DM AK 18

Spannung nach Birdiefestival für Finalrunde garantiert


24. September 2022 , Stefan Bluemer


Emma Delwes (© DGV/Tiess)
Emma Delwes (© DGV/Tiess)

Am zweiten Wettkampftag der Deutschen Meisterschaften der Altersklasse (AK) bis 18 Jahren werden in Lübeck viele tiefe Scores eingereicht. Bei den Mädchen liegt Eva Ringwald an der Spitze, bei den Jungen teilen sich Peer Wernicke und Paul Ulmrich die Führung.

Travemünde – Auch am zweiten Tag dieser nationalen Titelkämpfe der Jugendlichen bis 18 Jahren zeigte sich die Ostseeküste friedlich. Wind war auf den Anlage des Lübeck-Travemünder GK kaum im Spiel.

Eine der jüngsten Spielerinnen im Feld wird als Leaderin in die Finalrunde starten. Eva Ringwald vom Stuttgarter GC ist erst 16 Jahre alt. Die Basis für die Führung nach zwei Runde legte die Schwäbin am ersten Wettkampftag, als sie die 5.733 Meter bogeyfreie mit einer 69 (-4) absolvierte.
Am zweiten Tag lief es nicht ganz so gut, aber die 74 (+1) reichte, um die Führung zu behaupten.
Für das Stuttgarter Talent wird es eine Premiere sein, bei einem so großen Turnier als Leaderin in die Finalrunde zu starten. Bei kleineren Turnieren hat Eva Ringwald aber schon Erfahrung gesammelt, die letzte Runde von vorne weg zu gestalten.
Am ersten Tag war vor allem auf die Eisen Verlass. Nach oft sehr guten Abschlägen erarbeitete sich die 16-Jährige dadurch viele Birdiechancen. „Der Platz ist in einem sehr guten Zustand und es macht Spaß, hier zu spielen. Außerdem finde ich es cool, dass die Bahnen teilweise sehr lang sind. Heute war ich mit meinen Putts nicht zufrieden, aber ich freue mich auf morgen“, blickte die Stuttgarterin auf den Finaltag voraus.

Tiefster Score der Mädchen

Den besten Score des zweiten Tages und der bisherigen Meisterschaft überhaupt brachte Emma Delwes in die Wertung. Fünf Birdies ohne Bogey schraubten das Ergebnis auf 68 (-5) Schläge herunten. Die Spielerin des GC Hannover springt im Klassement nach einer verhaltenen Auftaktrunde mit 77 Schlägen bis auf den geteilten vierten Platz.
Der Start in die zweite Runde dieser DM war holperig. Der Drive landete fast im Aus, aber das Up-and-down aus rund 60 Metern gab der Niedersächsin viel Selbstvertrauen für den Rest der Runde. Das Momentum kam endgültig ans Bag von Delwes, als sie auf Grün drei einen längere Putt zum Birdie lochte.
„Heute musste man sehr taktisch spielen, weil die Fahnenpositionen teils sehr knackig waren. Ich habe viel an meiner Schlagplanung gearbeitet und habe die Bälle meist auf die sichere Seite gebracht und teils starke Zweiputts gemacht“, war die 17-Jährige sehr überlegt unterwegs.
Auf den Bahnen, wo der Schlag ins Grün näher am Stock landete, wurden die Putts dann auch regelmäßig zum Birdie gelocht, so dass dieser tiefe Score herauskam.
„Ich habe viele Grüns getroffen, hatte einen sehr netten Flight und die Runde hat mir Spaß gemacht. Um die Grüns herum ist der Platz an vielen Stelle echt schwer, speziell bei diesen Fahnenpositionen. Manche haben wirklich eng am Grünrand gesteckt. Daher war so gut, dass ich heute so viele Grüns getroffen habe“ kommentierte Emma Delwes ihre bisher zweite bogeyfreie Turnierrunde.

