Tour-Vorschau
Macks und Hausmanns finale Chance
4. Oktober 2022 , Daniel Dillenburg
Auf der Epson Tour findet das letzte Turnier der Saison statt und für zwei Deutsche ist es die finale Chance auf ein Ticket für die LPGA Tour. Zudem blicken wir auf Turniere in Spanien, Kalifornien sowie Las Vegas - in unserer Vorschau:
Epson Tour: Epson Tour Championship
LPGA International, Jones Course, Florida, 6. bis 9. Oktober
20 Events sind absolviert. Nur noch ein Turnier ist übrig. Die Epson Tour feiert in dieser Woche ihr Saisonfinale in Daytona Beach, Florida, und wie bei jedem Abschluss einer langen Spielzeit, fallen auch hier zukunftweisende Entscheidungen. Denn wer nach Beendigung der Epson Tour Championship unter den Top Ten des Race for the Card geführt wird, spielt nächstes Jahr auf der LPGA Tour und damit in der stärksten Damen-Golfliga der Welt. Drei Aufsteigerinnen stehen bereits fest. Sieben Plätze sind noch zu vergeben. Die Anwärterinnen sind zahlreich und darunter befinden sich auch zwei Deutsche.
Als derzeit beste deutsche Spielerin wird Sophie Hausmann auf Rang 29 im Saisonranking gelistet. Die 25-Jährige spielt ihr drittes Jahr auf der Epson Tour und konnte in dieser Saison vier Turniere unter den Top Ten beenden. Seit Juni sucht Hausmann jedoch ihre starke Form aus der Frühphase der Saison und zuletzt verpasste sie vier von sieben Cuts. Die Voraussetzung vor dem großen Finale ist jedoch klar: Einzig ein Sieg kann sie unter die besten Zehn im Race for the Card katapultieren. Dass die gebürtige Nordrhein-Westfälin das Zeug dazu hat, bewies sie 2021 mit ihrem ersten Titelgewinn auf der Epson Tour. Damals beendete Hausmann die offizielle Geldrangliste auf Platz 22.
Eine Alles-oder-Nichts-Woche ist es auch für Mack. Im Ranking zwei Plätze hinter ihrer Landsfrau liegend kann auch sie nur ein abschließender Sieg nach vorne spülen. Beim Tour-Rookie gilt es aber zu beachten, dass sie lediglich bei der Hälfte der stattgefundenen Turniere am Start war. Dank zwei Top-Fünf-Ergebnisse hat sie aber trotzdem die Chance, die ohnehin schon besonderen ersten Monate im Profigeschäft mit dem direkten Durchmarsch zu krönen. Einen besseren Zeitpunkt für den ersten Profisieg gäbe es für die 23-Jährige jedenfalls nicht.
Als dritte Deutsche am Start, aber ohne Chance auf die Top Ten, ist Greta Isabella Völker, die Platz 131 im Race for the Card belegt. Die 25-Jährige verpasste zuletzt drei Cuts in Folge und jagt weiterhin das erste Top-25-Ergebnis der Saison.
DP World Tour: Acciona Open de Espana
Club de Campo Villa de Madrid, Spanien, 6. bis 9. Oktober
Die DP World Tour ist auch nicht mehr weit von ihrem Saisonende entfernt. Der Oktober ist jedoch nochmal vollgepackt mit vier Events in Europas Süden. Angefangen bei drei Turnieren auf spanischem Boden, von denen in dieser Woche die Open de Espana den Auftakt des Iberian Swings markiert. Das Event findet zum dritten Mal in Folge im Club de Campo Villa de Madrid statt, wobei der 1931 eröffnete Club schon auf eine deutlich längere DP-World-Tour-Geschichte zurückblickt. Erstmals gastierte die Tour hier nämlich 1990 und seitdem fanden hier elf weitere Turniere dieses Kalibers statt. Den größten Moment erlebte der Club 1995, als Legende Seve Ballesteros in Madrid seinen 50. und gleichzeitig letzten Titel auf der Tour holte.
Weitere spanische Geschichte möchte Superstar Jon Rahm in seiner Heimat schreiben. Die ehemalige Nummer eins konnte die Open de Espana schon zwei Mal gewinnen und würde gerne der erste Spieler seit eben jenem Ballesteros werden, der den Hattrick bei seiner heimischen Open holt. Die Rolle des Top-Favoriten ist dem Sechsten der Weltrangliste gewiss, auch wenn mit Tommy Fleetwood ein weiterer großer europäischer Name am Start ist. Die beiden Ryder-Cup-Spieler sind die Stars in dieser Woche.
