Interview
„Wir kennen den Platz in- und auswendig“
3. November 2022 , Thomas Kirmaier
Das Challenge Tour Grand Final auf Mallorca läuft. Golf.de hat Herren-Bundestrainer Uli Eckhardt vor Ort getroffen und mit ihm über die Vorbereitung und die Chancen der sechs deutschen Spieler gesprochen.
Herr Eckhardt, seit wann sind die sechs deutschen Spieler auf Mallorca und wie genau haben sie sich vorbereitet?
Tatsächlich hatte ich bisher hier nur engen Kontakt zu unseren Kaderspielern, sprich Marc Hammer, Nick Bachem und Max Schmitt. Max Schmitt ist erst am Montagabend angereist, weil er vorher eine Regenerationspause gemacht hat. Nick und Marc sind schon am Freitag angereist. Wir haben hier mit den beiden trainiert und am Samstag schon Alcanada gespielt, um zu sehen, was sich verändert hat, denn der Platz ist ja etwas umgebaut worden. Dann haben wir noch auf Son Gual trainiert. Velten Meyer und Alex Knappe sind auch sehr früh angereist, um sich zu akklimatisieren und den Platz zu spielen. Freddy Schott ist, so viel ich weiß, auch erst am Montag angekommen.
Es gibt in der Nähe des Club de Golf Alcanada eine Art „Deutsches Haus“. Wie sieht das aus und was passiert dort?
Das haben wir schon mal bei der Q-School gemacht. Hier kann jeder vorbeikommen, mit uns essen oder den Physio in Anspruch nehmen, den wir dabei haben und der alle Hände voll zu tun hat. Da können sich alle deutschen Spieler regenerativ behandeln lassen, denn auf diesem Platz ist es wichtig, dass man fit ist. Das Angebot gilt nicht nur für die Kaderspieler. Der Gedanke ist, dass niemand irgendwo alleine sitzen muss, sondern mit Leuten zusammen sein und essen kann, die man kennt. Das Haus liegt zehn Minuten vom Platz weg in Alleinlage, sehr angenehm. Wir fühlen uns wirklich wohl.
Liegt der Golfplatz unseren Jungs?
Tatsache ist, dass wir den Platz in- und auswendig kennen. Wir haben hier im Laufe der Jahre so an die 40 bis 50 Camps abgehalten. Max Schmitt hat hier in Alcanada bestimmt 30 Lehrgänge mit uns gehabt. Insofern wissen wir genau, was auf uns zukommt, denn wir haben den Platz bereits mehrfach bei gutem und schlechtem Wetter gespielt. Es soll windig werden speziell am Freitag. Daher ist das definitiv ein Vorteil, wenn du weißt, wie sich ein Platz im Wind zu spielen hat. Dementsprechend glaube ich schon, dass wir einen kleinen Vorteil haben und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das sehr gut lösen können. Auf den Proberunden haben wir uns nochmal die Grüngeschwindigkeit und Grünhärte angeschaut, damit sich jeder seine Strategie zurechtlegen kann.
Worauf wird es in den vier Runden ankommen beim Saisonfinale der Challenge Tour?
Es ist definitiv von Vorteil, wenn man die Bälle vom Fairway ins Grün schlagen kann. Zwei Dinge sind wichtig: die Strategie, damit man bei diesen schnellen harten Grüns vom Tee weg auf der richtigen Seite liegt, und das Putten. Die Grüns haben viel Slope, weswegen es wichtig ist, unterhalb der Fahne zu liegen, damit man Bergauf-Putts hat, die einem eher Birdiechancen geben. Es gibt ein paar Löcher, die man gut überstehen muss. Die sind aber meiner Meinung nach für jeden klar erkennbar. Die ersten Bahnen muss man clever spielen. Wenn man die ersten sieben Löcher strategisch gut spielt und sich keine hohen Nummern einfängt, ergeben sich hinten raus, auf den zweiten neun, ein paar gute Birdiechancen.
Wie bewerten sie die Tatsache, dass das Grand Final erstmals live im TV in alle Welt übertragen wird?
Das finde ich natürlich toll. Das ist großartig, zumal das Turnier wirklich super organisiert ist. Das ist wie so ein kleines Tour-Event. Die TV-Präsenz gibt den Spielern eine Plattform, die sie bislang noch nicht hatten. Max Schmitt hat schon zwei Jahre auf der Tour gespielt und ist die vielen Kameras vielleicht gewöhnt, die anderen eher noch nicht. Insofern ist das für alle etwas Besonderes und ein Event, auf das wir uns sehr freuen und froh sind, dass es jetzt losgeht.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!