Reise
Golfen in Paris: Den Eiffelturm im Blick
21. Oktober 2022 , Thomas Fischbacher
Golf hat in und um Paris eine lange Tradition. Legendäre Architekten durften sich hier seit Beginn des 20. Jahrhunderts austoben und schufen zahlreiche Meisterwerke. Golf.de stellt fünf Klassiker vor.
Der Ryder Cup 2018, die Olympischen Spiele 2024 – eines steht fest: Paris mangelt es aktuell nicht an sportlichen Großevents. Die französische Weltstadt hat sich längst auch in der Golfwelt einen Namen gemacht. Denn rund um die Stadt der Liebe gibt es neben Schlössern, charmanten Städtchen, jeder Menge Kultur auch ein Golfangebot zum Verlieben.
Golf.de stellt Ihnen fünf interessante Plätze in und um Paris vor, die Sie beim nächsten Frankreich-Besuch einplanen sollten. Nicht nur wegen ihrer spektakulären Layouts, sondern auch wegen der Freizeit- sowie Kulturangebote in der Nähe.
Racing Club de France La Boulie: Versailles vor Augen
Der Racing Club de France bietet seinen Mitgliedern ein großzügiges Sportangebot. Eine von mehr als einem Dutzend Sportarten sind die 45 Golflöcher in La Boulie. Die Anlage verfügt über den historischen La Vallée Course, den in den 60er Jahren gebauten Forêt Course sowie den Le Coteau mit neun weiteren Bahnen. Als Austragungsort der ersten Open de France im Jahr 1906 und Schauplatz etlicher weiterer Meisterschaften mit prominenten Siegern wie Walter Hagen, Nick Faldo oder Severiano Ballesteros kann La Vallée, etwa 25 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, jede Menge Historie vorweisen.
Dabei ist der eicht hügelige Parkland-Platz durch den Pinien- und Eichenwald mit knapp 6.000 Metern von den hinteren Abschlägen spielerisch gut zu bewältigen. La Boulie liegt direkt neben dem legendären Schloss Versailles, das in der Zeit vor der Revolution der Wohnsitz vieler französischer Könige war und noch immer zu Europas eindrucksvollsten Palastanlagen zählt.
Greenfee: Gäste nur Montag-Freitag – 75 Euro Hauptsaison
Le Golf National: Auf den Spuren der Legenden
Nur etwa 15 Autominuten weiter in Richtung Südwesten liegt die Anlage von Le Golf National. Groß vorstellen muss man diesen besonderen Ort und den Albatros Course nicht mehr. Martin Kaymer und Marcel Siem stemmten dort bei der Open de France Pokale gen Himmel und 2018 erlebte Thomas Bjørn als europäischer Ryder-Cup-Kapitän einen eindrucksvollen Sieg über die USA. Die 18 Bahnen gehören zu den spektakulärsten und gleichermaßen herausforderndsten in ganz Europa.
Vor allem das Finale der Runde mit seinen vielen Schlägen entlang oder über Wasser hat es in sich. Der Platz erstreckt sich über offenes Terrain, die Spielbahnen sind durch viele Hügel elegant voneinander abgeschirmt. Nicht selten spielt hier der Wind eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Neben dem prominenten Albatros Course können sich Besucher auch auf dem Aigle Course (ebenfalls 18 Löcher) oder dem L’Oiselet-Kurzplatz austoben. Ersterer wird 2024 auch die besten Golfer und Golferinnen der Welt bei den Golf-Wettbewerben der Olympischen Spiele empfangen.
Greenfee: ab 170 Euro (Greenfee + B&B im Novotel Saint Quentin en Yvelines auf der Anlage)
Golf de Saint-Cloud: Der Eiffelturm als Ziel
Der berühmte Harry Colt entwarf die 18 Bahnen des legendären Vert Course des Golf Club de Saint-Cloud. Neben zahlreichen Golfgrößen im Zuge von insgesamt 14 Austragungen der Open de France schlugen hier unter anderem Frankreichs ehemaliger Präsident Francois Mitterand oder der Duke of Windsor ab.
Obwohl der Platz, der sich durch hügeliges Parkland-Gelände schlängelt, aufgrund der begrenzten Ausbau und Erweiterungsmöglichkeiten kein ernstzunehmender Gegner für die Tour-Asse ist, hat er seit seiner Fertigstellung kurz vor dem Ersten Weltkrieg kaum an Charme verloren. Auf dem achten Loch (Par 3) kann der nur wenige Kilometer entfernte Eiffelturm als Zielhilfe dienen.
Greenfee: Nur im August je nach Verfügbarkeit (ansonsten nur für Mitglieder und ihre Gäste)
Golf de Fontainebleau: Neben dem Schlossgarten
Noch vier Jahre älter und nicht minder bekannt ist der ursprünglich von Julien Chantepie konzipierte und später von Tom Simpson sowie Fred Hawtree verfeinerte Platz im Golf de Fontainebleau. In einem ehemaligen königlichen Jagdgebiet steht hier einer der feinsten Heathland-Plätze Europas. Dabei lässt der sandige Boden selbst heftige Niederschläge schnell vergessen. Auf einem nicht gerade langen Platz bereiten vor allem die Annäherungen in die kleinen und bestens verteidigten Grüns Schwierigkeiten.
Auf historischem Grund nahe des weltbekannten Schloss von Fontainebleau erleben Besucher einen außergewöhnlichen Klassiker-Platz, der von Fachmedien seit Jahren nicht nur zu den Top 20 aller Plätze in Europa gezählt wird.
Greenfee: ab 120 Euro (Startzeiten nur nach Vereinbarung)
Golf de Chantilly: Golf und Kunst
Tom Simpson hatte auch bei der Verfeinerung des Golf de Chantilly seine Finger im Spiel. Der Architekt kümmerte sich um den ursprünglich von J.H. Taylor entworfenen Heathland-Platz im Norden von Paris. Chantilly kann ebenfalls mit einem eindrucksvollen Schloss inklusive der Kunstsammlung des Musée Condé überzeugen. Zudem gilt die kleine Gemeinde als Reitsport-Hotspot.
Aber zurück zum Golf: Nach dem Zweiten Weltkrieg kommen die Mitglieder und Gäste des Golf de Chantilly in den Genuss von zwei 18-Löcher-Plätzen – dem international bekannten Longères sowie den Vineuil Course. Bereits 1913 fand ihr die Open de France statt und mit knapp 6.500 Metern Gesamtlänge verlangt der Longères mit seinem durchdachten Layout durch bewaldetes und hügeliges Gebiet, den clever platzierten Bunkern und dem biestigen Rough auch Scratch-Golfern alles ab.
Greenfee: ab 110 Euro (Startzeiten für Gäste am Mo, Di, Mi und Fr)
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