PGA Tour
Morikawa übernimmt die Führung mit neuem Spaß am Putten
7. Januar 2023 , Thomas Fischbacher
Collin Morikawa führt beim Tournament of Champions auf Hawaii zwei Schläge vor Scottie Scheffler. Letzterer könnte wieder die Nummer eins der Golfwelt werden.
Collin Morikawa führt zur Halbzeit des Tournament of Champions auf Hawaii. Der zweimalige Major-Sieger kam beim lukrativen Jahresauftakt der PGA Tour (15 Millionen Dollar Preisgeld, 2,7 Millionen für den Sieger) auf Runden von 64 und 66 Schläge. Dadurch hat er sich nach zwei von vier Runden bei -16 unter Par für das Turnier einen Vorsprung von zwei Schlägen auf Scottie Scheffler und J.J. Spaun herausgearbeitet. Platz vier belegt Jordan Spieth (-13) vor Tom Kim (-12).
Morikawa notierte im zweiten Durchgang auf dem Plantation Course des Kapalua Resorts sieben Birdies und elf Pars, Scheffler unterzeichnete die zweite 66 in Folge, Spaun kartete eine 68.
Morikawa, der sowohl die PGA Championship 2020 als auch die Open 2021 für sich entscheiden konnte, bezeichnete die vergangene Saison als enttäuschend. Der fünfmalige Tour-Sieger verpasste es 2022, einen Sieg einzufahren, schaffte es als 20. des FedExCup aber dennoch zur Tour Championship – und damit auch ins Feld des lukrativen Jahresauftakts auf Hawaii.
Sweeney soll es auf den Grüns richten
Als Reaktion auf die für ihn nicht zufriedenstellende Ausbeute hatte sich Morikawa zuletzt den Rat mehrerer Experten geholt. Vor allem das Spiel um und auf den Grüns sollte seziert und möglichst schnell verbessert werden. Für das Putt-Training ist seit Ende vergangenen Jahres Stephen Sweeney verantwortlich. Der Ire kümmert sich unter anderem um die Puttbewegungen von Shane Lowry, Joaquin Niemann und Sebastian Munoz – und genießt in der Branche einen hervorragenden Ruf.
"Das Putten hat wirklich Spaß gemacht, denn jetzt freue ich mich darauf, meinen Putter herauszuholen und zu putten, und zwar schon beim ersten Mal, als wir mit dem Putten anfingen, denn es war etwas ganz Neues", kommentierte der Ryder-Cup-Spieler seine neu entdeckte Liebe zum kürzesten Schläger in der Tasche.
"Ich war wie ein Kind, das einfach rausgeht und Spaß hat. Seit Mayakoba, der ersten Woche, in der ich mit Stephen gearbeitet habe, hat es sich gut angefühlt. Und jedes Mal, wenn ich mit ihm spreche, bauen wir das irgendwie auf und schichten es auf. Was wirklich cool ist, ist, dass wir jetzt an einem Punkt sind, an dem ich frei schwinge und mir keine Gedanken machen muss. Viele der besten Putter haben diese Einstellung: Einfach rausgehen, putten und wissen, dass er drin ist."
Scheffler mit Chance auf den Thron, Schauffele gibt auf
Masters-Gewinner Scheffler erlebte im vergangenen Jahr hingegen nur sehr wenige Enttäuschungen. Der Amerikaner gewann beim Masters und erklomm zwischenzeitlich die Spitze der Weltrangliste. Beendet er das Turnier auf Hawaii unter den besten Drei holt er sich die Nummer-eins-Position im OWGR wieder von Rory McIlroy, der in dieser Woche nicht dabei ist, zurück.
Jon Rahm, der sich zur Eröffnung mit einer 64 die Führung mit Morikawa geteilt hatte, fiel nach einer 71 (-2) auf den geteilten sechsten Rang zurück. Auf den Spitzenreiter fehlen dem US-Open-Gewinner vor den beiden Finalrunden fünf Schläge.
Xander Schauffele musste das Turnier aufgeben. Der Amerikaner kämpfte sich mit Rückenschmerzen über 18 Löcher am Donnerstag sowie neun Löcher am Freitag, warf zur Halbzeit der zweiten Runde jedoch das Handtuch. Schauffele plagen bereits seit der Hero World Challenge Ende Dezember Beschwerden.
"Ich werde jetzt nach Hause fahren, mich scannen lassen und versuchen, so schlau wie möglich zu sein", erklärte er. "Ich hätte das schon nach dem Turnier auf den Bahamas machen sollen, aber habe mich zwischenzeitlich einfach wieder sehr gut gefühlt. Das war vielleicht etwas unreif, um ehrlich zu sein."