Tour-Vorschau

Historisch hoch: Millionenregen erreicht die LET


14. Februar 2023 , Daniel Dillenburg


Die Ladies spielen in dieser Woche um ein Rekordpreisgeld.
Die Ladies spielen in dieser Woche um ein Rekordpreisgeld. | © Tristan Jones/ LET

Das Saudi Ladies International stößt mit seinem neuen Millionenpreisgeld in Sphären, die wir sonst nur von den Herrentouren gewohnt sind. Zudem kehrt Tiger Woods in Kalifornien auf die PGA-Tour-Bühne zurück. Die Tour-Vorschau:

Ladies European Tour: Saudi Ladies International

Royal Greens Golf & Country Club, Saudi-Arabien, 16. bis 19. Februar

In gut neun Monaten findet das Saisonfinale der Ladies European Tour in Andalusien statt. 650.000 Euro werden beim letzten Event des Jahres ausgeschüttet. Für LET-Verhältnisse ein ordentlicher Betrag. Diese Zahlen werden aber in dieser Woche in den Schatten gestellt. Beim Saudi Ladies International gehen nämlich allein an die Siegerin satte 750.000 US-Dollar. Auf die Top 60, die den Cut im Royal Greens Golf & Country Club schaffen, wird ein Gesamtpreisgeld in Höhe von fünf Millionen US-Dollar aufgeteilt. Damit liegt man nur knapp hinter den beiden Majors auf der LET, wo es um 6,5 (Evian Championship) beziehungsweise 7,3 Millionen US-Dollar (Women’s Open) geht. In Sachen Nicht-Majors stellt man einen deutlichen Preisgeldrekord auf.

Die enorme Preisgelderhöhung – 2022 war das Event noch mit einer Million US-Dollar dotiert – ist der Angleichung an die männliche Ausgabe des Saudi International zu verdanken. Auch hier ging es nämlich vor zwei Wochen um fünf Millionen und nun sind eben die Damen an der Reihe. Bei den großen Grand-Slam-Turnieren im Tennis gehört diese finanzielle Gleichberechtigung längst zur Normalität. Im Golf steckt dieser Gedanke eher noch in den Kinderschuhen. Das Saudi Ladies International setzt mit diesem Schritt aber neue Maßstäbe und sorgt gleichzeitig dafür, dass einige Topstars auf der Ladies European Tour abschlagen.

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Zwölf Spielerinnen aus den Top 20 der Weltrangliste sind im Feld. Darunter die Weltranglistenerste Lydia Ko, die dieses Event 2021 gewinnen konnte. Mit Emily Kristine Pedersen (2020) und Georgia Hall (2022) sind auch die anderen beiden Ex-Champions bei der vierten Ausgabe dieses Turniers am Start. Der Royal Greens Golf & Country Club ist ebenfalls Austragungsort der Aramco Team Series in Jeddah, wo im November erst Chiara Noja ihre Titelpremiere auf der LET feierte. Mit allerbesten Erinnerungen wird die 16-Jährige in dieser Woche erneut vorne mitspielen wollen, auch um etwas vom großen Preisgeldkuchen abzuhaben.


Mit Aline Krauter, Esther Henseleit, Leonie Harm, Olivia Cowan und Sophie Witt sind fünf weitere deutsche Damen dabei. Alle sechs Deutsche nahmen auch schon am Lalla Meryem Cup in der vergangenen Woche teil. Mit Cowan, Noja, Harm und Henseleit konnten vier von ihnen das Event unter den Top 15 beenden. Wir dürfen also auch in Saudi-Arabien auf gute Leistungen der deutschen Tour-Asse hoffen. Mit Golf.de können Sie an allen vier Tagen live dabei sein >>>

DP World Tour: Thailand Classic

Amata Spring CC, Bangkok, 16. bis 19. Februar

Zum ersten Mal seit 2016 geht es für die DP World Tour wieder nach Thailand. Hier findet im Amata Spring Country Club die dritte Ausgabe der Thailand Classic statt, nachdem man zuvor zwei Mal im Black Mountain GC in Hua Hin zu Gast war. Bislang war dieses Event fest in australischer Hand mit Andrew Dodt (2015) und Scott Hend (2016) als Champions.

Der neue Austragungsort durfte sich bereits im vergangenen Jahr als Schauplatz der renommierten Asia-Pacific Amateur Championship auszeichnen und darf sich nun auf der ganz großen Bühne präsentieren. Das Aushängeschild des Amata Spring Country Clubs ist das 17. Loch. Hier erwartet die Spieler ein schwimmendes Inselgrün, das nur per Boot zu erreichen ist, sowie der Blick auf das pittoreske Amata Castle.


