Spanish Int.

Auftakt mit Chancen


28. Februar 2023 , Stefan Bluemer


Gut vorbereitet (© DGV)
Gut vorbereitet (© DGV)

Am ersten Tag der Zählspielqualifikation kommen alle Deutschen bei der 105. Spanish International Ladies Amateur Championship so solide über den schweren Platz von La Reserva, dass für alle eine realistische Chance besteht, den Aufstieg in die Matchplays zu schaffen.

Sotogrande/Spanien – 105 Jahre Geschichte und ein Platz, der herausfordernder kaum sein könnte. Für die besten Damen Europas steht die erste große Meisterschaft des Jahres an: die Copa S.M. La Reina.

Auf La Reserva de Sotogrande findet diese 105. Ausgabe der Internationalen Amateurmeisterschaft der Damen von Spanien statt. Dieses Turnier zählt nicht nur für die Weltrangliste, sondern auch für die Qualifikation zum Ping Junior Solheim Cup. Unter den 98 Athletinnen sind einige, denen besonders gute Aussichten auf den Sieg zugetraut werden. Dazu gehören die Spanierin Cayetana Fernández als Titelverteidigerin, Helen Briem vom Stuttgarter GC und die Schwedin Meja Örtengren. Auch die Italienerin Francesca Fiorellini und die amtierende Europameisterin Savannah de Bock aus Belgien kommen mit sehr tiefen Vorgaben von -7 in den Süden Spaniens.

Frühere Sieger

Die Copa S. M. La Reina geht über sechs Tage und endet am 5. März mit dem Finale. Zunächst gibt es eine Zählspielqualifikation. Nach zwei Runden steigen die besten 64 Spielerinnen in die Matchplays auf. 2022 hatte sich Charlotte Back vom GC St. Leon-Rot bis ins Finale vorgekämpft, war dann aber hauchdünn mit 1 down Cayetana Fernández unterlegen. In diesem Jahr ist Back nicht am Start.
Der letzte deutsche Sieg datiert aus 2015, als sich Olivia Cowan in die Siegerliste eintragen durfte. Zuvor waren auch Karolin Lampert (2012), Caroline Masson (2008), Katharina Schallenberg (2007) und Martina Eberl (2002) in Spanien siegreich.

Runde eins

Am ersten Tag des Turniers von 2023 hat sich Tessa Kremser vom GC St. Leon-Rot mit einer überzeugenden Leistung in der Top Ten platziert. Nach sechs gespielten Bahnen lag die ehemalige Frankfurterin schon bei drei unter Par, konnte diese Zwischenbilanz aber nicht ins Ziel retten. Zwar gelangen der Athletin des Junior Team Germany noch zwei weitere Birdies, aber es rutschten auch je zwei Bogeys und zwei Doppelbogeys auf die Karte, so dass unter dem Strich eine 73 (+1) stand.
Das Tagesfazit der 18-Jährigen fällt positiv aus: „Der Platz ist anspruchsvoll, vor allem, weil die Grüns ziemlich komplex sind und es heute windig war. Meine Eisen waren heute besonders gut, generell die Approaches. Ich denke, morgen wir es spannend, am Mittag zu starten, weil dann mehr Wind als heute sein wird. Wir haben uns auf den Proberunden aber gut auf die späteren Teetimes vorbereitet.“

Briem lauert

Helen Briem, die mit dem tiefsten Handicap aller Teilnehmerinnen am Start ist, hat am ersten Tag solide gespielt und geht von T30 in den zweiten Tag. Die Stuttgarterin, die im Vorjahr bei der Team-WM der Damen die Bronzemedaille für Schwarz-Rot-Gold gewann, zeigte gegen Ende ihrer Runde eine starke Reaktion. Nach 15 gespielten Löchern hatte Briem noch immer kein Birdie auf der Karte, dafür aber je zwei Bogeys und Doppelbogeys. Für die ehrgeizige Athletin kann man es als Signal erkennen, dass sie noch zwei Birdies nachlegte und sich damit noch auf 76 (+4) verbesserte.

Premiere

Ihre Premiere im Dress des Junior Team Germany bei einem großen, internationalen Turnier feierte Antonia Steiner. Die 15-Jährige Hubbelratherin brachte zwar kein Birdie unter und kam mit vier Bogeys und zwei Double auf 80 (+8) Schläge, liegt aber vor der zweiten Runde der Zählspielqualifikation auf T60 über dem Strich und hat sich damit alle Chancen erhalten, die Matchplays zu erreichen. Der „Rookie“ freute sich am Abend entsprechend auf den zweiten Tag: „Es ist mein erstes Jahr im Nationalkader und auch das erste Jahr, in dem ich so große Turniere international spiele. Es sind also viele neue Eindrücke für mich. Ich finde den Platz anspruchsvoll und es kommt sehr auf die Schläge ins Grün an. Es gibt hier viele erhöhte Grüns und die Grüns sind durch Bunker gut verteidigt. Leider lief mein Tag heute zumindest vom Score her nicht so gut für mich. Heute habe ich meine Eisen nicht so glatt getroffen. Ich kann aber trotzdem viel für morgen mitnehmen. Zum Beispiel, wie ich besser die Fahnen anspiele oder manchmal auch nur einen schlauen Ableger machen sollte.“