Tour-Vorschau
Home of Golf und Home of Whitworth
27. September 2022 , Daniel Dillenburg
In St. Andrews findet das allseits beliebte Pro-Am-Event der DP World Tour statt und die LPGA Tour zieht es nach Texas, also in die Heimat der Hall of Famerin Kathy Whitworth. Die Vorschau auf das Tour-Geschehen:
DP World Tour: Alfred Dunhill Links Championship
Old Course St. Andrews, Carnoustie Golf Links, Kingsbarns Golf Links, Schottland, 29. September bis 2. Oktober
Ein Monat, der mit der BMW PGA Championship, der Italian Open sowie der Open de France ohnehin schon drei absolute Klassiker beinhaltete, wird in dieser Woche mit einem der beliebtesten regulären Events im DP-World-Tour-Kalender beschlossen. Es steht das schottische Links-Fest in Carnoustie und Kingsbarns auf dem Programm, besser bekannt als die Alfred Dunhill Links Championship. Das auf drei Plätzen ausgetragene Pro-Am-Turnier findet zum 21. Mal statt und lockt einmal mehr Golfstars sowie jede Menge Promis an die traumhafte Ostküste Schottlands.
Der Platz, der an allen vier Turniertagen bespielt wird, ist der Old Course in St. Andrews, wo in diesem Jahr bereits die 150. Ausgabe der Open Championship gefeiert wurde. Unter anderem Rory McIlroy dürfte in dieser Woche also noch eine Rechnung offen haben mit dem altehrwürdigen Platz, ging er doch als Führender in den Finaltag des europäischen Majors und wurde am Ende nur von Cameron Smith übertrumpft. Auf dem Old Course Zweiter zu werden, ist der Nordire aber fast schon gewohnt. Immerhin beendete er die Alfred Dunhill Links Championship schon drei Mal auf Rang zwei. Für das parallel stattfindende Team-Event holte sich McIlroy traditionsgemäß seinen Vater Gerry an die Seite.
Generell lebt das besondere Turnier im Home of Golf von der familiären Atmosphäre. So bildet unter anderem Thomas Björn mit Sohn Oliver eine Familienpaarung. Der Engländer Matt Fitzpatrick geht erstmals mit seiner Mutter Susan an den Start. Dass eine Frau am Ende die Team-Trophäe in den Händen hielt, kam im vergangenen Jahr zum ersten Mal vor, als Michael Hoey gemeinsam mit der Irin Maeve Danaher triumphierte. Das Amateurfeld ist bespickt mit prominenten Gesichtern aus der Musik- und Sportwelt. Ob der britische Sänger Tom Chaplin, Linkin-Park-Bassist Dave Farrell oder „Mr. West Ham“ Mark Noble – neben dem hochklassigen Golfsport lockt also auch eine gewisse Star-Power die Fans zur Alfred Dunhill Links Championship.
Neben den internationalen Top-Leuten wie die bereits erwähnten McIlroy, Fitzpatrick, aber auch Billy Horschel und Shane Lowry nehmen insgesamt sieben Deutsche bei dem mit fünf Millionen US-Dollar dotierten Event teil. Über die größte Erfahrung von ihnen verfügt Marcel Siem, der hier bei seinem Debüt 2004 geteilter Neunter wurde. Maximilian Kieffer erreichte bei sieben Starts einmal den Finaltag, während Alexander Knappe zum zweiten Mal dabei ist. Ihr jeweiliges Debüt feiern Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen sowie Yannik Paul, der in der vergangenen Woche starker Achter wurde.
LPGA Tour: The Ascendant LPGA
Old American Golf Club, Texas, 29. September bis 2. Oktober
Die LPGA Tour zieht weiter nach Texas, einem Bundesstaat, der einige absolute Ikonen des Golfsports hervorbrachte. Bei den Herren sind hier allen voran Ben Hogan und Byron Nelson zu nennen. Bei den Damen gehören die 1956 verstorbene Babe Didrikson Zaharias sowie Kathy Whitworth zu den Aushängeschildern. Letztere feierte am Dienstag, den 27. September, also zwei Tage vor Beginn des The Ascendant LPGA, ihren 83. Geburtstag. Die 88-malige Turniersiegerin ist ein regelmäßiger Gast bei dem Stopp in ihrem Heimatstaat, den die LPGA Tour das zehnte Jahr in Folge einlegt. Neben der zehnten Jubiläumsausgabe kann also auch Whitworths Geburtstag (nach-)gefeiert werden.
