Weltranglistenpunkte: Doch kein grünes Licht für LIV Golf

Cameron Smith, Dustin Johnson, Martin Kaymer und Co. werden auch bei den kommenden LIV-Turnieren keine Punkte für die Weltrangliste erhalten. Zuvor hatten die Verantwortlichen um CEO Greg Norman geglaubt, ein Schlupfloch gefunden zu haben.

Auch die Hintertüre ist zunächst verschlossen. Die LIV-Golf-Verantwortlichen um CEO Greg Norman setzen bereits seit einiger Zeit alle Hebel in Bewegung, um die Teilnehmer der Turniere der LIV Golf Invitational Series auch mit Punkten für die Weltrangliste zu belohnen. Grünes Licht vom Official Golf World Ranking blieb bislang aber aus.

Um Druck auszuüben hatten im September 50 LIV-Spieler einen Brief unterzeichnet, in dem sie forderten, den Antrag sofort durchzuwinken und nachträglich Punkte für die bislang absolvierten Turniere zu vergeben. Der OWGR-Vorstand um Chairman Peter Dawson gab bekannt, dass der Antrag geprüft werde. Dieses Verfahren könne aber ein bis zwei Jahre dauern.  

Kooperation mit MENA Tour als Schlupfloch

Kurze Zeit sah es nun danach aus, als hätten Norman und Co. ein Schlupfloch gefunden, um die Prüfphase zu verkürzen beziehungsweise zu beenden. Die vom saudischen Staatsfond finanzierte Serie verkündete am Mittwoch eine Partnerschaft mit der MENA Tour, einer in Dubai ansässigen Tour, die bereits über eine OWGR-Akkreditierung verfügt. Bei LIV ging man davon aus, dass dieser Schritt dazu führt, dass die Spieler um Cameron Smith, Dustin Johnson, Martin Kaymer und Co. bereits beim am Freitag beginnenden Turnier in Bangkok neben den 24 Millionen Dollar an Gesamtpreisgeld auch Punkte für das Official Golf World Ranking sammeln könnten. 

Doch auch diesen Vorstoß wiesen die Verantwortlichen der Weltrangliste zunächst ab. In einer Erklärung vom Donnerstag erklärte man, dass der Antrag zu kurzfristig einging, um eine Entscheidung für die beiden kommenden Turniere zu treffen. Zumindest für die nächsten beiden Veranstaltungen in Bangkok und Saudi-Arabien gehen die Spieler punktemäßig leer aus. Brisant: Dem OWGR-Vorstand gehören neben Vertretern aller vier Majors auch jene der PGA und DP World Tour an. 

"Erst nach Abschluss einer Überprüfung wird eine Entscheidung über die Vergabe von Punkten für die neuen 'Limited Field Tour Turniere' der MENA Tour getroffen, die von der MENA Tour in ihrem Reglement als 'jedes von der MENA Tour genehmigte Turnier mit einem Spielerfeld von weniger als 80 Spielern' definiert wird", heißt es in einer Erklärung des OWGR.

Mickelson: "Wäre gut für alle Parteien…"

Die Vergabe von Weltranglistenpunkte ist für LIV Golf von entscheidender Bedeutung, da die Top-Spieler ansonsten Gefahr laufen, in der Rangliste immer weiter abzurutschen und in der Folge auch ihr Spielrecht bei Major-Turnieren verlieren könnten.

"Ich denke, wir haben die Punkte verdient", erklärte Dustin Johnson, Gewinner des LIV-Turniers in Boston, der in der Weltrangliste nur noch den 23. Rang belegt. "Bei der Qualität der Spieler und den Feldern sollten wir sie bekommen, das wäre nur fair. Die Art und Weise, wie sie (der OWGR-Vorstand) vorgehen, ist sehr klug und strategisch, aber ich hoffe, sie treffen die richtige Entscheidung und geben uns Weltranglistenpunkte."

Altmeister Phil Mickelson ergänzt: "Ich denke, dass dies für die World Golf Rankings eine großartige Möglichkeit ist, ihre Glaubwürdigkeit zu wahren und gleichzeitig die Politik nicht in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Das wäre gut für alle Parteien."