Zwischen Eva Ringwald und Emma Delwes stehen vor der Finalrunde zwei Spielerinnen aus St. Leon-Rot. Tessa Kremser und Una Irrgang haben beide jeweils eine 71 und eine 73 unterschrieben, gehen folglich mit gesamt zwei unter Par mit nur einem Schlag Rückstand auf die Leaderin in die letzte Runde dieser Meisterschaft.
Der vierten Platz mit Emma Delwes teilen sich Susanna Brenske vom Hamburger GC und Emilia Omander vom Marienburger GC. Beide waren gestern mit je 71 Schlägen zwei unter Par geblieben und gaben am zweiten Wettkampftag mit je 74 Schlägen einen Zählen wieder ab.
Nur diese sechs Athletinnen haben es erreicht, nach zwei Runden unter Par zu liegen.

Birdiejagd der Jungen

Bei den Jungen gab es eine wilde Jagd nach Birdies. Der Platzrekord mit 63 Schlägen war zwar nicht wirklich in Gefahr, aber immerhin 14 Athleten blieben auf dem Par-73-Course unter 70.
Den tiefsten Score des Tages brachte Ben Kelling vom GC München Valley nach Hause. Der Bayer, der am ersten Tag eine solide 69 unterschrieben hatte, legte mit einem Eagle auf Loch 2 stark vor, kassierte direkt im Anschluss allerdings sein erstes und einziges Bogey. Nach sechs weiteren Birdies stand unterm Strich die 66 (-7), mit der Kelling bis auf Platz drei klettert und mit gesamt elf unter Par genau einen Schlag besser liegt als Titelverteidiger Tom Haberer. Der Team-Europameister vom GC Hannover hat an beiden Wettkampftagen jeweils 68 (-5) Schläge gebraucht, wobei ihm am zweiten Tag eine Serie von fünf Birdies auf den Löchern 12 bis 16 in Folge gelang.

Co-Leader

An der Spitze teilen sich zwei Athleten die Führung. Paul Ulmrich vom GC Mannheim-Viernheim blieb erneut bogeyfrei und spielte eine mehr als solide Runde mit einem beeindruckenden langen Spiel. Nach zuvor drei Birdies lochte Ulmrich auf Grün 12 einen langen Putt zum Eagle, so dass in Summe 68 (-5) Schläge standen. Nach der 65 vom Vortag stehen vor der Finalrunde -13 in den Büchern.
Gleiches gilt für Peer Wernicke. Der Hubbelrather begann eher verhalten und lag nach der Frontnine bei eins unter Par. Mit dem Start in die Back Nine ging es dann aber Schlag auf Schlag. Drei Birdies in Serie brachten den Youngster, der vor einem Jahr die DM AK 16 gewonnen hatte und sich in diesem Jahr nicht nur mit der Mannschaft den Titel bei der Team-EM sicherte, sondern auch die German International Amateur Championship gewinnen konnte, in einen richtig guten Modus. Der Rheinländer ließ noch zwei Birdies folgen, darunter auch auf Loch 18, so dass er mit Paul Ulmrich gleichzog.
„Ich hatte auf der Back Nine einen guten Rhythmus und mit einem Birdie aufzuhören, hat auch Spaß gemacht. Cool war, wieviele Zuschauer heute mitgelaufen sind. Das hat am Samstag einer Deutschen Meisterschaft eine gute Stimmung ergeben. Ich habe heute ordentlich geputtet, die Bälle aber nicht ganz so gut gehauen wie gestern. Das kurze Spiel war aber sehr gut, so dass es insgesamt eine sehr gute Runde war. Ich bin zufrieden und bin gespannt, was morgen passiert“, kommentierte Peer Wernicke seinen Tag in Lübeck-Travemünde.

Startzeiten

Der Leaderflight der Mädchen startet am Sonntag um 9.50 Uhr von Tee 1, der Jungen folgen um 10.00 Uhr.