Besetzt ist das mit 1,75 Millionen US-Dollar dotierte Event hochklassig. Angeführt von Nelly Korda, die ihr Turnierdebüt gibt, fehlt nur eine Spielerin aus den Top Ten des Race to CME Globe. Brooke Henderson, Lexi Thompson, Lydia Ko sind alle dabei und fangen die Abwesenheit der Titelverteidigerin Jin Young Ko auf.
Aus Deutschland sind mit Isi Gabsa, Esther Henseleit und Caroline Masson drei Spielerinnen am Start. Gabsa reist mit dem Selbstbewusstsein nach Texas, in der vergangenen Woche ihr bestes LPGA-Ergebnis seit Februar 2019 erzielt zu haben. Henseleit erlebte zuletzt ein Auf-und-Ab mit zwei verpassten Cuts, aber auch einem geteilten dritten Rang bei den vergangenen drei Starts. Das letzte Mal, als Masson bei diesem Event teilnahm (2020), wurde sie geteilte 25..
PGA Tour: Sanderson Farms Championship
The Country Club of Jackson, Mississippi, 29. September bis 2. Oktober
Nachdem zuletzt ein Highlight das nächste jagte, atmet man auf der PGA Tour in den kommenden Wochen etwas durch. Bis man sich am 11. Dezember in die Weihnachtspause begibt steht eine Reihe von regulären sowie kleineren Einladungsturnieren an, bei denen die großen Namen der Szene in der Regel nur vereinzelt abschlagen. Das letzte Aufeinandertreffen einiger der besten Spieler der Welt fand in der vergangenen Woche statt, als sich Team USA zum neunten Mal in Folge gegen die Internationalen beim Presidents Cup durchsetzte. Von den dort teilnehmenden Spielern reisten drei nach Mississippi weiter, um die Sanderson Farms Championship mitzunehmen. Der größte Name von ihnen ist Sam Burns, der als Zwölfter der Weltrangliste auch der am besten platzierte Spieler in dieser Woche ist.
Doch Burns hat natürlich einen Titel zu verteidigen. Im vergangenen Jahr stellte er im Country Club of Jackson einen neuen Turnierrekord auf, als er mit insgesamt 22 Schlägen unter Par seinen zweiten PGA-Tour-Sieg des Jahres feierte. Mit den Strapazen des Presidents Cups in den Beinen und den Verpflichtungen eines Titelverteidigers während der Turnierwoche dürfte Burns ein durchaus anstrengendes Event bevorstehen. Dennoch ist der 26-Jährige natürlich der Top-Favorit in dieser Woche. Wobei Spielern wie Sahith Theegala oder J.T. Poston aufgrund der Umstände vielleicht sogar noch mehr zugetraut werden darf.
Gerne um den Titel mitspielen würden auch Matti Schmid und Stephan Jäger. Beide hatten eine Woche Pause, nachdem sie beim Saisonauftakt den Cut erreichten. Zumindest Jäger ist ein Dauergast bei der Sanderson Farms Championship. In dieser Woche spielt er das Event schon zum sechsten Mal. 2018 wurde er hier geteilter 14. und auch im vergangenen Jahr erreichte er die Top 30. Schmid feiert dagegen sein Debüt in Mississippi.
Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:
Epson Tour - Tuscaloosa Toyota Classic, Ol' Colony Golf Course, Alabama, 30. September bis 2. Oktober: Sophie Hausmann, Greta Isabella Völker und Polly Mack
Challenge Tour - Hopps Open de France, Golf International de Pont Royal, Frankreich, 29. September bis 2. Oktober: Freddy Schott, Max Rottluff, Maximilian Schmitt, Nick Bachem und Velten Meyer