PGA Tour

Rahm schockt Morikawa


9. Januar 2023 , Thomas Fischbacher


Januar 2023: Das neue Jahr beginnt furios für den Spanier - mit dem zweiten Sieg im für ihn zweiten Turnier der PGA Tour.
Januar 2023: Das neue Jahr beginnt furios für den Spanier - mit dem zweiten Sieg im für ihn zweiten Turnier der PGA Tour. | © Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images

Collin Morikawa sieht lange wie der sichere Sieger aus, bricht dann aber ein, während Jon Rahm furios aufspielt. Für den Spanier ist es der dritte Titel in den vergangenen sechs Starts.

Wer sich in Golf-Deutschland gegen Mitternacht vom Bildschirm und der Übertragung des Tournament of Champions vorzeitig verabschiedet hat, der dürfte seinen Augen nicht getraut haben, als er am Montagmorgen die Ergebnisliste des Jahresauftakts der PGA Tour zu Gesicht bekommen hat. 

Collin Morikawa hatte die Finalrunde mit sechs Schlägen Vorsprung eröffnet. Und der zweimalige Major-Sieger knüpfte auch am Finaltag an seine bestechende Frühform an. Er notierte drei Birdies auf den ersten sechs Löchern. Dann die Wende: Während Morikawas Lauf im weiteren Verlauf der Runde deutlich nachließ, spielte ein weiterer Major-Sieger größtmöglich auf. 

Jon Rahm hatte vor der Runde sieben Schläge Rückstand auf Morikawa, gewann das Turnier auf dem Plantation Course von Kapalua am Ende aber mit zwei Zählern vor seinem Ryder-Cup-Kontrahenten. Noch auf dem 13. Loch betrug sein Rückstand auf den scheinbar unanfechtbaren Spitzenreiter stolze sechs Schläge. 

Erste Schlagverluste nach 67 Löchern

Während Morikawa nach zuvor 67 fehlerfreien Bahnen von Bahn 14 bis 16 drei Bogeys in Folge kassierte, versenkte der spanische US-Open-Gewinner von 2021 drei Birdie- sowie einen Eagle-Putt. Rahm kam im Finale auf 63 Schläge (-10), Morikawa musste sich mit einer 72 (-1) begnügen. Es war eine spektakuläre Wende. 

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Das für Morikawa traurige Fazit: Er reiht sich ein in die unrühmliche Rekordliste von acht Spielern, die es nicht schafften, einen Vorsprung von sechs Schlägen nach 54 Löchern über die Ziellinie zu bringen. Der bisher letzte Leidtragende war Dustin Johnson beim HSBC Champions in China. 
 


"Man will nie sehen, dass jemand einen schlechten Tag auf der Zielgeraden hat", resümierte Rahm. "Aber ich hatte das Gefühl, dass ich bei seinem Vorsprung wirklich gut spielen und er ein paar Fehler machen musste. Vergangenes Jahr habe ich ein tolles Turnier gespielt [Rahm beendete das Turnier bei 33 Schlägen unter Par einen Schlag hinter Cameron Smith] und hätte gewinnen können. Dieses Jahr zurückzukommen und wieder ein sehr niedriges Ergebnis zu erzielen, ich meine, ich habe bei den letzten beiden Turnieren 60 unter Par gespielt. Es wäre schwierig gewesen, zweimal so niedrig zu spielen und nicht zu gewinnen. Ich bin also froh, dass ich die Chance hatte und dass ich sie genutzt habe."

"Es ist wirklich Mist"

"Ich bin sehr enttäuscht", erklärte Morikawa. "Sehr traurig. Es ist wirklich Mist. Man arbeitet so hart und gibt sich selbst diese Gelegenheiten, und dann hat man einfach schlechtes Timing bei schlechten Schlägen, und das summiert sich sehr schnell. Ich weiß nicht, was ich aus dieser Woche lernen werde, aber ich war sehr nah dran."

Rahm erhält für den Sieg ein Preisgeld in Höhe von 2,7 Millionen US-Dollar, Morikawa kann sich mit 1,5 Millionen trösten. Für Rahm ist es nach seinen DP-World-Tour-Siegen in Spanien und Dubai der dritte Titel in den vergangenen sechs Starts. 

Den dritten Rang teilen sich Tom Hoge und Max Homa. Scottie Scheffler landet am Ende auf dem siebten Rang. Mit einer Platzierung unter den Top drei hätte sich der Masters-Gewinner die Spitzenposition in der Weltrangliste von Rory McIlroy zurückgeholt.