Payne Stewart
25 Jahre nach seinem Tod: Erinnerungen an einen ganz Großen
25. Oktober 2024 , Felix Grewe
1999 gewann Payne Stewart nach einer epischen Finalrunde bei der US Open seinen dritten Major-Titel. Kurz darauf kam er bei einem Flugzeugunglück ums Leben - am 25. Oktober 1999, also exakt vor 25 Jahren.
Man muss unweigerlich an die US Open 1999 denken, wenn der Name Payne Stewart fällt. An die Schlacht von Pinehurst in North Carolina und die letzten Bahnen der finalen Runde, als sich Vijay Singh, Tiger Woods, Phil Mickelson und eben der große Triumphator Stewart – traditionelle Knickerbocker-Kleidung mit blauer Flachkappe, Poloshirt, wie immer übergroßer Weste und einer viel zu weiten schwarzen Hose, deren Beine kurz unter den Knien in langen, weißen Socken enden – sich Loch für Loch bekämpfen. Lange kann niemand vorhersagen, wie dieses epische Finale enden wird. Schlussendlich ist es eben Stewart, der die Nerven behält, sich an Loch 17 einen kleinen Vorteil erspielt und mit einem Schlag Vorsprung auf Mickelson auf den letzten Abschlag tritt.
Einige Minuten später macht er auf dem 18. Grün seinen zweiten US Open-Erfolg (nach 1991) und seinen dritten Majorsieg (den ersten feierte er 1989 bei der PGA Championship) perfekt. Er jubelt wie ein Kugelstoßer in Aktion, sein Caddie springt ihm in die Arme. Schnell ein paar warme Worte für Landsmann Mickelson, dessen Gesicht er mit beiden Händen umklammert. Dann greift sich Stewart seinen Ball aus dem Loch, küsst die Glückskugel und feuert die tobende Menge auf den Rängen an.
Es sind Bilder für die Ewigkeit. Vier Monate später ist Payne Stewart tot. Ein tragischer Flugzeugunfall am 25. Oktober 1999, einen Monat nach dem legendären Ryder Cup, dem „Battle of Brookline“, als das Team der USA, zu dem natürlich auch Stewart gehörte, Europa hauchdünn besiegte, weil Bernhard Langer den finalen Putt am Ziel vorbeischob.
Stewart, 42, ist an diesem kühlen Herbstmorgen zuhause in Orlando. Er bereitet Pfannkuchen für seine Frau Tracey und seine beiden Kinder Chelsea und Aaron zu, bevor die drei gegen 7.30 Uhr zur Schule aufbrechen. Stewart macht sich wenig später auf den Weg zum Flughafen. Das Ziel: Houston in Texas, dort findet das letzte Highlight des Jahres statt, die Tour Championship. Allerdings ohne den US Open-Sieger. Der kleine Learjet mit zwei Piloten und vier Passagieren, einer davon ist Stewart, startet um 9.19 Uhr vom Orlando International Airport. Kurz darauf werden die letzten Worte aus dem Cockpit an den Flugloten gesprochen – dann beginnt über Gainesville, Florida, eine Katastrophe, deren Ursachen bis heute nicht vollkommen geklärt sind. Was man weiß: Vermutlich durch einen Druckverlust in der Maschine verloren Besatzung und Passagiere das Bewusstsein. Der Flieger, der mit Autopilot durch die Luft taumelte, wurde in der Folge von US-Militärjets abgefangen und krachte erst nach einem mehrstündigen Geisterflug, als der Treibstoff ausgegangen war, auf ein Feld in der Nähe von Mina, South Dakota. Alle Insassen starben.
Heute wäre Payne Stewart 67 Jahre alt. Vielleicht wäre er dekoriert mit noch mehr großen Titeln, möglicherweise würde er auf der „Oldies Tour“ mit Bernhard Langer & Co. um Turniersiege kämpfen. Vermutlich in den gleichen legendären Outfits, in denen man ihn immer in Erinnerung behalten wird. Seinen letzten großen Coup, den Sieg bei der US Open 1999, wird man ebenso wenig vergessen.
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