.S. Women's Open: 10 Millionen
  • KPMG Women's PGA Championship: 9 Millionen
  • AIG Women's Open: 7,3 Millionen 
  • Amundi Evian Championship: 6,5 Millionen
  • Chevron Championship: 5,1 Millionen 

Turniergeschichte: Eng mit dem Namen Dinah Shore verknüpft

Das Turnier wurde 1972 als Colgate-Dinah Shore ins Leben gerufen, damals benannt nach der Sängerin und Schauspielerin Dinah Shore, die ein großer Fan des Damengolfsports war und das Turnier bis zu ihrem Tod im Jahr 1994 unterstützte.

1983 bekam das Turnier dann Major-Status verliehen. Weitere Namensänderungen nach Wechseln des Titelsponsors gab es 2001 (Kraft Nabisco Championship) und 2014, als die japanische Fluggesellschaft ANA (All Nippon Airways) das Sponsoring übernahm und das Event ANA Inspiration taufte. Bis zu diesem Jahr diente Rancho Mirage als Bühne des Turniers. Mit dem Wechsel zum Energieunternehmen Chevron folgte der Umzug. Weitere Änderungen: Der Termin wanderte um einige Wochen im Turnierkalender nach hinten, während sich das Preisgeld erhöhte.