Die Rahmenbedingungen für ein schönes Thailand-Comeback sind also gegeben. Und genügend deutsche Starter sind ebenfalls vorhanden: Freddy Schott, Marcel Siem, Marcel Schneider, Nick Bachem, Hurly Long, Yannik Paul und Alexander Knappe wollen bei dem mit zwei Millionen US-Dollar dotierten Event einmal mehr wichtige Punkte für die Saisonwertung sammeln. In dieser konnte Schneider mit seinem hervorragenden dritten Rang in der vergangenen Woche bereits einige Plätze gutmachen. Vor der Thailand Classic rangiert der 33-Jährige auf dem 49. Platz im Race to Dubai. Siem folgt auf Rang 58 und ist der Einzige aus dem deutschen Aufgebot, der die Thailand Classic bei ihrer letzten Austragung mitgespielt hat.

PGA Tour: Genesis Invitational

The Riviera Country Club, Kalifornien, 16. bis 19. Februar

Der West Coast Swing endet mit einem echten Knaller. Das Genesis Invitational ist das zweite designierte Event in Folge und damit geht es, wie schon bei der Phoenix Open in Arizona, auch in Kalifornien um satte 20 Millionen US-Dollar Preisgeld. Doch alle Geschichten rund um dieses Turnier werden von einem Mann dominiert: Tiger Woods. Der 15-malige Major-Sieger ist nämlich nicht nur Turnierhost, sondern auch Spieler im 130 Mann starken Teilnehmerfeld. Für Woods ist es der erste PGA-Tour-Start seit der Open Championship im Juli 2022. Zudem ist es sein erstes Nicht-Major seit der Zozo Championship im Oktober 2020.

Die Sehnsucht nach dem 47-jährigen Hall of Famer ist groß. Und Woods hätte kaum einen besseren Ort für sein Comeback wählen können als den Riviera Country Club in Pacific Palisades, einem Stadtteil von Los Angeles. Auf diesem Platz gab Woods 1992 als 16-jähriger Amateur sein PGA-Tour-Debüt. Eigentlich undenkbar, dass er bis heute noch kein PGA-Tour-Titel in Riviera feiern durfte. Mehr als ein zweiter Rang sprang auf dem weltberühmten Par 71 noch nicht heraus. Seit 2016 fungiert er mit seiner TGR Foundation als Veranstalter, weswegen er in dieser Woche in einer Doppelrolle auftritt. Einmal als Gastgeber und einmal als der große Star der Szene.


Sportlich ist Woods im Anbetracht seiner Verletzungsakte sowie fehlender Spielpraxis nicht allzu viel zuzutrauen. Schon allein den hügeligen Platz per pedes zu absolvieren, dürfte für den 82-maligen PGA-Tour-Sieger Herausforderung genug sein. Auch wenn natürlich niemand etwas gegen Woods im Titelkampf hätte, dürften diesen andere bestreiten. Die Anwärter sind namhaft. 23 der Top 25 der Welt sind am Start. Als Top-Favoriten gehen Max Homa, Jon Rahm und Scottie Scheffler in die Woche. Letzterer gewann die Phoenix Open und grüßt seit Montag wieder von der Spitze der Weltrangliste. Mit Stephan Jäger ist auch ein Deutscher bei dem prestigeträchtigen Event dabei.

PGA Tour Champions: Chubb Classic

Tiburón Golf Club, Florida, 17. bis 19. Februar

Nach Turnieren auf Hawaii und in Marokko betritt die PGA Tour Champions erstmals in diesem Jahr das US-amerikanische Festland. In Naples, Florida, findet die traditionsreiche Chubb Classic statt. Seit 2021 fungiert der Tiburón Golf Club als Austragungsort und in den ersten beiden Jahren kristallisierte sich bereits heraus, wer den Black Course beherrscht. Beide deutschen Champions konnten hier überzeugen. Alex Cejka wurde 2021 Zweiter hinter Steve Stricker. Bernhard Langer gewann vor zwölf Monaten vor dem US-Amerikaner Tim Petrovic.


Langer geht also als Titelverteidiger in das mit 1,8 Millionen US-Dollar dotierte Event und jagt seinen 45. Sieg auf der Tour. Generell zählt die Chubb Classic zu den Lieblingsturnieren des deutschen Hall of Famers. Sein Sieg im vergangenen Jahr war sein insgesamt vierter Erfolg bei diesem 1988 erstmal ausgetragenen Event. Die Konkurrenz in dieser Woche hat es aber in sich. Dabei sind unter anderem Stricker, der amtierende Charles-Schwab-Cup-Sieger Steven Alker, Ernie Els und Retief Goosen.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Sunshine Ladies Tour: Cape Town Ladies Open
Atlantic Beach Links, Südafrika, 15. bis 17. Februar

Carolin Kauffmann, Verena Gimmy, Luisa Gudert, Franziska Friedrich, Sarina Schmidt, Helen Kreuzer und Leticia Ras-Anderica

Challenge Tour: SDC Open
Zebula Golf Estate & Spa, Südafrika, 16. bis 19. Februar

Velten Meyer, Marc Hammer und Jannik de Bruyn