Mit 1,75 Millionen Euro gehört die Open de Espana zu den niedriger dotierten Turnieren im DP-World-Tour-Kalender. Umso erstaunlicher, dass sich mit Rahm und Fleetwood zwei sportliche Schwergewichte dieser Tour blicken lassen. Mit Jeremy Paul, Marcel Siem, Bernd Ritthammer und Yannik Paul sind auch vier Deutsche am Start. Vor allem für Jeremy Paul hat der Auftritt Seltenheitswert. Der 28-Jährige spielt nämlich erst sein zweites DP-World-Tour-Event der Karriere. Sein Debüt feierte er vor sechs Jahren bei der BMW International Open in Köln. In das Feld der Open de Espana ist er dank einer Einladung gerutscht.
LPGA Tour: LPGA Mediheal Championship
The Saticoy Club, Kalifornien, 6. bis 9. Oktober
Die LPGA Tour kehrt in eine Gegend zurück, die man zuletzt vor mehr als 20 Jahren besuchte. Es geht ins Ventura County in den Süden Kaliforniens, wo die vierte Ausgabe der LPGA Mediheal Championship stattfindet. Hier erstreckt sich ein traumhafter, vom renommierten William F. Bell designter Par-72-Platz im Saticoy Club, der zum ersten Mal ein Profi-Event austrägt. Dass bei diesem jungen Turnier historische Premieren gefeiert werden, ist aber bereits seit dem vergangenen Jahr bekannt. Damals gewann Matilda Castren als erste Finnin überhaupt ein Turnier der LPGA Tour.
Eine besondere Woche wird es definitiv für Danielle Kang, die nur 30 Minuten vom Club entfernt aufgewachsen ist, und die vor wenigen Wochen ihr Comeback nach längerer Auszeit feierte. Die US-Amerikanerin trifft bei ihrem Heimspiel aber auf jede Menge namhafte Konkurrenz. Unter anderem ist die Nummer vier der Saisonwertung, Atthaya Thitikul, dabei. Die Thailänderin ist eine von vier Spielerinnen aus den Top Ten des Race to CME Globe, die in den Süden Kaliforniens reisen.
Mit Esther Henseleit und Isi Gabsa sind zwei Deutsche im Feld, die aktuell außerhalb der Top 60 der Saisonwertung rangieren und damit nicht für das Tour-Finale in Florida qualifiziert wären. Beide wollen es besser machen als in der vergangenen Woche, als sie den Cut verpasst haben.
PGA Tour: Shriners Children’s Open
TPC Summerlin, Las Vegas, 6. bis 9. Oktober
Die selbsternannte Unterhaltungshauptstadt der Welt, auch Sin City genannt, lädt in dieser Woche zur Shriners Children’s Open in den TPC Summerlin. Der Par-71-Platz vor den Toren Las Vegas ist bekannt für seine tiefen Ergebnisse, wie die vergangene Ausgabe einmal mehr zeigte. Hier konnte Sungjae Im mit einer 62er-Finalrunde (-9) das Gesamtergebnis von 24 unter Par erreichen und seinen zweiten Titel auf der PGA Tour gewinnen. Dieses Resultat wurde davor schon zwei Mal bei diesem Turnier erreicht und deswegen wissen die Spieler auch in dieser Woche wieder, dass jede Menge Birdies und mitunter auch Eagles gefragt sind, um vorne mitzuspielen.
Einer, der weiß, wie das geht, ist Patrick Cantlay. Der US-Amerikaner ist als Nummer vier des OWGR der am höchsten gesetzte Spieler im Feld und konnte das Turnier 2017 bereits gewinnen – damals im Stechen gegen Alex Cejka und den Südkoreaner Kim Meen-whee. Zudem wurde Cantlay 2018 und 2019 jeweils Zweiter. Neben ihm sind elf weitere Top-50-Spieler im Feld, darunter auch Landsmann Max Homa, der den PGA-Tour-Saisonauftakt in Kalifornien gewinnen konnte. Der einzige Deutsche im Feld ist Stephan Jäger. Bei drei Starts bei diesem Turnier erreichte er einmal das Wochenende und beendete die damalige Ausgabe prompt unter den Top 20.
Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:
Challenge Tour - British Challenge, St. Mellion Estate, England, 6. bis 9. Oktober: Alexander Knappe, Velten Meyer, Marc Hammer, Nick Bachem, Jannik de Bruyn, Allen John, Dominic Foos, Maximilian Schmitt und Timo Vahlenkamp
LET Access Series - Santander Golf Tour Burgos, Golf Lerma, Spanien, 6. bis 8. Oktober: Verena Gimmy, Patricia Isabel Schmidt und Sarina Schmidt
PGA Tour Champions - Constellation Furyk and Friends, Timuquana Country Club, Florida, 7. bis 9. Oktober: Alex Cejka und Bernhard Langer
LIV Golf Series - Bangkok, Stonehill, Thailand, 7. bis 9. Oktober: Martin Kaymer